Shaniya

Kapitel 12

Samstag - fast Mitternacht…

Der Tag war lang und meine Laune ist mittelprächtig. Tom, Simon und Freddy haben mich überzeugt ins Starlite zu fahren.

Harte Beats und kein Alkohol ist eine Mischung, die ich nicht sonderlich mag.

Deswegen haben wir uns etwas abseits der lauten Bassboxen gesetzt, so, dass wir uns unterhalten können und haben jede Menge Spaß dabei anderen beim Tanzen und flirten zuzusehen.

“Willst du nichts klar machen, Ethan?”

“Heute lass ich sie alle für euch, Tom”

Simon lacht. “Wir Glücklichen, endlich auch mal eine Chance.”

Ich lache und schüttele den Kopf. Spinner.

Insgesamt war es ein netter Abend auch ohne Alkohol und ohne eine Nummer zu schieben.

Schon krass, was die Weiber auf Kerle stehen… Stimmt der Körper, stimmt der Abschleppschnitt. Frauen sind eben doch nicht anders als wir.

***

Sonntag morgen ist weckerfrei. Allerdings klingelt es trotzdem… Mein Telefon. Das habe ich wohl vergessen stumm zu schalten.

“Mama?”

“Hab ich dich geweckt? Aber es ist doch schon fast zwölf. Es tut mir leid.”

“ Schon gut, was gibt es? Wenn du anrufst ist es wichtig.”

“ Es ist nicht so schlimm wie es sich anhört, aber dein Vater ist im Krankenhaus, er hatte Schmerzen und bleibt jetzt bis zur OP da.”

“Ach herrje. Und unsere Verabredungen?”

“Er meint du sollst zu ihm kommen. Er schickt dir die Aktenzeichen, die du mitbringen sollst. Die Visite morgen ist erst gegen Mittag. Wenn du morgens gleich kommst, könnt ihr bis dahin noch einiges erledigen.”

“Puh, ja gut, geht ja dann nicht anders. Welches Krankenhaus?”

“Stadtklinik, Innere, Zimmer 303.”

In der Stadtklinik arbeitet Shaniya… Zumindest sagt das die Funkzellenauswertung.

“Danke dir, sehen wir uns dort?”

“Vielleicht, hab auch noch Termine morgen, ich melde mich, tschüss und schönen Sonntag Junge”

“Gleichfalls, bye Mom.”

“Alicia, Kaffee und Musik, überrasch mich mit klassischem Klavier.”

Wenn das Schicksal es so möchte, werde ich Shaniya morgen sehen und sie zur Rede stellen. Mir einen Korb geben ist das eine, aber so gar nichts sagen… das ist ein Unding, ich brauche eine Erklärung.

Ein wenig besseren Mutes als noch beim Aufwachen, drehe ich meine Runde im Wald und mache danach noch etwas Krafttraining im Boxclub.

Peter gesellt sich zu mir. “ Einen Sparringskampf gefällig?” “Immer doch, gute Idee.”

Da sag ich doch nicht nein, ich bin für jeden Trainingskampf dankbar. Viel Zeit ist ja nicht bis zum Wettkampf und ich habe doch lange nicht ernsthaft trainiert. Ich bin mir eh nicht sicher, ob es überhaupt Sinn macht anzutreten, aber ich werde mein bestes geben und mich bestmöglich vorbereiten.

Peter gibt sein bestes, ist aber doch eher nicht so anspruchsvoll wie die Gegner bei einer Meisterschaft. Nach 10 min hören wir auf, Konditionsprobleme. “Peter, du warst schon Mal besser in Form.”

“Ja, ich weiß, habe das Ausdauertraining wohl etwas vernachlässigt.”

“Du solltest mehr Sex haben, mein Freund.”