Der erste Kuss

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Ich machte mich frisch und zog danach meine neue Kleidung an. Mit einem schmerz verzogenem Gesicht humpelte ich zur Tür und wollte das Zimmer verlassen. Ich hatte die Tür gerade geöffnet, da stand Murtagh wieder unverhofft vor mir. „Murtagh willst du mich frühzeitig ins Grab bringen, jedes Mal schleichst du dich an." er lachte leise „So schnell passiert das nicht und was soll das hier werden." Ich konnte mir ein freches Grinsen nicht verkneifen bevor meine Antwort kam. „Ich möchte mit euch zu Abend essen und Mal raus hier." In seine Augen sah ich, wie er meinen Körper betrachtete. Langsam hob er die Hand und strich mir eine einzelne Strähne hinter das Ohr und fuhr weiter über meine Wange hinab. „Dann werde ich dir Mal helfen und sag nur nicht, dass du es alleine schaffst. Man hat es ja gerade gesehen, wie gut du es schaffen würdest." Mit gespielter ernster Miene und dem dazugehörigen finsteren Blick sprach ich „Da bleibt mir ja nicht mehr viel übrig. Eigentlich hätte ich dir verflucht nochmal eine reinhauen sollen. Das war keine gute Idee erst mit Claire zu reden. Warum hast du mir nicht einfach alles erzählt, wie war das vorhin "vertrau mir"." Ich sah sein Gesicht und fing prompt an zu lachen. „Ohh das war es mir wert, nur um dein Gesicht zu sehen. Lass uns was essen und übrigens Danke, ohne dich wäre ich nicht hier. 

Mir ist nur ein Rätsel warum du das alles für mich tust." „Es gibt nicht viele Menschen wie dich, die mir so nah gekommen sind. Komm jetzt" Seine Hand schob sich vorsichtig unter meinen Arm dabei stützte er mich bei jedem Schritt, der mich näher zu meinem Ziel brachte. Seine Nähe beflügelte mich bei jedem Schritt den in Richtung des Festsaales tat. Wir beide betraten den Saal, die Blicke folgten uns auf Schritt und Tritt. Ich wählte den Platz genau neben Murtagh aus, bei ihm fühlte ich mich sicher und geborgen. Durch den angenehmen wohltuenden Duft des Essens wuchs mein Appetit und ich genoss seit langem wieder Mal jeden einzelnen Bissen. Erst wenn man Erfahrungen macht die einen bis an das Limit seines eigenen Ich bringen, dann fängt man die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen. Zum Essen nahm ich einen leicht süßlichen und zu gleich fruchtigen Rotwein. Der leichte Rotwein und das nun servierte Dessert sprachen all meine Sinne an. Jeder Löffel des wohlschmeckenden Desserts versetzte meine Geschmacksknospen in Ektase. Murtagh schmunzelte bei meinem Anblick, was mich dazu veranlasste ihm meine Meinung über die wundervollen Speisen mitzuteilen. „Das musst du einfach probieren, es ist einfach nur göttlich" Mit diesen Worten hielt ich Ihm ein Löffel des Dessert hin und er kostete davon. Ein kleines Nicken gepaart mit seinem sanften Lächeln besiegelte meine Ausführung von gerade. Jamie kam zu Murtagh, er flüsterte im was in sein Ohr und er erhob sich von seinem Platz. 

Beide gingen in Richtung des Ausgangs, doch bevor er los ging drehte er sich zu mir um. Er sagte mir, dass es nur einen Moment dauern würde aber dieser Moment dehnte sich dann doch für mich ins unermessliche aus. Durch meinen Durst hatte ich dann doch mehr getrunken als was für mich in diesem angeschlagenen Zustand gut gewesen wäre. Die Wärme des angenehmen Feuers verfehlte die Wirkung des Weines nicht und ich bemerkte es zu spät. Der ganze Raum fing sich durch den Genuss des Weines langsam an zu drehen und die dazugehörigen Kopfschmerzen stiegen stetig an. Nun schaute ich durch den ganzen Saal, um den besten Weg nach oben zu finden. Murtagh konnte ich nicht fragen ob er mir helfen könnte, da er vor einer halben Stunde oder sogar länger mit Jamie und Claire den Saal verlassen hatte. Also blieb mir nichts anderes übrig und ich machte mich sehr langsam auf den Weg in mein Zimmer. Der erste Teil des Weges war die absolute Qual für mich, nirgends konnte ich mich abstützen. Zum einen drehte sich nun der Saal gänzlich um mich herum, zum anderen nahmen die Schmerzen der Wunde wieder zu. Der zweite Teil des Weges wurde sichtlich leichter, Schritt für Schritt ging ich, stützend auf dem Geländer, die Treppe hinauf. ›Nie wieder so viel Wein‹ schoss es mir durch den Kopf. Bei den letzten zwei Stufen musste ich mir eine Ruhepause gönnen, um meine Kräfte für den letzten Teil zu sammeln. Während ich mich ausruhte, hörte ich wie schwere schnelle Schritte die Treppe hinauf rannten. 

Murtaghs LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt