Das Fest

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Er hatte einen seidigen blauen Gehrock an, seinen blauen Kilt und die dazugehörige Weste. Alles war auf das genauste abgestimmt, seine Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden, ein weißes Hemd zierte seine männliche Brust und das weißes Tuch am Hals vollendete das Ganze. Zum ersten Mal sah ich Murtagh mich anstarren, doch nach wenigen Augenblicke kam er zu seinem geliebten Schatz herüber und küsste mich. Er konnte sich nur schwer von meinen Lippen lösen, doch dann blickten seine Augen auf das Kunstwerk vor sich. „Du siehst umwerfend aus Viktoria, ich wusste es immer" Jedoch nicht nur Murtagh hatte gestarrt, auch ich musste zugeben, dass Murtagh traumhaft aussah. „Wer bist Du und wo ist mein geliebter Murtagh?" Mit einem gewissen Charme schaute ich den neuen Murtagh an. „Ach da bist Du ja...wow einfach nur heiß. Du willst nicht wissen, was ich mit Dir jetzt gerne machen würde." Ich gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, der Murtagh bewusst machte was ich mit Ihm gerade anstellen wollte. Langsam lösten wir uns voneinander, dabei hatte Murtagh genauso Probleme wie ich, die Kontrolle über unseren Körper zu behalten. „Lass uns gehen, sonst werden wir heute nicht mehr hier rauskommen." Jamie und Claire waren schon vorgegangen, nur das wir dies nicht wirklich mitbekommen hatten. Wir verließen das Zimmer und traten den Weg an, um zum ersten Mal als Paar in den großen Festsaal zu gehen. Kurz bevor wir großen Türen des Festsaales durchschritten nahm mich Murtagh zur Seite. „Viktoria...wir lieben uns, da kann uns niemand was anhaben. Einverstanden?" „So machen wir es" Nun durchschritten wir gemeinsam die schweren Tore während sein Arm meine schmale Taille umschloss. Murtagh dirigierte mich zu den Menschen, die sich im hinteren Teil des Raumes befanden. Der große Saal hatte sich verwandelt, die alten Eichentische erstrahlten in ihren neuen weißem Kleid und standen in einer perfekten auf sich abgestimmte U-Form. Der große Eichentisch, der sich an der Stirnseite befand, war prunkvoll geschmückt. Auf seinem weißem Kleid schlängelte sich eine weiß grüne Girlande um die drei alten eisernen Kerzenleuchter, die sich in der Mitte des Tisches aufgereiht hatten. Das schlichte Geschirr vollendete das ganze Bild dabei gefielen mir besonders die alten handgefertigten Kristallgläser. Hinter dem Tisch standen hölzerne schwere Stühle, die durch das knisternde Feuer im Kamin von einem warmen Licht umhüllt wurden. An dem großem Eichentisch nahmen sonst stets der Lord und seine Familie platzt jedoch durften heute Claire und Jamie den Platz einnehmen. Nun setzten sich der restliche Clan an den Tisch dabei hatte Murtagh seinen Platz neben Jamie. Gerade wollte ich mich neben Murtagh setzen, da wurde ich unsanft von Dougal darauf hin gewissen, dass ich nicht zur Familie oder zum Clan gehöre. Als Murtagh für einen Augenblick nicht hinsah, umfasste er mit seinen mächtigen Händen meinen zierlichen Oberarm und schob mich an meinen Platz. Doch bevor er mich verdutzt zurück ließ, schlich sich ein bösartiger Unterton in mein Ohr. „Da gehörst Du Ihn. Wenn ich Dich nicht haben kann wird Dich kein anderer bekommen. Dafür werde ich sorgen. Setz dich" In meinem Kopf konnte ich keinen klaren Gedanken fassen und setzte mich erstmal auf meinem vorbestimmten Platz. Ich war so mit den letzten Worten von Dougal beschäftigt, dass ich erst zu spät mitbekam wer sich neben mich setzte. Abrupt drehe ich mich mit einem finsteren Blick um, während sich meine Hände in den feinen Stoff des Kleides krallten. Anscheinend hatte ich Rupert und Angus mit einem irren finsteren Blick angestarrt, dass die Beiden sich über meine Person lustig machten. Im Unterbewusstsein hörten ich erst leicht verschwommene Witze über meine Person, doch umso weiter ich aus meinen Gedanken hinaus schritt desto genauer hörte ich nun ihre Sticheleien. Gerade hatte ich die letzten Bemerkungen mitbekommen, da wurde mein Gesicht von puren Hass beherrscht und sofort änderte sich ihre Gesichtszüge. Angus drückte leicht meinen Arm dabei flüsterte er mir was zu „Vik, wir sind es Rupert und Angus. Beruhige Dich erstmal...Was ist passiert?" Durch die leichte Berührung an meinem Arm beruhigte sich mein ganzes Wesen und meine Augen schauten flehend in die Augen von Rupert und Angus. „Es tut mir leid, ich wollte Euch nicht...Ach ihr wisst schon." Abermals schauten mich die Zwei an bevor Angus das Wort ergriff. „Vik mach dir keine Gedanken erzähl uns lieber warum du gerade so irre geschaut hast." Mit einem kleinem Seufzer, begann ich mit Ihnen zureden.

„Murtagh und ich sind zum Tisch, wo Jamie und Claire saßen, gegangen als Dougal mich am Arm genommen hat und hier an diesem Platz geschleift hat. Das war eigentlich nichts dramatisches aber seine Worte waren der pure Hass auf meine Beziehung zu Murtagh. Er hat gesagt Wenn er mich nicht bekommen kann wird mich auch kein anderer bekommen...so ungefähr und das er dafür sorgen wird, dass mich niemand bekommt. Leute sogar an dem Ehrentag von Jamie und Claire, macht er mit seinen Intrigen weiter. Wo soll das Ganze noch enden." Beide hatten aufmerksam meinen Ausführungen gefolgt, doch auf einmal sprangen Sie auf. Ihr Blick verriet mir, dass Sie umgehend zu Murtagh wollten und um Ihm die Geschichte zu erzählen. Jedoch hielt ich sie mit einem unterdrückten Hilfeschrei von ihrem Vorhaben ab. „Wartet..." Wie eine Einheit drehten sie sich zu mir um, dabei kamen ihre Worte wie aus der Pistole geschossen. „Warum nicht Vik, er muss es wissen. Wir müssen ein Zeichen setzen, Dougal kann mit dir nicht so umspringen. Murtagh würde uns das nie verzeihen." Mit einer Geste signalisierte ich Ihnen, dass sie wieder Platz nehmen sollten. „Wir werden erstmal niemand was erzählen. Heute ist der Tag von Claire und Jamie...Nach der Feier oder morgen können wir mit Ihnen über die Vorkommnisse von gerade reden. Habe ich mich klar ausgedrückt." Mit einem festen Unterton in der Stimme, der keinen Spielraum für Widerworte gab, besiegelte ich das Ganze. Obwohl Angus und Rupert die ganze Sache nicht gut hießen, nickten sie schweigend zu meinen Worten. Gerade hatten wir unseren Pakt des Schweigen besiegelt, da begann Jamie seine Rede. „Es gibt Freunde die stets an deiner Seite sind, doch dann gibt es Menschen wie Dich Murtagh. Du stellst Dein eigenes Leben in den Hintergrund, für die Freunde und die Familie. An dem heutigen Tag verspreche ich Dir, Murtagh" Jamie räusperte sich kurz bevor er weiter sprach „Ich, James Alexander Malcom MacKenzie Fraser, werde immer an Deiner Seite sein, solange ich lebe." Mit diesen letzten Worten drehte er sich zu seinem engsten Verbündeten um und erhob sein Glas. „Auf Murtagh!" Der Saal umhüllte ein stilles wenn auch eisiges Schweigen, doch einen kurzen Augenblick später erhob sich die Menge. Gemeinsam erhoben Sie ihre Gläser „Auf Murtagh" Der ganze Saal hatte wie aus einem Chor gesprochen. Murtagh erhob sich von seinem Platz, damit auch die letzte Person im Saal in hörte. Seine Stimme war kaum hörbar, denn im ganzen Saal hallte Murtaghs Name wider. Mit leicht erhobener Hand, versuchte er die tosende Menge zu beruhigen. Die Menge, die gerade noch auf Murtagh getrunken hatten, beruhigte sich und Murtagh schwieg bedächtig. Die Stille war von solcher Intensität der gesagten Worte von Jamie während die Spannung ihren Höhepunkt erreichte, denn jeder im Saal klebte an den Lippen von Murtagh. Ich drehte mich zu meinen Geliebten um, dabei blickten wir uns für einen kurzen kaum sichtbaren Moment in die Augen. In diesem Moment blickte ich in seine Seele und erschrak was ich dort erblickte. Man sagt nicht umsonst, die Augen sind die Fenster zu deiner Seele. Er konnte seine Seele nicht mehr verbergen, die Fenster seiner Seele wurden aufgestoßen. In seinem Inneren wütete ein Orkan der Gefühle zu den Menschen, denen er stets treu ergeben war und zu seiner Liebe zu mir. Der tosende Sturm hatten die Fenster zu seiner Seele ohne Vorwarnung aufgestoßen, so das er seine Gefühle fast nicht mehr bändigen konnte. Seine Seele verschloss die Fenster genauso schnell wie der tosende Sturm sie aufgestoßen hatte. Das alles spielte sich im Bruchteil einer Sekunde ab. Doch dieser flüchtige Moment reichte für mich aus, um die wahre Bestimmung in Murtagh zu erkennen. Seine Augen strahlten nun wieder mit dieser einen Stärke, die mich jedes Mal faszinierte. Seine Rede begann mit einem kleinen Seufzer, bei dem man erahnen konnte was in Ihm vorging. „Jamie auch Dir habe ich einst ein Versprechen geben. Doch nun werde ich mein Versprechen erneuern..." Er legte eine kurze Pause, um seine nächsten Worte mit Bedacht zu wählen. „Jamie und Claire...Ich, Murtagh Fitzgibbons Fraser, werde Euch vor jedem Feind schützen so lange ich lebe. Hochlebe das Brautpaar...Auf Jamie und Claire"Die Menschen erhoben sich wie eine Einheit dabei erhoben Sie ihr Glas und erneut erklang der Chor. „Lange lebe das Brautpaar. Auf Jamie und Claire." Danach setzten Sie sich und nun füllten sich die Tische mit den besten Speisen und erlesenen Weinen. Mrs Fitz hatte sich wieder selbst übertroffen, die Speisen waren perfekt aufeinander abgestimmt und die Krönung war das von Ihr selbst gestaltete Dessert. Wie Sie es so schön nannte 'Das Hochzeitsdessert'. Den ganzen Abend hindurch bemerkte ich immer wieder die Blicke von Rupert und Angus. Sie respektierten zwar unseren Pakt des Schweigens aber in ihren Augen sah ich wie es in Ihnen brodelte. Das restliche Dessert wurde gerade von den Tisch abgeräumt als ein kleines Orchester den Raum betrat. Leise betörende Musik klang an meine Ohren und beflügelte meine Seele. Ich schloss meine Augen und öffnete meine Sinne für die Musik, die nun meinen Körper auf eine Reise der Entspannung entführte. Durch eine leichte Berührung an meinem Hals wurde meine Reise zu den entspannten fiktiven Orten jäh beendete. Meine Seele wurde nun wieder von der Anspannung beherrscht, die durch die Drohung von Dougal ausgelöst wurde. Mein Körper war zum bersten gespannt, während ich mich zu der Person umdreht, die mich aus meinen Gedanken geholt hatte.

Murtaghs LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt