Kapitel 2:

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Vorab schon mal: Sorry für den Random Shit haha... aber ich versuche in den ersten paar Kapiteln ein bisschen zu veranschaulichen wie sehr sich die beiden eigentlich lieben, aber sich trotzdem so unsagbar auf die Nerven gehen, weil der Alltag sie einfach ein bisschen eingeholt hat. Es wird spannender werden, einfach dran bleiben ;) Und in diesem Kapitel sprechen sie das erste Mal über das Berlin Konzert. Aufmerksame Leser meiner anderen Story wissen ja schon, das ist ein Streitpunkt ...

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Berlin, 12. Februar 2019

Adrianas POV:

Da ich heute Spätschicht habe, kann ich Raf noch zum Flughafen fahren. Für ihn geht es auf Tour während ich zurück bleiben muss. Es ist nicht seine erste Tour seit wir zusammen sind, dennoch ist es jedes Mal schwer. Ich brauche ihn und vermisse ihn immer so sehr wenn er weg ist. Und bisher durfte ich nie auf eines seiner Konzerte kommen. Aber ich werde mir für heuer in Berlin Karten kaufen. Ich muss dabei sein. Ich will ihn endlich einmal live sehen. Ihm live zujubeln. Ich werde ihn später im Auto fragen. Ich werfe einen Blick auf die Wanduhr. Wir sind jetzt schon spät dran, er für seinen Flug, ich für meine Schicht. Ich klopfe gegen die Tür. „Habibi? Beeil dich ein bisschen", sage ich durch die geschlossene Toilettentür. Ein: „Stress mich nicht", ertönt von innen. Ich nenne ihn meistens Habibi und er mich Chérie. Das hat sich schon lange so ergeben. Und ich liebe es wenn er mich auf Französisch anspricht. Raphael ist ein kleines Sprachentalent. Er spricht etwas Englisch, fließend Französisch und sehr sehr gutes Italienisch. Ich hingegen bin mit Englisch völlig ausgelastet. Ich brauche nicht mehr als eine weitere Sprache.

Ich werfe erneut einen Blick auf die Uhr. Es wird immer später und langsam wird es knapp für mich zu meiner Schicht. Ich komme nie zu spät. In drei Jahren nicht. Der Weg zum Flughafen ist ziemlich lang von unserer...seiner Wohnung aus und es wird bestimmt viel Verkehr sein. „Raf kommst du bitte endlich? Wenn ich dich fahren soll müssen wir los", sage ich erneut und diesmal etwas schärfer. Tatsächlich öffnet sich eine halbe Minute später die Tür und Raf steht brummend im Türrahmen. „Meine Fresse, man kann nicht mal mehr in seiner eigenen Wohnung in Ruhe Scheißen", brummt er mich an. Ich verdrehe die Augen. „Raphael Wortwahl", sage ich doch ein leichtes Grinsen huscht über meine Lippen. Das erinnert mich an seine Mama. Silvia Ragucci. Sie sagt ständig zu ihrem Sohn er soll mehr auf seine Wortwahl achten. Das bringt mich immer wieder zum Lächeln, wo sie doch seine Songtexte kennt. „Ich scheiß auf die Wortwahl", giftet er. „Raf reiß dich bitte zusammen. Was ist bloß schon wieder los mit dir?", beklage ich mich über seine schlechte Laune. Die miese Laune häuft sich, er war auch gestern den ganzen Tag unausstehlich. Wahrscheinlich ist er einfach nur sehr aufgeregt vor der Tour, was ich absolut nachvollziehen kann, aber seine miese Laune an mir auszulassen geht echt zu weit.

„Was mit mir los ist? Ich muss Scheißen verdammt, ich kann aber nicht wenn du mich so stresst", flucht er und ich gebe ihm einen leichten Klaps auf den Arm. „Hör endlich auf so ordinär zu sprechen. Zieh dir deine Schuhe an und schnapp dir deinen Koffer wir müssen los, du kannst ja am Flughafen auf die Toilette gehen", erwidere ich und verdrehe erneut genervt die Augen. Er weiß, dass ich niemals zu meiner Schicht zu spät komme. Ich arbeite in einem ernsten Beruf mit viel Stress. Viele schwerkranke Menschen verlassen sich auf mich. Der diensthabende Notarzt verlässt sich auf mich, ich kann nicht einfach zu spät kommen weil mein Freund zu lange am Klo braucht. Ich beobachte ihn wie er leise vor sich hin fluchend in seine Schuhe schlüpft, seine Jacke anzieht und seinen Koffer nimmt. Hinter ihm schließe ich ab. „Es tut mir Leid Habibi, aber du weißt ich muss pünktlich bei der Arbeit sein", sage ich und beobachte ihn liebevoll. Den Schlüssel lasse ich in die Mittelkonsole des Audis fallen. Es ist zwar eigentlich immer noch seine Wohnung und ich hab eine eigene, aber ich wohne hier und werde auch hier sein, wenn er nicht da ist. Er starrt ohne etwas zu erwidern aus dem Fenster. Eine Weile lasse ich dieses Schweigen über mich ergehen, dann sage ich: „Raphael bitte, du bist bald für ein paar Wochen weg und du wirst mir schrecklich fehlen. Also können wir bitte normal miteinander reden ohne uns direkt wieder anzugiften?", frage ich.

Raf Camora FF/Will nur sie keine andreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt