Irgendwo in der Nähe von Berlin, 16. Juni 2019
Rafs POV:
Ich seufze, nicke aber schließlich. Auf dem Arm hält sie klein Raphael, der fröhlich grinsend seine kleinen Patschehändchen nach mir ausstreckt. „Nimmst du ihn mal?", fragt Katarina mich und hält ihn mir hin. Ich nehme ihn schließlich auf den Arm. Er quiekt zufrieden und strampelt mit seinen kleinen Beinchen. Er ist ganz schön gewachsen seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Er hat schon ganz schön speckige kleine Beine und niedliche kleine Händchen. „Er mag dich. Normalerweise schreit er immer wenn ich ihn an jemand Fremden abgebe", sagt Katarina und lächelt. Ich nicke ihr nur zu. Was soll ich darauf schon erwidern? „Gehen wir ein Stück?", fragt sie. Ich schüttle den Kopf. „Meine Freundin ist zur Toilette gegangen. Ich habe gesagt ich warte hier", gebe ich distanziert zurück. Der Kleine auf meinem Arm quiekt erneut fröhlich und fasst mir ins Gesicht. „Raphael tu ihm nicht weh", sagt sie streng zum Kleinen doch muss unwillkürlich lächeln. Sie sieht glücklich aus. Unfassbar glücklich. Mein Herz zieht sich erneut schmerzhaft in meiner Brust zusammen.
„Steht dir wirklich sehr gut", murmelt sie leise und mustert uns noch einmal. „Komm ich mach ein Foto von euch" Noch ehe ich mich wehren kann hat sie schon ein Bild von uns gemacht. Gott steckt Adriana nur? Sie muss mich hier raus holen, ich fühle mich echt ein wenig seltsam. Katarina schluckt schwer. „Was willst du mir sagen, spuck es einfach aus", sage ich ernst. „Es sollte dein Kind sein." Sie macht eine Pause und deutet auf das kleine Bündel in meinen Armen. Er hat überhaupt keine Ähnlichkeit mit mir, was logisch ist, ich bin ja auch nicht der Vater. Er hat blaue Augen und blonde Haare. „Sein Vater meine ich. Du solltest sein Papa sein. Du solltest der Bräutigam sein..." „Was redest du für einen Schwachsinn?", frage ich sie. Sie seufzt erneut schwer und wirkt fast ein bisschen wehmütig. „Ich habe so einen Schwachsinn von wegen schönster Fehler meines Lebens gesagt vorhin bei der Rede, doch die Wahrheit ist, so ist es gar nicht." „Wie ist es dann?", frage ich und weiß schon in dem Moment in dem ich die Frage ausspreche, dass ich es bereuen werde. Ich will diese Antwort nicht hören. Mir kann verdammt nochmal egal sein, was sie gemeint hat, was sie fühlt und auch alles andere. Es geht mich nichts mehr an, genauso wie es sie nichts mehr angeht was ich so treibe. Wann kommt denn nun endlich Adriana wieder?
„Die Wahrheit ist... Raphael bist du dir sicher dass wir nicht ein Stück gehen wollen? Ich würde gerne ein bisschen mehr unter uns sein", sagt sie und ich seufze. „Erst wenn Adriana wieder da ist und ich ihr sagen kann wo wir sind" Sie seufzt und verdreht die Augen. In dem Moment kommt meine bezaubernde Freundin auf mich zu. „Oh herzlichen Glückwunsch zur Vermählung", sagt sie gespielt freundlich. Ich durchschaue sie. In ihr brodelt es. Brodelt es, alles zu sagen was sie weiß. Ihr alles an den Kopf zu werfen, was sie mir angetan hat. Doch sie ist zu gut erzogen um das zu tun. „Vielen Dank", erwidert Katarina und sie klingt immer noch etwas wehmütig. „Der Kleine ist ja sehr süß", fügt meine bezaubernde bessere Hälfte noch hinzu. „Steht Raphael gut nicht?", fragt Katarina und ich wünschte direkt sie hätte es nicht gesagt. Ich habe mit Adriana nie darüber gesprochen wie unsere Zukunft aussieht. Sie weiß zwar dass ich Kinder will. Aber ich habe immer gesagt ich werde sie nie unter Druck setzten. Und dann haut ausgerechnet meine Ex so ein Kommentar raus. Ich sehe Adriana nur nicken. „Darf ich dir Raphael kurz entführen? Wir würden gerne kurz unter vier Augen sprechen", fragt Katarina direkt meine Freundin. Adriana sieht zu mir, als wolle sie sicher gehen, dass dies auch meinem Wunsch entspricht. Ich nicke ihr kaum merklich zu. „Äh natürlich. Du findest mich dann an unserem Tisch Habibi", sagt sie sanft und drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Ich folge Katarina ein Stück abseits der Gäste. Hier ist es ruhiger obwohl es immer noch zur Location gehört. „Da werden wir später die Fotos machen", erklärt mir Katarina als hätte ich sie gefragt. Ich nicke nur. „Wie geht's eigentlich deiner bezaubernden Schwester?", fragt sie mich. „Bestens", gebe ich kurz und knapp zurück. Ich will hier schließlich kein Kaffeekränzchen führen. „Lass sie doch grüßen von mir" „Sie ist nicht besonders gut auf dich zu sprechen. Genauso wie meine Mutter. Als ich Fleur erzählt habe, dass ich heute hier herkomme, hat sie mich gefragt ob ich irgendwo gegen gelaufen bin und mir den Kopf gestoßen habe", gebe ich zurück. Katarina sieht zu Boden und nickt resigniert. „Das ist schade" „Bei allem Respekt für dich und deine Hochzeit, aber das ist ganz allein deine Schuld. Du hast keine Ahnung Katarina wie scheiße es mir ging nachdem du mir das Herz aus der Brust gerissen hast. Sie waren beide für mich da. Tut mir Leid aber dann brauchst du dich nicht zu wundern, dass sie nicht gut auf dich zu sprechen sind", sage ich ehrlich. „Du hast natürlich Recht. Ich habe mir all das selbst zuzuschreiben", sagt sie. Es ist eigenartig, dass sie so kritisch über sich selbst spricht. Als unsere Beziehung damals unter den gegebenen Umständen zerbrach und wir uns heftig gestritten haben, hat sich das alles ganz anders angehört...
DU LIEST GERADE
Raf Camora FF/Will nur sie keine andre
FanfictionAuszug: Die eisblauen Augen ziehen ihn sofort in ihren Bann. Die roten Bäckchen, in dem hübschen Gesicht, das perfekt von den fast schwarzen Haaren umrandet wird, rauben ihm fast den Verstand. Diese Frau fasziniert ihn. Von der ersten Sekunde an. E...