9. Kapitel - Der Zettel Teil 1

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Ein sportlicher Oberkörper nähert sich mir. Breite Schultern, stechende braune Augen, das prägnante Parfum, welches mich vollständig zu umhüllen scheint, und die ungeheure Geschwindigkeit, mit der er sich mir nährt, während seine, kribbelige Spuren auf meiner Haut hinterlassende, Hand sachte in meinen Nacken gleitet. Sein Gesicht kommt meinem immer näher. Schließlich liegen bloß noch wenige Zentimeter zwischen uns, sodass mein Haar sich leicht in seinem Atem wiegt. Mit einer ruckartigen Bewegung schließt er endgültig die unendlich scheinende Distanz zwischen uns, legt seine Lippen auf meine und leichte Blitze durchzucken meinen Körper. Augenblicklich überzieht mich eine Gänsehaut, die auch nach einigen Momenten nicht abklingt. Entgegen meiner Introvertiertheit wandern schließlich auch meine Hände hinauf und umschließen sein Gesicht - streichen durch seine Bartstoppeln und durch sein weiches Haar. Er zieht meinen Körper näher an sich heran, was ich nur allzu gern weiter verfolge. All das wirkt mit einem Mal wie eine Illusion, während ein leichter Schimmer durch meine Augenlider zu einem Lichtstrahl wird.

Die Silhouette vor meinem inneren Auge schwindet. Die Athletik des kräftigen Oberkörpers in meinem Kopf ist mit einem Mal wie davon geflogen. Die breiten Schultern sind nun nichts mehr - nichts als Gedanken in meinem Inneren. Wie in einem unnachgiebigen Sog werde ich aus meinem Traum gerissen und das vorhin noch so präsente kribbelige Gefühl seiner vermeintlicher Lippen auf meinen verschwindet schlagartig. Stattdessen legt sich eine solche Trägheit über meinen Körper, dass ich nicht glauben kann was für eine Leichtigkeit ich vor wenigen Momenten noch verspürte - in der Vereinigung unserer zweier Lippenpaare.

Endgültig schlage ich schließlich meine Augen offen, recke meine schlaftrunkenen Glieder und stelle - entgegen meiner Wunschvorstellung - fest, dass ich mich in meinem Zimmer- und nicht in Heikos Armen befinde.

Erschöpft ausatmend greife ich nach meinem Handy, von dessen Licht ich wenige Augenblicke später endgültig aus dem Schlaf gezogen werde. Die Uhr zeigt fünf nach elf, was bloß heißt, dass beide meiner Eltern zur Zeit arbeiten sind. Ich platziere mein Handy auf meinem seitlichen Nachttisch und drehe mich erneut um. Aber schlafen werde ich nun sicher nicht mehr können.

Die Bilder von letzter Nacht kehren in meinen Kopf zurück. Die Küche, meine Zerbrechlichkeit, seine plötzliche Dominanz, meine Angst und zugleich mein Verlangen - so wenig ich mir dieses Paradoxon auch selbst erklären kann. Ich wollte seine Lippen auf meinen, seine Haut auf meiner. Aber wieso? Es ist als hätte sich meine Unruhe um männliche Personen von mir gelöst. Und erst Recht das kann ich mir genauso wenig erklären.

Da kommen mir wieder seine Blicke in den Sinn - die hungrigen Blicke aus seinen leuchtenden Augen heraus. Die hungrigen Blicke voller Lust, die so deutlich scheinen, dass er nicht auszusprechen braucht was er will. Allein wie er mich beim Feuerwerk angesehen hatte, lässt mich noch mehr erwachen als zuvor.

Wie seine, ohnehin schon malerischen, Augen bei jeder neuen Explosion der Feuerwerkskörper in tausend neuen Farben erstrahlten und mich jeder seiner Blicke völlig aus der Konzentration riss, in der ich, ratlos meinen Empfindungen gegenüberstehend, ausharrte. Wie er mir verschmitzt zulächelte, als er meine, auf ihm hängenden, von Unsicherheit getränkten, Blicke bemerkte, und ich sofort überfordert den Blick senkte, um endlich aus dieser Situation zu entkommen - Und diesen Effekt hatte er trotz meiner deutlichen physischen Entfernung von ihm und seiner Ausstrahlung.

Was mich jedoch zunehmend verwirrt ist die Tatsache, dass Heiko etwas erreichte, was ich in vielen Jahren harter therapeutischer Arbeit zu erreichen versuchte, was mir jedoch nie gelang - er nahm mir meine Unsicherheit vollkommen und wusch sie mir geradezu ab, anstatt diese durch seine Anwesenheit bloß zu verstärken, wie es der Normalfall wäre.

Doch wodurch soll Heiko diese schier unüberwindbare Hürde so mühelos gemeistert haben? Wie konnte er mich so empfinden lassen? Ohne es überhaupt darauf anzusetzen. Ein weiteres Mal blitzen jene Blicke, welche wir an diesem Abend austauschten in meinen Gedanken auf und ich komme zu einem unvermeidbaren Ergebnis.

Ich fühle mich begehrt. Ich spürte förmlich wie sehr Heiko mich in diesem Augenblick wollte - meine Reaktion auf sein Zurückziehen ist der eindeutigste Indikator für diese Tatsache. Aber sollte sein Begehren tatsächlich eine derart enorme Auswirkung auf mich haben? Alles Rationale in mir verneint in diesem Augenblick diese Frage mit einem eindeutigen Kopfschütteln, doch komme ich nicht umher dieses unbeschwerte Gefühl zu genießen.

Plötzlich reißt mich ein mir nur allzu bekanntes Gefühl aus meinen Gedanken. Eine angenehme Wärme breitet sich in meiner unteren Körperhälfte aus, während ein Strom purer Lust durch meine Gliedmaßen zu strömen scheint, und sich eine angenehme Wärme zwischen meinen Beinen bildet. Das ist also der Effekt, den Heiko Herrmann auf mich zu haben scheint - Feuchte Träume von seiner Person und daraus folgende Erregung. Ob ich mich darüber nun freuen soll oder nicht, bleibt mir schleierhaft.

Wie magnetisch angezogen gleitet meine Hand schließlich meinen Körper herab und unter den dünnen Seidenstoff meines Slips, bis sie an die Quelle der Lust gelangt. Zwei meiner Finger streichen durch die herrliche Feuchte, die sich dort gebildet hat. Qualvoll langsam beginne ich meinen Kitzler zu massieren und zu umspielen. Augenblicklich vernehme ich den äußerst angenehmen Effekt, indem sich sämtliche Muskeln meines Unterleibs voller Lust sachte zusammenziehen.

Bilder erscheinen vor meinem inneren Auge. Bilder von Heikos freiem Oberkörper, dessen imaginäres Aussehen mich die Augen schließen lässt. Mit einem Mal scheine ich mich in einer völlig anderen Situation wiederzufinden.

Er beugt sich über mich, drückt seine Lippen auf meine und ein Schauer jagt mir über dem ganzen Körper. Seine Zunge tastet sich vor und umspielt die Meine sogleich. Die Lust steigt in mir auf, während meine Gedanken von der deutlichen Beule in seiner Hose dominiert werden. Sanft wandert meine Hand an seine Hüfte und von dort aus herüber zu seinem Hintern, während er beginnt mir den Stoff meines Slips abzustreifen und sich anschließend an meinem Oberteil zu schaffen macht. Sachte streicht er mir über die Brust und beginnt meine Nippel zu verwöhnen. Ein leises Stöhnen entweicht mir, bevor ich mich daran mache ihm seine Boxershorts abzustreifen und ihm diese ebenfalls auszuziehen. Er streicht weiter meinen Körper hinunter und lässt seinen Kopf genauso abwärts wandern, während sich mein Atem beschleunigt.

Ein lautes Stöhnen entweicht mir, als er beginnt mit seiner Zunge durch meine Spalte zu lecken und meinen Kitzler zu umkreisen. Mein Atem beschleunigt sich, während ich ihm gierig mein Becken entgegen strecke. Seine linke Hand ist zwar nicht zu sehen, jedoch spüre ich sie bereits als er sie auf meinem Venushügel platziert, um sachte meine Schamlippen auseinander zu ziehen. Sofort nutzt seine Zunge diesen zusätzlichen Spielraum aus und bringt mich weiterhin zum keuchen. Diese Euphorie überschwemmt mich noch zusehends, als er mit einem Finger beginnt meinen Kitzler zu stimulieren. Unzählige Schauer ziehen durch meinen Körper und bringen mich zum Beben.

Durch seine Auswirkungen auf mich grinsend, beugt er sich wieder über mich und vereint ein weiteres Mal unsere Lippen. Er küsst mich weiter, jedoch spüre ich wie seine Hand abwärts wandert und etwas zu fassen bekommt, das sie zu meinem Eingang führt und kurz darauf unten an mir entlang reibt.

Mit einem mal stößt er seine volle Länge stöhnend in mich hinein:,, Oh Gott bist du eng." Sachte beginnt er in mich zu stoßen und mich immer mehr zum stöhnen zu bringen. Zunächst gleicht mein Stöhnen nur einem schwereren Atmen, jedoch wird es nach und nach immer lauter je öfter er mich ausfüllt. Ich stelle mir vor wie ich meine Hände in seinen Nacken lege und ihn dominant zu mir herunter ziehe, um in den innigen Kuss hinein zu stöhnen.

,, H-heiko", stöhne ich, weil es das einzige ist, was mir im Kopf herum springt:,, Heik-o." Mit einem, an Intensität nicht zu übertreffenden, Stoß löst er plötzlich eine Kettenreaktion aus und versetzt mich in Trance. Mich windend liege ich unter seinem massiven Oberkörper und kralle mich krampfhaft in das Bettlaken.

Die Augen wieder geöffnet und von einem Gefühl der Genugtuung überflutet, scheinen mich Wellen aus purer Intensität genauso zu durchdringen. Es ist als wäre ich diesem Augenblick unbesiegbar, bevor das atemberaubende Gefühl- und das Kribbeln langsam nachlassen. Schwer atmend und erfüllt von nichts anderem als Zufriedenheit liege ich dort, während die letzten Wellen meines Orgasmus abklingen.

Ach, könnte diese jähe Fantasie, die sogar mich selbst durch ihre Lebhaftigkeit überrascht, doch Wirklichkeit werden.

Blooming - Until you meet the oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt