Konsequenzen

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Nico

Der Schultag am Monatg ging schnell rum. Es gab kaum Ärger abgesehen von den üblichen Ermahnungen, dass er besser aufpassen sollte. Erst, als er auf dem Weg zu seinem Fahrrad war, pöbelte Anton ihn mal wieder an. Er stellte ihm ein Bein:"oho das Opfa ist nicht nur zu doof zum lesen, sondern auch viel zu blöd zu gehen. Tut das eigentlich schon weh?". Nico schlug zu. Doch Anton war nicht alleine. Aus dem Gebüsch sprangen noch Michel und einer aus der Parallelklasse. Michel und der aus der Parallelklasse hielten Nico fest. "So jetzt darfst du dich rächen, Toni", stellte Michel klar. Anton schlug ihn erst in den Magen und dann ins Gesicht. Nico schmeckte das Blut. Er hatte eine feste Zahnspange. Er hatte das Gefühl,dass die komplette Innenseite seiner Lippe blutete. Er war wütende und zappelte wild, wie ein Fisch im Netz. Anton schlug vor, dass er ihn jetzt festhält, weil Michel auch noch eine offene Rechnung mit Nico hatte. Nico drehte seinen Kopf zur Seite und spuckte Michel seinen blutigen Speichel entgegen. Überrascht ließ er ihn los und Nico schubste ihn auf den Boden. Dort trat er gegen seinen Oberkörper. Dann rannte er los. Zuhause erzählte er, dass er auf dem Hinweg gestürzt sei und einen Platten hatte. Am Nachmittag wolle der das Rad nicht erneut schieben. Seine Mutter glaubte ihm und schimpfte, weil er das gute Rad offenbar kaputt gemacht hatte Außerdem missfiel ihr, dass er es die Nacht an der Schule stehen ließ. "Vielleicht kann es dein Vater mitbringen, wenn er gleich kommt.", fiel ihr ein.
"Papa kommt gleich?", fragte Nico freudig.
"Ja, aber du gehst in dein Zimmer und machst Hausaufgaben. Ich kontroliere sie danach." Nico dachte gar nicht daran seine Hausaufgaben zu machen. Gespannt beobachtete er von Tobias Zimmer aus, ob sein Vater kam. Als er das Auto in der Straße erblickte, lief er durch den Garten nach draußen und nahm sein Rad entgegen:"Danke Papa!" Er schob es zum Schuppen, wo einfach das Ventil aufdrehte, damit der Reifen auch wirklich platt war. Er hoffte, dass seine Eltern nicht über die Notlüge sprachen und sein Vater bemerkt hatte, dass es keinen Platten gab.
Nico schlich sich wieder ins Haus und setzte sich auf die Treppe. Von dort aus konnte er heimlich seine Eltern beobachten.
"Ich wurde am Freitag von der Schule angerufen. Er vergisst schon wieder ständig seine Hausaufgaben, macht genau da weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Er schreibt sich nicht auf wann Tests sind. Zwei Vokabeltests in Englisch hat er mit einer fünf und sechs nicht bestanden. Hinzu kommt sein aggressives Verhalten. Er schlägt grundlos seine Mitschüler. Heute wurde ich schon wieder von einer Mutter angerufen. Er hat einen Jungen geschlagen und getreten. Der ist jetzt im Krankenhaus, um auszuschließen, dass eine Rippe gebrochen ist. Wir müssen etwas machen.", seine Mutter. Nico war empört das zu hören. Es ärgerte ihn, dass Michel und Anton immer so taten, als wären sie die Opfer. Wenn Anton ihn nicht angegriffen hätte, wäre nichts passiert.
"Vielleicht sollten wir über einen Schulwechsel nachdenken, wenn es dort nicht läuft.", sein Vater.
"Na meinst du auf der Realschule wäre es anders. Er ist doch nicht blöd. Dort wäre er vermutlich noch komplett unterfordert.", seine Mutter.
"Eigentlich hatte ich an ein anderes Gymi gedacht die Probleme liegen ja scheinbar in der Schule.", sein Vater .
"Meinst du hier ist er nicht aggressiv und gereizt?", meine Mutter.
"Komm mal runter. Er ist langsam in der Pubertät.", sein Vater.
"Ich habe in der Pubertät keine Vasen oder Teller absichtlich zerdeppert. Er hat sich überhaupt nicht mehr unter Kontrolle.", seine Mutter.
"Also bei mir ist er nicht so drauf!", sein Vater.
"Bei dir bekommt er ja auch alles, was er will. Von Erziehung hast du ja noch nie etwas gehalten.", seine Mutter spuckte die Wörter mittlerweile giftig aus.
"Bei mir bekommt er auch nicht alles. Ich hoffe ich bin nicht gekommen, um meine Erziehung kritisieren zu lassen."
"Nein, ich möchte, dass du mich zu Dr.Mahler begleitest. Ich hoffe ich bekomme noch nächste Woche einen Termin.", seine Mutter.
"Was willst du dann machen, noch mehr Tabletten in den Jungen stopfen?", sein Vater.
"Vielleicht. Ich weiß es nicht. Vielleicht sieht er auch noch eine andere Möglichkeit."
Sein Vater schnaupte und sagte:"Ruf mich am wenn du den Termin hast. Auf Wiedersehen!" Nico rannte in sein Zimmer und beschäftigte sich mit seinen Hausaufgaben. In Bio sollten sie in einer Zeichnung nur die Begriffe für den Herzlungenkreislauf einzeichnen. Das fiel ihm leicht. So konnte er seiner Mutter direkt zeigen, dass er gearbeitet hat. "Wie? Mehr hast du nicht geschafft?", stellte sie empört fest. Für die Vokabeln, die er in Englisch abschreiben musste, stellte sie ihm eine Eieruhr auf dreißig Minuten. "Ich kontroliere es gleich! ordentlich und ohne Fehler." Als die Uhr klingelte hatte er nicht einmal die Hälfte geschafft, schnell kritzelte er ein paar fehlerhaft ab. Auch bei den übrigen hatte er einige Fehler eingebaut. Seine Mutter trennte die Seite ordentlich aus dem Heft und stelle die Uhr neu ein. Diesmal auf fünfundvierzig Minuten.
Er brüllte sie an, weil sie einfach h seine Arbeit in den Müll warf. "Nico, du sollst es ordentlich und fehlerfrei machen. Konzentriere dich,dann klappt das auch.

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