Kapitel 14:

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Rafs Wohnung Berlin, 17. Juni 2019

Adrianas POV:

Es ist mittlerweile kurz nach Mitternacht und wir liegen endlich im Bett. Ich für meinen Teil habe noch geduscht, Raf hat sich auch noch bettfertig gemacht. Jetzt liegen wir beide hier. Ich bin immer noch unfassbar sauer auf ihn. Was für eine beschissene Aktion. Er denkt einfach überhaupt nicht nach, wenn er getrunken hat. Umso trauriger für mich ist es, dass er in der Öffentlichkeit nur dann zu mir steht wenn er gut angetrunken ist. Ich seufze schwer. Ich werfe einen Blick auf die andere Seite des Bettes. Raf ist wach. „Schlaf endlich du musst deinen Rausch ausschlafen", sage ich streng. „Kater lässt grüßen", brummt er zurück und schließt die Augen. Morgen wenn er endlich wieder nüchtern ist, werde ich mit ihm ein ernstes Wort darüber sprechen. Ja ich wollte dass er zu dieser Hochzeit geht, aber ich wollte doch nicht, dass er sich so benimmt. Ich hatte mir davon lediglich erhofft, dass er endlich mit Katarina für immer abschließen kann. Doch nicht, dass sie ihn noch mehr durcheinander bringt.

Wenn ich an seinen halbherzigen Heiratsantrag, falls man das überhaupt so nennen kann, vorhin im Auto zurückdenke wird mir fast schlecht. Ich bin keine große Romantikerin, vielleicht untypisch für eine Frau aber ist ebenso. Nur einen Heiratsantrag, weil er betrunken und frustriert ist... das ist sogar mir zu unromantisch. Ihr dämliches, selbstgefälliges Grinsen als ich abgerauscht bin hat mich noch zusätzlich provoziert. Als hätte sie es darauf angelegt, dass wir beide streiten. Was völlig lächerlich ist, denn was hätte sie schon davon? Sie hat gerade geheiratet, sie hat ein Kind. Sie ist glücklich. Was hat sie davon Rafs Glück zu zerstören? Was hat sie davon sich einzumischen? Diese Frage stelle ich mir schon länger. Eigentlich schon seit sie sich bei ihm gemeldet hat. 7 Jahre lang absolute Funkstille und plötzlich taucht sie wie aus dem Nichts auf. Ein wenig stutzig gemacht hat mich das Ganze schon. Aber ich habe eben wie so oft, an das Gute geglaubt. Geglaubt, oder besser noch gehofft, dass Raf es endlich schafft sich komplett von ihr loszulösen. Vielleicht wäre er ja dann damit einverstanden gewesen die Beziehung öffentlich zu machen.

Ich spüre wie Raf mich an stupst und öffne meine Augen. „Ich hab so Bauchweh", wimmert er. Ich verdrehe die Augen. „Ja vielleicht denkst du vor deinem nächsten Vollrausch daran", gebe ich unbeeindruckt zurück. Er sieht mich jämmerlich an. Er sieht wahrlich aus wie ein Häufchen Elend. Er tut mir ja fast leid. Wäre ich nicht so unfassbar wütend und enttäuscht nach dem Desaster auf der Hochzeit. „Nein Adriana ich meins ernst. Ich hab sooooo Bauchweh" Seufzend schlage ich die Decke zurück. Und verschwinde im Bad. In unserem Medizinschrank haben wir ein Wärmekissen. Ich nehme es mit in die Küche und erwärme es mit der Mikrowelle. Dann geh ich zurück ins Schlafzimmer und gebe es Raf. Ohne noch etwa zu sagen, drehe ich mich um und schließe meine Augen wieder. Ich kann noch nicht sofort einschlafen. Zu sehr hängen meine Gedanken noch dem allen nach. Ich darf nie eine Instastory machen wenn er eine hat, damit ja niemand sieht, dass wir zusammen unterwegs sind. Wenn er eine macht, muss ich immer ganz leise sein und irgendwo abseits stehen. Ich bin viel öfter dabei als die meisten Fans in seiner Story sehen. Irgendwann schlafe ich schließlich noch ein, im Gedanken daran, dass ich morgen dringend ein klärendes Gespräch brauche.

Ich werde wach gestupst. Es ist noch dunkel als ich die Augen öffne. Die Jalousien sind geschlossen, also kann ich nicht anhand der Sonne erkennen wie spät es ist. Ich werfe also einen Blick auf meine Nachttischuhr. Es ist 3 Uhr morgens. Wir sind also noch nicht lange im Bett. „Raphael spinnst du? Es ist drei Uhr morgens", brumme ich als ich mich zu ihm umdrehe. Doch ich erstarre. Er ist kreidebleich, hat eine schwitzige Stirn und krümmt sich offenbar vor Schmerzen. „Raf?", frage ich sanft und streiche ihm über die Stirn. Er glüht wie ein Heizstrahler. Er hat definitiv hohes Fieber. „Es tut mir leid ich wollte dich eigentlich nicht wecken, aber ich halte es nicht mehr aus." „Was hältst du nicht mehr aus?", frage ich besorgt nach. „Ich habe Bauchschmerzen so unfassbar starke Bauchschmerzen", wimmert er kaum hörbar. Ehe ich mich versehe bin ich sofort in meinem Element.

Raf Camora FF/Will nur sie keine andreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt