Hallo alle miteinander! :-) Ja, leider war meine Zeit zum Schreiben etwas knapp in den letzten Tagen und meine Stimmung war zugegebenermaßen auch nicht die Beste. Zudem wollte ich dieses Kapitel gar nicht bringen, sondern überspringen. Jetzt lad ich's euch doch hoch ^^; like it or not.
Wie immer, gilt mein Danke all den fleißigen Kommentarschreibern und Sternchenverteilern unter euch. Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Start ins Wochenende und ganz viel Spaß beim Lesen~ ❤
__________________Die erste Nachricht erreicht ihn um 08:07 Uhr:
Vik:
Hey, du fehlst mir. Kommst du heute nicht zur Schule? Ich dachte, du lässt nur das Training sausen? :-(Die zweite Nachricht erreicht ihn um 08:19 Uhr:
Till:
Bist du etwa wieder eingepennt, Dornröschen? -_-Die dritte Nachricht erreicht ihn um 09:04 Uhr:
Mama:
Deine Direktorin hat eben angerufen und uns alles erzählt. Warum hast du denn nicht gesagt, dass du solche Probleme hast, Schatz?
Ruf uns bitte an, sobald du heute Schulschluss hast.
Kuss, Mama und PapaTimo will aber nicht telefonieren. Er will auch keinen Kuss und er möchte nicht zurück in die Schule. In seinem linken Ärmel kleben die spärlichen Überreste eines Marmeladenbrots, das ihm Frau Schiller zum Frühstück aufgezwungen hat. Sie hat ihn mit Steinen abgefüllt und dann in einem See ertränkt - natürlich nur im übertragenen Sinne. Tatsächlich hat sie ihn ins Internat zurückgefahren und gefragt, was er auf sein Frühstücksbrot möchte. Timo hatte dafür nur ein mies gelauntes „Ich will kein Brot" über, obwohl er gleich wusste, seine Worte waren inakzeptabel.
„Die Sache läuft jetzt wie folgend: Ich zähl jetzt bis drei und entweder du hast dich bis dahin entschieden oder du musst essen, was ich dir draufschmier", hatte Frau Schiller daraufhin klargestellt und Timos Countdown beginnen lassen.
Nach drei qualvollen Sekunden hatte er sich für Marmelade entschieden, denn die hat weniger Fett als Käse, Wurst und Nutella, dafür aber massenhaft Zucker, den Timo gleich nach dem Essen abtrainieren wollte - sofern er sein Frühstück nicht irgendwie verschwinden lassen konnte.
Leider hatte ihm Frau Schiller da einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie ihn dazu verdonnerte, auch nach dem Frühstück im Speisesaal sitzen zu bleiben, um ein Auge auf ihn zu haben. Erst hatte sie ein Scharnier an einem der ausklappbaren Esstische repariert, dann die Blumen im Raum gegossen (obwohl das eigentlich Aufgabe der Schüler war) und zu guter Letzt hatte sie ihren Laptop aus ihrem Büro geholt und sich damit zu Timo an den Tisch gesetzt, um irgendwelche Bestellungen fürs Internat zu tätigen. Timo hätte sich zu gern aufs Klo verdrückt, um das Brot zu erbrechen. Doch ihm war schon vor dem ersten Bissen mitgeteilt worden, dass wenn er noch mal zur Toilette musste, er das vor dem Frühstück erledigen sollte. Timo hatte schon verstanden, warum Frau Schiller das so entschieden hatte...Von innerer Unruhe regiert, hatte er also im Speisesaal gehockt, trotz mehrfacher Ermahnung das Wippen mit den Füßen nicht einstellen können und die Zeit am Handy totgeschlagen - ohne auf irgendeine der Nachrichten zu antworten. Was hätte er auch schreiben sollen? Etwa, dass man ihn zum Essen gezwungen hat und er jetzt nicht mal kotzen gehen durfte? Das war garantiert nichts, was seine Freunde oder seine Eltern gern gelesen hätten...
Irgendwann hatte sich Timo dazu durchgerungen, ein schlichtes 'Hatte noch einen Termin bei der Stocker. Hat ewig gedauert. Komm erst zur dritten' an Viktor zu schicken.
Zwanig Minuten vor Beginn der dritten Stunde hatte er dann Frau Schiller gefragt, ob er losgehen könnte. Sein Plan war es gewesen, die kurze Strecke zum Schulgebäude straight durchzurennen, um wenigstens einen Bruchteil der Kalorien zu verbrennen, aber Frau Schiller hatte ihn lediglich mit spitzfindigen Augen gemustert und ein erbarmungsloses „Ich fahr dich in fünf Minuten" zum Besten gegeben. Es war, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Timo war innerlich Tausend Tode gestorben, hatte resignierend auf sein Smartphone gestarrt und sich gewünscht, er könnte irgendjemandem erzählen, wie eng sich die Schlinge um seinen Hals gezogen hatte. Aber wer würde das schon nachvollziehen können? Und wen interessierte das überhaupt bei jemandem, der für sein Unglück selbst verantwortlich war? Ja, Timo durfte nicht jammern und nicht klagen. Schließlich war er nicht einfach eines morgens aufgewacht und krank gewesen. Er litt nicht an Krebs und war auch nicht unbeteiligt bei einem Verkehrsunfall zu Schaden gekommen. Er hatte sich diesen ganzen Scheiß mit der Essstörung selbst eingebrockt...
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Thin for the Win [Schloss Einstein FF]
FanfictionTimo kann die Angst vielleicht nicht direkt loswerden, aber Gewicht, das kann er verlieren. Und wenn er erst mal leichter ist, wird er garantiert auch wieder schneller laufen können... [Timo x Viktor | Die Geschichte beschäftigt sich mit Timos "Tief...