~20. Das wollte ich dich grade fragen~

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"Meinst du, du schaffst es, mit einem selbstbewussten Lächeln durch diese Veranstaltung zu gehen, wenn ich dir verspreche, dich nicht allein zu lassen?"

~*~

"Kannst du das überhaupt?", frage ich ihn, die Stirn leicht runzelnd.
Das ist ein echt nettes Angebot, aber er muss sich ja selbst für den Abend fertig machen. Allein das passt zeittechnisch schon nicht.

"Klar. Ich frage für den Anfang, ob Mr. Park wieder euer Fahrer sein kann und nachdem ihr euch fertiggemacht habt, fahren wir so wie so zusammen zur Veranstaltung", erklärt er lächelnd, "Also? Deal?"

Er hält mir seine rechte Hand hin und ich nehme an: "Deal."

In dem Moment öffnet sich die Tür des Wagens und ein entnervter Mr. Park schaut zu uns in den Innenraum, gefolgt von einer genervten JuLyn.
Sein Blick schreit grade zu nach Hilfe.

"Mrs. Kim ist nun auch fertig, wir können weiter."

Ich versuche, den Schrecken den ich sinnloserweise bekommen habe, zu verdauen. Ich war total zusammengezuckt und habe dabei meine Hand zurückgezogen.

"Ist gut", antwortet Vernon nur ruhig und JuLyn steigt ein. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich spätestens jetzt tot. Vernon muss sein Versprechen halten, mit ihr alleine zu sein, ist etwas, dass ich liebendgern vermeiden würde.

Die Fahrt zum Friseursalon über ist es still. Mir ist die Stille zwar ziemlich unangenehm, sie zu brechen, wäre mir allerdings noch unangenehmer, also starre ich einfach aus dem Fenster.

Um mich von dem immer noch präsenten Gefühl hier falsch zu sein abzulenken, denke ich lieber darüber nach, welchen Tanz und welche Schritte ich als nächstes lernen will.

Ich schaue auf die Uhr und stelle überrascht fest, dass es noch gar nicht so spät ist. Vielleicht kann ich ja heute doch noch üben gehen.

Von dem Gedanken aufgemuntert, überstehe ich auch noch den Rest der Fahrt und steige deutlich besser gelaunt aus dem Auto aus, als ich eingestiegen bin.

Vernon scheint das zu bemerken und strahlt mich freudig an: "Freust du dich so auf den Friseur? Hast du schon eine Idee, was zu dem Kleid passen könnte?"

Ich lächele etwas verlegen an: "Ich freue mich eher, dass es bald vorbei ist und ich dann trainieren kann."

Vernons Lächeln verschwindet und ich merke, dass er das grade ganz falsch aufgefasst hat.

"Oh Gott, nein, nicht wegen dir! Ohne dich wäre ich hier schon längst gestorben."

Vernons Lächeln findet seinen Weg zurück und er schaut mich erleichtert an: "Da bin ich aber beruhigt."

Im Friseursalon werden JuLyn und ich sofort nebeneinander vor Spiegel gesetzt und der Stylist betrachtet unsere Haare.

Mit den Gedanken zurück beim Tanzen, lasse ich den Stylist, JuLyn und Vernon über verschiedene Frisuren diskutieren.
Ich kenne mich mit dem Thema so wie so nicht aus und solange sie mir die Haare nicht abschneiden, ist mir alles recht.

Um so überraschter bin ich nun, als mir plötzlich jemand in die Haare fast.
Im Spiegel kann ich beobachten, wie Vernon gekonnt meinen Scheitel weiter nach rechts rückt und mir dann meine Haare über die linke Schulter legt.

Anschließend rückt er noch die paar kürzeren Strähnen von dem Pony, den ich vor ein bisschen mehr als einem Monat ausprobiert hatte, zurecht und schaut dann sein Werk an: "Was sagst du Y/n? Passt das so?"

Was ich dazu sage? Ich sage, warum kannst du so gut mit andererleuts Haaren umgehen? Ich kann nicht mal mit meinen eigenen Haaren umgehen.

Tatsächlich nicke ich nur mit dem Kopf, bevor die anderen in die nächste Diskussion verfallen...

Das Make up.

Nach ein paar Minuten kommt noch eine ziemlich gut gestylte Frau dazu, die beginnt mir Make up aufzulegen.
Parallel dazu bekommt auch JuLyn ihr Make up probeweise aufgelegt, von dem Stylisten, der schon zuvor für unsere Frisuren verantwortlich war.

Da ich, je näher ich dem Ende dieser 'Anprobe' komme, immer häufiger mit den Gedanken zum Training abschweife und schon überlege, ob ich vielleicht noch Minghao frage, ob er Zeit hat, zu kommen, bekomme ich nicht mehr viel mit.

Sie entscheiden sich scheinbar für das Make up, das JuLyn und ich grade tragen und dann gehen wir zurück zum Auto.

Mr. Park setzt wieder zuerst Vernon ab, der sich mit einem breiten Lächeln und einer, meiner Meinung nach unnötigen, Verbeugung verabschiedet und dann mich.

Zu Hause angekommen, schnappe ich mir nur meine Trainingssachen und mache mich dann auf den Weg zum Tanzstudio.

Dort angekommen, höre ich schon bevor ich die Tür öffne Schritte und dazu Minghaos Stimme. Er ist also auch so gekommen.

Ich klopfe kurz und öffne dann die Tür. Minghao hatte sich zur Tür gedreht und starrt mich nun an: "Wie siehst du denn aus?"

"Das wollte ich dich grade fragen."

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt