Ich schaffe es nichtmal, meine eigene Choreographie zu tanzen. Es muss so sehr auffallen zwischen den anderen. Danbi und Anji sind gute Tänzer und selbst JuLyn ist bis jetzt Fehlerfrei. Ich bin eine einzige Enttäuschung. Und alle haben es gesehen.
Es tut mir so leid, ich habe unser Debut versaut.
~*~
Ich versuche mir, solange ich noch auf der Bühne bin, nichts anmerken zu lassen.
Doch ich bin die erste, die von der Bühne geht und die erste zurück in der Umkleide.
Da ich als einzige so schnell ich kann mit gesenkten Kopf, an allen Leuten vorbei gehe.In der Umkleide setze ich mich in der letzten Ecke des Raumes aufs Sofa und ziehe meine Beine an, sodass ich meinen Kopf auf meinen Knie ablegen kann. Ich würde jetzt gerne nach Hause gehen, aber ich kann nicht gehen, bevor die anderen auch fertig sind.
Als der Rest der Gruppe feiernd nachkommt, mit den Jungs von Seventeen im Schlepptau, ist es so voll und unübersichtlich im Raum, dass ich Ihnen in meiner Ecke gar nicht auffalle. Und wer mich sieht, denkt vielleicht, dass ich mich einfach nur ausruhe. Ist mir auch lieber so. Sie haben mich wahrscheinlich schon versagen gesehen. Sie müssen mich jetzt nicht noch deshalb rumheulen sehen.
Dann merke ich, wie das Sofa neben mir nachgibt. Es muss sich jemand neben mich gesetzt haben. Ich schrecke etwas zusammen und mache mich noch kleiner als zuvor schon und wünsche mir, unsichtbar zu werden.
Dieser jemand neben mir legt kurz seine Hand auf meine Schulter und streicht mir dann vorsichtig meine Haare hinter mein Ohr.
Minghao?
Langsam schaue ich zur Seite und sehe tatsächlich in Haos mitfühlendes Gesicht.
Er schaut mich kurz an und wischt mir dann eine Träne aus dem Gesicht, die ich bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte.Ich will mich dafür entschuldigen, ihn enttäuscht zu haben, doch mehr als ein leises: "Sorry", bringe ich nicht raus.
Hao reagiert darauf gar nicht. Er streicht erneut mit seinem Daumen über meine Wange. "Möchtest du gehen?", fragt er mich mit sanfter Stimme und ich lehne mich als Antwort etwas in die Berührung seiner Hand, die immernoch an meiner Wange liegt und schließe dabei die Augen und nicke.
Er gibt mir noch einen Augenblick, dann steht er wieder auf und hilft mir hoch.
Mit mir an der Hand, drängt er sich an seinen und meinen Members vorbei und sagt auf dem Weg Cheol bescheid, dass wir schonmal gehen, weil ich müde sei. Er scheint skeptisch, lässt uns aber gehen.Wir gehen durch den Hinterausgang raus und laufen ein paar Meter zur nächsten Straße, wo Hao uns ein Taxi ruft und wir zum Seventeendorm fahren.
Es ist schon ewig her, dass ich hier war. Ich hatte ein paar mal geplant, zu besuch zu kommen, aber es kam immer etwas dazwischen und so ist das letzte Mal, dass ich hier war, als ich mit Seventeens HipHop-Unit Raplines geschrieben habe.
So viele Erinnerungen kommen in mir hoch, als ich auf Haos Bett sitzend, ihn beobachte, wie er mir gemütlichere Sachen zum Anziehen aus seinen Klamotten raussucht, damit ich aus meinem Stageoutfit rauskomme.
Es ist wie ein Deja-vu. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dieses Deja-vu nicht das erste mal zu haben.
Er dreht sich um und kommt mit ein paar Klamotten in der Hand leicht lächelnd zu mir und setzt sich neben mich: "Mir gehen langsam die kleineren Größen aus, aber eine kleine Auswahl hast du noch."
Ich weiß, dass er das nicht so ernst meint, bekomme aber trotzdem ein schlechtes Gewissen. Er hat mir seinen Pullover geschenkt und sein Tshirt, habe ich auch behalten. Ich habe ihm nie irgendwas geschenkt.
"Sorry", gebe ich leise von mir und lasse dabei den Kopf hängen.
Ich sollte ihm seine Sachen zurückgeben. Seine an mich verschwendete Zeit kann ich ihm leider nicht wiedergeben.Ich zucke etwas vor Schreck zusammen, als Hao seinen Arm um mich legt. Als ich dann vorsichtig zu ihm rüberschaue, lächelt er mich zufrieden an: "Ich freue mich, wenn dir die Sachen gefallen. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Und wenn du willst, gehören sie dir."
"Aber...", will ich widersprechen, doch Hao unterbricht mich. Er legt, wie zu vor in unserer Umkleide, seine Hand an meine Wange und streicht sanft mit seinem Daumen an meinem Wangenknochen entlang, was dazu führt, dass ich verstumme.
"Kein Aber", bestimmt er und schaut mich dabei kurz streng an. Sein Gesichtsausdruck weicht aber sofort wieder zu einem Lächeln auf und er lässt seine Hand von meiner Wange auf meine Schulter sinken.
"Wie findest du das? Du gehst dich im Bad frisch machen, suchst dir was Gemütliches hiervon", er schaut auf die Klamotten auf seinem Schoß," aus und wenn du fertig bist, reden wir. Klingt das nach einem Plan?", schlägt er vor und ich nicke leicht.
Ich habe ihn heute schon einmal enttäuscht, dann sollte ich zumindest jetzt auf ihn hören.Ich verstehe so wie so nicht, warum er noch so nett zu mir ist. Er sollte enttäuscht sein oder sauer. Er hat so viel Zeit darin investiert mich zu trainieren und ich habe alles zur nichte gemacht. Ich hätte noch mehr trainieren müssen. Ich habe versagt.
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Adore U
FanfictionSeventeen The8 FF "Ich bin gekommen um Tänzer zu werden und was bin ich? Putzfrau. Hätte ich zu Hause auch werden können. Dafür hätte ich nicht das Land verlassen müssen...." Y/N ist nach Südkorea gekommen, um ihren Traum, professionelle...