Intrigen

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Doch wollte ich das Geschehene nie vergessen, also beschloss ich meine Gefühle und Gedanken in Worte zu fassen. Mein erster Tag ohne meinen geliebten Murtagh an meiner Seite war schwierig, doch setzte ich stetig ein Fuß vor dem anderen. Das Frühstück verlief ein Glück ohne weitere Vorkommnisse, deshalb beschloss ich wenig später Claire in ihrem Behandlungsraum einen Besuch abzustatten. Mit einem Klopfen erbat ich um Einlass und einen Moment später öffnete Sie mir die Tür. „Vik komm rein und setz Dich zu mir." Mit einem Zögern durchschritt ich die Tür und setzte mich. Sie setzte sich bedächtig mir gegenüber während sie mein Wesen erforschen wollte. „Wie geht es Dir Vik? Was ist gestern geschehen mit Murtagh und Dir? So habe ich Murtagh noch nie gesehen." Mit einem kleinen Seufzer des Kummers beantworte ich ihre Fragen, nur das die Wahrheit nicht meinen Antworten entsprach. „Claire mir geht es den Umständen entsprechend. Was gestern geschehen ist, ist nicht von Belang. Wir sind nicht mehr zusammen und das muss fürs erste genügen. Bitte frage mich nicht mehr, denn ich habe keine Antworten. Frag doch Murtagh, vielleicht hat dieser ja die Antworten die du suchst." Ungewollt hatte ich Claire eine patzige Antwort gegeben. „Entschuldige bitte, ich wollte das nicht..." Claire ob die Hand um mir zu verstehen, dass sie nicht gekränkt war. „Vik ich weiß nicht was zwischen Euch vorgefallen ist aber vieles rängt sich wieder ein. Lass ihn ein wenig Ruhe. Wenn Du was brauchst sag mir Bescheid." 

Lächelnd sah ich Sie an „Claire eine kleine Bitte hätte ich doch. Könntest Du mir Papier sowie Tinte und Feder besorgen. Ach vielleicht gibt es auch sowas wie Bleistifte oder Kohle zum Zeichnen. Ich möchte mir einige Sachen notieren." Claire nickte kurz bevor Sie mir versprach meine Bitte nachzukommen. Gemeinsam standen wir auf, umarmten uns bevor mein Weg mich zu meiner vierbeinigen Weggefährtin führte. Mit einem leichten rostigen Ton ließ sich die Tür des Stalles einen Spalt breit öffnen dabei schlüpfte ich durch die kleine Öffnung, die sich nun vor mir auftat. Meine Augen gewöhnten sich allmählich an das schummrige Licht des Stalles, dabei gesellte sich der wohltuende Duft von Pferden und dem Leder der Sättel. Ich trat an die Box von Angel, rief leise ihren Namen und ein etwas störrisches Schnauben entkam ihren Nüstern. Ich konnte es ihr nicht verdenken, denn mein letzter Besuch war schon eine Weile her. Meine Hand berührte das warme seidige Gesicht von Angel dabei schloss sie ihre Augen. Genau wie Angel schloss ich meine Augen während sich mein Gesicht an ihre Blesse schmiegte, für diesen kurzen Augenblick vergaß mein gebrochenes Herz den Kummer der letzten Stunden. Mit einem tiefen Seufzer öffnete ich meine Augen dabei rann eine einzelne Träne des Schmerzes über meine Wange. Als ob Angel meine Gefühle verstand streifte ihre weiche Nase meine Haare, um mich dann aus den Tiefen meines Schmerzes hinaus zu begleiten. Ein kleines Lächeln umspielte meinen Mund und leise flüsterte ich ihren Namen. „Danke Dir Angel" 

Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von Angel dabei fiel mir ein Schatten auf. Um mir diesen Schatten genauer zu betrachten, kniff ich meine Augen zusammen. Bei genauerer Betrachtung, die mir nicht wirklich gelang, entpuppte sich der Schatten als eine Art männliche Gestalt, die sich im Verborgenen aufhielt. Warum hielt sich jemand hier auf, wieso schlich man mir nach und weshalb diese ganze Geheimniskramerei. Fragen über Fragen, also wählte ich die Konfrontation. Ich war noch nicht mal einen Meter von den dunklen Umrissen meines Verfolgers entfernt, da platzte meine aufgestaute Wut aus mir hinaus. „Wer ist da...? Komm raus... sonst zerr ich Dich an deinen Haaren aus deinem Versteck...RAUS DA" Entschlossen schritt ich auf dieses Mysterium zu, immer darauf bedacht im richtigen Augenblick handeln zu können. Gerade wollte sich mein Körper verteidigen, als für einen kurzen Augenblick, zwei dunkle mir vertraute Augen mein Gesichtsfeld kreuzten. Meine Augen hatten sich noch nicht vollständig an die Dunkelheit gewöhnt deshalb blinzelte ich kurz, aber als ich sie nun auf den Punkt in der dunklen Nische fixierte war diese menschenleer. Verwirrt drehte ich mich einmal im Kreis, da mein Verstand mir sagte >Jetzt drehst Du komplett durch< Doch so sehr ich mich in meiner jetzigen Umgebung umschaute, alles lag in einer bedächtigen sowie beklemmenden Stille. Die Stille wurde jedoch durch das zunehmende Sonnenlicht, dass sich seinen Weg in die Dunkelheit des Stalles bannte, von ihrem Platz vertrieben. Noch einmal ließ ich meinen Blick durch die Schatten des Stalles schweifen, bevor mein Verstand mir dann befahl die Stille zu verlassen. >Shit, jetzt sehe ich schon Gespenster< schoss es mir durch den Kopf. 

Murtaghs LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt