~32. Was?~

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"Ming, du hast dich mit ihr eingeschlossen, hast dir aus Eifersucht einen Hahnenkampf mit Cheol geliefert und minutenlang mit ihren Haaren gespielt und an ihrer Kaputze rumgezupft, weil du dich weder verabschieden, noch sie mit mir weglassen wolltest. Und das war nur heute. Glaub mir, die Grenze siehst du schon gar nicht mehr."

~*~

Bei Juns Aufzählung merke ich erst, was ich getan habe und wie das alles aussehen muss. Bis jetzt dachte ich, dass ich noch alles im Griff habe. Bin ich wirklich so offensichtlich gewesen?

Plötzlich fühle ich mich noch viel unsicherer, als zuvor schon. Was müssen die anderen von mir denken? Was muss Y/n von mir denken? Ich bin zu weit gegangen.

"Aber weißt du, was du auch nicht siehst, Ming? Sie stört es nicht. Im Gegenteil. Sie schaut zu dir auf. Sie richtet sich nach dir, wenn sie unsicher ist. Sie bleibt in deiner Nähe. Sie lässt dich geduldig ihre Kleidung und Haare richten, egal wie viel Zeit du dir dabei lässt."

Nun schaue ich ihn etwas ungläubig an. Stimmt das?
Wenn ich nochmal darüber nachdenke, sie beschwert sich zwar manchmal, aber sie hat mir noch nie etwas ausgeschlagen oder etwas nicht gemacht, was ich ihr gesagt habe...

"Und weißt du nochwas. Sie sieht glücklich damit aus. Sie verlässt sich auf dich und vertraut dir. Ich glaube nicht, dass sie dich jetzt einfach wegstößt, nur weil du ihr gesagt hast, dass du sie süß findest. Es ist doch nur ein Kompliment."

Es ist nicht nur ein Kompliment, Jun. Es ist der Kontext. Das Wie und Wann ich es gesagt habe.
Bei dem Gedanken werde ich direkt wieder rot. Sie war mir so nah und ich zu glücklich darüber. Ich konnte nicht anders.

"Und wenn sie es doch tut?", ich lege meinen Kopf wieder traurig an Juns Schulter. Der Gedanke tut einfach nur weh.

"Glaub mir, das wird sie nicht", er drückt mich nochmal mit einem Arm etwas an sich und lächelt dann, "Und jetzt geh an dein Handy, bevor sie auflegt. Ich bin bei Chan und Hoshi, wenn du mich suchst."

Schnell schaue ich zu meinem Handy, dass neben mir liegt. Hektisch greife ich danach und nehme den Anruf an.

"Hi?", frage ich nur. Würde ich mehr sagen, würde sie merken, wie aufgeregt ich im Moment bin.

Jun zeigt mir nur noch einen Daumen nach oben und geht dann zufrieden lächelnd aus dem Raum.

"Hi... ähm... es tut mir leid, dass ich nicht mehr geantwortet habe. Ich wusste einfach nicht, wie ich es schreiben soll. Ich dachte, es ist vielleicht einfacher, wenn ich anrufe", kommt es leicht stotternd aus dem Hörer.

Ich kann hören, dass sie mindestens genauso aufgeregt und unsicher ist, wie ich. Das ist doch lächerlich, wenn man daran denkt, dass wir uns seit über einem Monat wöchentlich treffen.

"Und? Ist es einfacher?", frage ich, denn es klingt eindeutig nicht danach.

"Nein... nicht wirklich....", sie redet abgehackt und ziemlich leise. Ich kann durch mein Handy fühlen, wie unwohl sie sich grade fühlt.

"Du kannst es mir einfach sagen oder du sagst es mir nicht, wenn du nicht möchtest. So oder so, bin ich dir echt nicht böse", versuche ich sie zu beruhigen.
Darauf folgt erstmal Stille.

"I-ich wollte einfach wissen, was du zu mir gesagt hast. D-das war auch der einzige Grund, warum ich zugestimmt habe, wirklich", erklärt sie leicht stotternd und ich höre ihr einfach zu, "Ich habe auch nicht gesagt, von wem ich das gehört habe, um dich nicht zu blamieren."

Als sie das sagt, muss ich etwas lächeln, das war echt nett gedacht, aber wer sagt ihr hier groß etwas auf chinesisch. Jun weiß, dass er es nicht war, da bleiben nicht mehr viele übrig.
Aber das behalte ich für mich und lasse sie einfach weiterreden.

"A-aber das ist jetzt egal, er hat es mir nicht übersetzt und ich habe jetzt eingesehen, dass ich es verstehen muss, wenn du es mir nicht sagen willst..."

"Du bist so süß."

"Was?"

-Pov Ende-

Adore UWo Geschichten leben. Entdecke jetzt