Zwischen den Meinungsfronten

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Irgendwie hatte ich Lust, euch noch ein Kapitel hochzuladen. Ich hoffe, euch gefällt's wieder :)
Ein großes Danke geht auch heute wieder raus an alle, die zuletzt wieder Sternchen da gelassen haben und vor allem an diejenigen unter euch, die mir sogar Kommentare schreiben!

Da ich schon wieder eine Rückmeldung bekommen habe, dass ein Kapitel nicht angezeigt wird, obwohl Wattpad es mir als freigeschaltet listet, hier noch mal die Info, dass ihr die Story auch auf fanfiktionde in der Schloss Einstein Rubrik findet. Ihr müsst auch keine angemeldeten User sein, um die Story dort zu lesen. Gern schicke ich euch auch den Link per privater Nachricht, falls ihr Probleme habt, die FF auf fanfiktionde zu finden. Sagt mir einfach kurz Bescheid ;-)
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Offenbar ist er doch verrückt. Anders kann sich Timo nicht erklären, warum ihn die Angst plötzlich derart heftig übermannt, dass er den Zusammenbruch nicht mehr vortäuschen muss, sondern tatsächlich erlebt. Die Hölle tut sich unter ihm auf. Er verbrennt und erstickt und sein Herz droht zu zerspringen, indessen ihn die Kräfte verlassen und die Welt um ihn herum zerrinnt.

Unter seinen Händen und Knien spürt er den staubigen Boden der Aschenbahn. In seinem Inneren wütet ein Feuer. Die Kraft des Elements äschert seine Lungen ein und lässt seine Knochen schmelzen. Rippe um Rippe bricht ihm gefühlt entzwei, während er nach Luft schnappt und verzweifelt nach Hilfe zu rufen versucht, doch wie so oft stumm bleibt.


„Nicht schon wieder...!", dringt noch Herrn Hausers Unmut zu Timo hinüber und droht, ihm den Todesstoß zu versetzen. Aus dem Augenwinkel sieht er eine Silhouette auf sich zueilen, die bereits wenige Sekunden später neben ihm kniet.
„Um Himmels Willen, Timo! Atmen! Atme mit mir mit. Na komm: Ein, aus..." Frau Stockers Stimme zerrt ihn aus dem Abgrund und zeigt seiner Atmung einen sicheren Weg aus der Feuerhölle auf. Schritt für Schritt normalisiert sich seine Herzfrequenz wieder und Timo wird spürbar ruhiger. Seine schweißnassen Hände sind voller Dreck, sein Gesicht und sein Hals sind mit roten Stressflecken übersät und seine Klamotten komplett durchgeschwitzt. In ihm schleudert die nur qualvoll langsam abebbende Panik seine Seele umher wie eine Sturmflut ein kleines Segelboot.


„Was ist denn los?", zeigt sich nun auch Herr Hauser besorgt und sprintet zu ihnen hinüber.


Verklärt nimmt Timo wahr, wie seine Direktorin Herrn Hauser per Geste zu verstehen gibt, dass sie die Angelegenheit ab jetzt übernimmt. Timo weiß nicht, was er davon halten soll. Er kann gerade nicht darüber nachdenken. Dafür geht es ihm einfach noch viel zu schlecht. Er ist lediglich dankbar, dass jemand da ist, der ihm hilft, anstatt ihn vor versammelter Mannschaft runterzuputzen. Anscheinend war es doch nicht die schlechteste Entscheidung, Frau Stocker anzuvertrauen, dass der vorgetäuschte Zusammenbruch ein schlichtes Resultat von zu hohem Leistungsdruck gewesen ist. Seitdem hat sie ein anderes Auge auf Timo, ein wachsameres. Es hat Timo nicht mal überrascht, als sie vorhin gemeinsam mit Herrn Hauser im Stadion auf ihn gewartet hat.

Es überrascht ihn auch nicht, dass ihre Hand solide an seinem Oberarm liegt, allzeit bereit, ihn im Falle eines Falles zu stützen, als er nun langsam auf die Beine kommt.

Einen unbestimmten Moment lang stehen sie beide scheinbar tatenlos auf der Aschenbahn und Timo versucht abzuschätzen, ob er seinen Mageninhalt bei sich behalten kann oder nicht. Die rechte Hand auf seinem Bauch platziert, versucht er sein Möglichstes, um die Übelkeit in Schach zu halten. In seinen Ohren hört er ein grelles Klingeln, das sich mit jedem Atemzug stetig weiter von ihm entfernt. Auch die Übelkeit zieht sich allmählich zurück, derweil sich das beklemmende Engegefühl in seiner Brust verflüchtigt.

Thin for the Win [Schloss Einstein FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt