~56. Rap~

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Ich nicke nur und fange aus Langeweile an, den kleinen Tanz vom Ende von 'What's good' zu tanzen.

~*~

Perfekt zur Endpose steht Vernon wieder neben mir und macht die letzte Bewegung noch mit.
"Fertig", er hält mir sein Handy mit dem Text hin und lächelt mich auffordernd an.

"Ok, aber wehe du lachst", drohe ich ihm aus Spaß. Er hat auch nicht über meinen Gesang gelacht, warum solle er jetzt lachen? Aber irgendwie muss ich meine Unsicherheit überspielen.

Zusammen gehen wir zu dem Computer für die Musikanlage und Vernon startet den Soundtrack von 'What's Good'.

Vernons Part ist direkt am Anfang des Songs und man hat nur wenig Zeit, um reinzufinden.
Daher ist der Anfang auch etwas neben dem Beat. Doch ich finde mich schnell rein, nur um im koreanisch-sprachigen Teil wieder etwas durcheinander zu kommen. Trotzdem schaffe ich es irgendwie bis zum Ende des Parts.

Vernon stoppt nach dem Ende seines Parts die Musik und klopft mir auf die Schulter: "Das war für den Anfang gar nicht so schlecht."

"Naja, der Anfang hat nicht gestimmt und mein Koreanisch ist zu undeutlich", kritisiere ich mich selbst.

Vernon nickt zustimmend: "Aber daran kann man arbeiten. Vielleicht wenn du es..."

"Gib mir einen zweiten Versuch. Ich will zumindest den Einsatz mal geschafft haben. Das dürfte doch nicht zu schwer sein", ich weiß nicht wieso, aber irgendwie hat mich der Ehrgeiz gepackt.

Vernon lächelt fröhlich: "Niemand hier hält dich auf."

Und so rappe ich einen nach den anderen Versuch. Zuerst, bis ich den Einsatz perfekt finde, dann bis ich auch die koreanischen Zeilen drauf habe.
Rappen macht mehr Spaß, als ich dachte.

Nachdem ich auch den Refrain des Songs noch gelernt habe, entscheiden wir, dass das genug Produktivität für einen Abend war und tanzen noch etwas Freestyle zu 'What's good'.

Nachdem der Song ein weiteres Mal endet, lassen Vernon und ich uns auf den Boden fallen und liegen schwer atmend nebeneinander.

Ich habe jeglichen Sinn für Zeit verloren, es hat einfach zu viel Spaß gemacht, Rappen auszuprobieren und mit Vernon zu freestylen. Doch Vernon scheint noch den Überblick zu haben.

"Wo bleibt Eight eigentlich. Er wollte doch noch kommen", er setzt sich auf und schaut auf sein Handy, "Hat er dir nochmal geschrieben? Es ist schon recht spät, es macht kaum noch Sinn, wenn er jetzt noch kommt."

Ich setzte mich auch auf und checke mein Handy und tatsächlich habe ich eine Antwort von 'LieblingsTrainer'.
"Es tut mir leid. Ich hatte mein Handy vergessen und es hat alles länger gedauert. Bist du noch da? Ich kann noch kommen."

Die Nachricht ist tatsächlich erst von vor ein paar Minuten, deshalb entscheide ich mich dazu, zu sagen, dass er nicht noch extra kommen muss. Vernon hat recht, es ist schon ziemlich spät und der Tag muss für Hao schon anstrengend genug gewesen sein. Es ist besser für ihn, sich auszuruhen, als für höchstens noch eine Stunde hier her zukommen.

Doch so sinnlos es wäre, ihn jetzt noch kommen zu lassen, bin ich doch etwas enttäuscht, dass er nicht kommen konnte. Nach den Wochen, die ich weg war, vermisse ich ihn schon ziemlich und habe mich schon gefreut, ihn wieder zusehen. Doch das muss wohl warten.

Vernon scheint mir die Enttäuschung anzusehen und schaut mich mitfühlend an: "Tut mir leid, dass er es nicht noch geschafft hat, herzukommen."

Ich lasse mich zurück auf den Boden fallen und zucke dann mit den Schultern: "Kann man nichts dran ändern. Ich habe mich eh gewundert, dass er bis jetzt so viel Zeit für mich hatte."

"Er hat sich die Zeit einfach genommen. Er hat sogar mal bei einer Aufnahme im Studio, so lange Aegyo vor Coups gemacht, bis der ihn früher gehen lassen hat", Vernon verkneift sich kurz sichtbar das Lachen und legt sich dann auch wieder zurück, "Coups war so angepisst, aber Eight ist einfach fröhlich gegangen."

Ich dreh meinen Kopf und schaue ungläubig zu Vernon rüber: "Sowas hat er gemacht?! Das hat ihm doch bestimmt Ärger eingebracht. Er hätte nicht gehen sollen, ich hätte doch gewartet."

"Schon möglich. Aber er hat in dem Moment wohl entschieden, dass er dich nicht warten lassen möchte. Sein Part war so wie so schon fertig, er sollte nur beim Rest noch etwas helfen."

Ich nicke etwas verwirrt, da ich nicht ganz verstehe, warum er nicht einfach nach den Aufnahmen kommen konnte. Seventeen geht doch vor. Ich meine, wer bin ich schon. Ich habe seine Zeit wahrscheinlich nichtmal verdient.

"Nur jetzt, mit dem Solo, an dem er arbeitet, wird es für ihn wohl schwieriger, sich Zeit zu nehmen. Er hat schon so lange gebettelt und darauf gewartet, ein Solo haben zu dürfen. Verständlich, dass er es perfekt machen will. Doch dafür wird er viel Zeit darin investieren müssen", erzählt mir der Ältere und gibt mir dann erneut einen mitfühlenden Blick, "Vermisst du ihn sehr?"

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt