Kapitel 10:

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Berlin, 16. Juni 2019

Adrianas POV:

Ich streichle sanft Rafs Bauch und stupse ihn an um ihn zu wecken. „Aufwachen Habibi", flüstere ich leise. Er ist gestern Spätnachts noch aus Wien hier gelandet. Er hatte mit John zusammen einen Auftritt auf dem Nova Rock Festival. Ich werfe einen Blick auf die Digitaluhr auf seinem Nachttisch. Ich wecke ihn nur sehr ungern wenn er so zufrieden schläft, aber wir haben heute etwas vor. Ich habe selbst meinen Augen kaum getraut, als die Einladung ins Haus flatterte. Ausgerechnet an dem Tag, an dem er mit Katarina verabredet war. Ich habe das Kuvert geöffnet, was normalerweise bei Rafs Post nicht meine Art ist, aber das dick geschriebene Wort „Einladung" auf dem Kuvert hat mich neugierig gemacht. Er hat es mir nicht übel genommen, dass ich es geöffnet habe.

Ich hielt also diese Karte in der Hand. ‚Katarina und Frederik, wir trauen uns' stand in krakeliger Schrift darauf. Und die Details zur Hochzeit. 16. Juni, 13 Uhr in irgend so einem Garten ein bisschen außerhalb von Berlin. Raf wollte absagen. Ich habe ihm gut zu geredet hinzugehen. Warum? Weil ich das Gefühle habe, er konnte bis jetzt nicht richtig mit ihr abschließen. Vielleicht ändert sich das ja, wenn er sieht wie sie heiratet. Nach einer längeren Diskussion mit ihm darüber, hat er schließlich die angegebene Nummer angerufen und zugesagt. Heute ist es nun soweit. Deshalb ist er gestern Nacht noch nach Hause geflogen. Er war die letzten paar Wochen in Wien. Ich war auch ein paar Tage dort. Um seinen Geburtstag zu feiern und wieder mal in der Heimat zu sein. Leider war Raf ziemlich krank in der Woche nach seinem Geburtstag, so dass seine Schwester und ich fast alles alleine machen mussten. Ich habe auch erfahren, dass sie in einer Beziehung mit John ist. Raf weiß es noch nicht. Aber sie hat mir versprochen es ihm bald zu sagen. Deshalb habe ich ihr versprochen, kein Wort darüber gegenüber Raf zu verlieren.

„Habibi", sage ich erneut sanft an seinem Ohr. Weiter zeichnen meine Finger kleine Kreise auf seinen Bauch. „Hmm nicht aufhören", brummt er tief. Ein leichtes Lachen entkommt mir. „Du musst aufstehen", sage ich leise zu ihm. „Aber das tut soooo gut" Seine Augenlider flattern und er schlägt schließlich die Augen auf. „Guten Morgen Chérie", sagt er und seine Lippen treffen sanft auf meine. Ich erhebe mich aus dem Bett und ziehe die Jalousien auf. „Hopp auf, Frühstück und dann gehen wir uns schön machen", sage ich zu ihm und er verzieht das Gesicht. „Im Bett war es viel schöner, als du noch dort warst", sagt er erhebt sich aber schließlich auch. Wir frühstücken gemeinsam, wobei Raf nicht wirklich viel isst, sich eher nur den Espresso runter schüttet. „Ich geh duschen", verkündet er und wirft mir einen Luftkuss zu.

Ich bleibe in der Küche zurück und räume das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine. Er wirkt ein bisschen abwesend und ich hoffe, es ist kein Fehler mit ihm dorthin zu gehen. Er war so verwirrt, als er von dem Gespräch mit ihr nach Hause gekommen ist. Als ich ihm dann noch die Einladung unter die Nase gehalten habe. Ich hoffe das ganze Gefühlschaos nimmt heute endlich ein Ende. Ich mache die Spülmaschine an und suche mir meine schwarze Spitzenunterwäsche raus. Dann gehe ich ohne zu Klopfen zu Raf ins Bad. „Brauchst du noch lange unter der Dusche?" „Komm doch einfach rein", verlangt er und ich kann ihn dreckig Grinsen sehen. Ich streife mir mein Schlafshirt, also ein T-Shirt von Raf, über den Kopf und steige zu ihm unter die Dusche. „Du riechst gut", sage ich als ich zu ihm steige. Er ist voller Schaum vom Duschgel. Er stupst mich an der Nase an. „Du auch gleich", gibt er zurück und presst seine Lippen gierig auf meine. „Raf wir duschen... einfach nur duschen wir haben keine Zeit für Spielchen", sage ich gespielt streng. Er schürzt die Lippen. „Ich bin auch ganz schnell", verspricht er mir, als er erneut begierig seine Lippen auf meine presst und mich gegen die kalte Wand in der Dusche drückt. Ich erwidere den innigen Kuss. „Gib zu du kannst mir nicht widerstehen", flüstert er an meinem Ohr. Und ich nicke nur atemlos, weil er zur selben Zeit mit seinen langen, dünnen Fingern, an der Innenseite meines Oberschenkels entlang fährt.

Raf Camora FF/Will nur sie keine andreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt