Ein Hotel in München, 23. Februar 2019
Rafs POV:
Ich liege müde und erschöpft von dem Konzert auf dem Bett und starre in mein Handy. Ich habe Adriana gerade eine Nachricht geschrieben ob ich sie noch anrufen kann. Ich bin super nervös vor dem morgigen Wienkonzert und habe dementsprechend alle Zustände. Ich bin erschöpft, mein Kopf dröhnt, mein Bauch tut weh und mir ist übel. Der ganz normale Wahnsinn also. Adriana wird mich hoffentlich ablenken. Außerdem hat sie mich 3-mal versucht anzurufen. Vergeblich. Ich sehe wie zwei blaue Häkchen bei meiner Nachricht erscheinen und nur Sekunden später klingelt mein iPhone. Ich gehe direkt ran, es ist ein Facetime Anruf. „Chérie", begrüße ich sie sanft. Meine Stimme klingt ein bisschen rau und belegt, was aber nicht unüblich ist dafür, dass es erst knapp 2 Stunden nach Konzertende ist. Es ist 1:30 Uhr am Morgen und ich sehe auf den Sternenhimmel über München hinaus, von meinem Bett aus.
„Ich habe versucht die anzurufen". Sie klingt nicht vorwurfsvoll, aber sie klingt durch. Ich seufze. Sie sieht auch nicht beleidigt aus nur etwas fertig. „Was war los Schatz?", frage ich. Normalerweise versucht sie nicht einfach so mich anzurufen. „Ich bin im Krankenstand. Ich war vorhin im Krankenhaus", sagt sie und bei mir schrillen augenblicklich alle Alarmglocken. Ich setze mich kerzengerade ins Bett, was Schwindel in mir auslöst, doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. „Was ist passiert?", entfährt es mir und ich bemerke wie panisch meine Stimme klingt. Sie seufzt und lehnt sich tiefer ins Kissen. „War bei einem Einsatz. Ein Besoffener. Er ist komplett ausgeflippt, als ich ihm helfen wollte und hat mich attackiert. Der Einsatz war absolute Routine für mich und trotzdem habe ich mich so leicht aus dem Konzept bringen lassen. Weil ich in Gedanken bei dir war", erklärt sie und nun sieht sie mich doch etwas anklagend an. Ich halte ihrem Blick stand. Ich habe ihr 100-mal gesagt sie soll mit dem Job aufhören. Mir ist das zu gefährlich für sie. Aber sie sagte immer wieder: „Raphael das geht dich nichts an. Ich will diesen Job und ich brauche ihn als Ausgleich"
„Wie geht es dir?", frage ich besorgt nach. Mein Herz in meiner Brust schlägt unnatürlich schnell und die Übelkeit verstärkt sich. Mein Magen rebelliert und mir ist beinahe so als müsste ich mich jeden Moment übergeben. „Ja nicht so schlimm zum Glück. Nur eine kleine Schnittwunde an der Handfläche, musste mit 3 Stichen genäht werden. Bin für 2 Wochen krankgeschrieben", erläutert sie mir und Erleichterung durchströmt mich. Nicht das eine Schnittwunde nicht gefährlich und schlecht wäre, aber wenigstens nichts zu tragisches. „Mit was hat er dich verletzt?", fällt mir gerade noch ein zu fragen. Bei Alkoholikern weiß man ja nie. Wenn er sie mit einer Scherbe attackiert, könnte sie irgendwelche Infektionen bekommen. Ich bin vielleicht ein bisschen zu besorgt manchmal, aber sie erzählt viel von ihrer Arbeit. Ich weiß was so alles passiert. „Mit einem Skalpell. Keine Sorge Raphael, es war noch steril", beruhigt sie mich und plötzlich sind ihre Augen wieder ganz sanft. Ich sehe fast so etwas wie Tränchen in ihnen glitzern. „Du fehlst mir", höre ich sie plötzlich sagen. „Du mir auch so sehr", erwidere ich ebenso leise und lasse mich ebenfalls tiefer ins Kissen sinken. Einen Moment schweigen wir beide, dann bin ich es der das Schweigen bricht: „Du solltest aufhören mit dem Job" „Das haben wir so oft besprochen Raf, ich will nicht aufhören" „Aber es ist gefährlich. Der hätte dich weiß Gott schlimmer verletzten können, ich möchte mir nicht mal ausmalen wie schlimm", sage ich ehrlich. Ich bin so ein verdammtes Weichei geworden, seit Adriana an meiner Seite ist. Ich bin ständig überbesorgt und bei allem was sie betrifft extrem sensibel. „Es ist ja nichts passiert", sagt sie sanft.
Gerade will ich wieder etwas dagegen sagen, da wechselt sie geschickt das Thema. „Ich will jetzt nicht streiten Habibi... Was hättest du denn gebraucht? Weil du mich gefragt hast, ob du mich noch anrufen kannst?", fragt sie mich sanft. Gott wie gerne würde ich sie jetzt in den Arm nehmen, ganz nah an mich ran ziehen, den Duft ihres Parfums einatmen und dann genüsslich einschlafen. „Mir geht's nicht gut.", beginne ich und seufze tief. Ich lege mich endgültig hin und decke mich zu. „Was ist los?", fragt sie sofort und ich höre schon richtig die Notfallsanitäterin in ihr durchkommen. Ja es stört mich, dass sie diesen Job ausübt, doch zu gleich finde ich es immer wieder schön wie sehr sie an diesem Job hängt. Wie sehr sie dafür brennt. Es ist ihre Leidenschaft, wie die Musik meine ist. „Mein Schädel dröhnt, ich hab Bauchweh und mir ist schlecht", sage ich und rolle mich zur Seite. Das Handy halte ich immer noch in der Hand. „Du bist nervös", stellt sie knapp fest. Ich nicke. „Habibi, du wirst das Ding rocken! Wien freut sich auf dich und alle stehen hinter dir. Fünfhaus ist Gotham City, Baby du kriegst das hin", sagt sie liebevoll zu mir und ein Lächeln erscheint ganz unwillkürlich auf meinem Gesicht. „Ich liebe dich so sehr weißt du das?", sage ich sanft. „Ich dich auch", erwidert sie und formt ihre Lippen zu einem Kussmund. Ich tue es ihr gleich und wir schicken uns einen Luftkuss. Ragucci du Weichei, denke ich und verdrehe innerlich über mich selbst die Augen. „Du fehlst mir so sehr", sage ich und kann ein Gähnen nicht unterdrücken. Ich schlafe schlecht. Ich schlafe meist schlecht wenn sie nicht neben mir liegt. Und im Moment schlafe ich sowieso auch viel zu wenig. „Dann lass mich zum Berlinkonzert kommen", sagt sie und ich seufze. Ich schüttle den Kopf. „Nein Adriana das haben wir besprochen. Aber wir sehen uns an diesem Tag sowieso abends wenn ich nach Hause komme", sage ich sanft und kann es jetzt schon kaum erwarten sie in die Arme zu schließen. „Raphael...." Ich sehe ihr bereits an, dass sie mir widersprechen will doch ich unterbreche sie einfach: „Bitte lass uns jetzt nicht diskutieren, ich bin wirklich sehr erschöpft und muss dringend schlafen..." Sie seufzt, nickt aber schließlich. „Gute Nacht Habibi, ti amo" „Gute Nacht Chérie, je t'aime"
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Raf Camora FF/Will nur sie keine andre
FanfictionAuszug: Die eisblauen Augen ziehen ihn sofort in ihren Bann. Die roten Bäckchen, in dem hübschen Gesicht, das perfekt von den fast schwarzen Haaren umrandet wird, rauben ihm fast den Verstand. Diese Frau fasziniert ihn. Von der ersten Sekunde an. E...