Der Morgen danach

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<Wow.> Das war alles. Mehr konnte ich nicht sagen als er auf mich zukommt. Er hat dieses unwiderstehliche Funkeln in seinen Augen. Also sich unsere Körper nur wenige Zentimeter voneinander trennen, hält er mir seinen Arm hin. Also hacke ich mich bei ihm ein und wir laufen in Richtung Mannschaftsbus. Zum Glück sind keine Fans da sonst müsste ich Leon jetzt loslassen und das könnte ich wirklich nicht.

Waaaarte? Steh ich etwa auf Leon????? Ich mein ich hab schon ein echt tolles Gefühl bei ihm.

Als wir am Nockherberg ankommen hilft er mir wieder aus dem Bus. Doch diesmal sind ein paar Fans da, also lässt er meine Hand sofort wieder los. Ich laufe ihm hinterher während er den Fans Autogramme gibt und ein paar Fotos mit ihnen macht. Wieder merke ich wie ich ein bisschen eifersüchtig werde.

Als wir drinnen angekommen sind, hält Uli Hoeneß erstmal eine Rede über die vergangene Saison. Dabei betont er mehrfach dass er froh ist dass der erste Teil des Umbruchs (von alten auf junge Spieler) so gut geklappt hat. Nach der Rede gibt es ein riesen Buffet. Ich weiß gar nicht was ich essen soll. Als er mir anbietet mir was mitzubringen da ich ja immer noch meinen Fuß verletzt habe sage ich ihn er solle mir einfach das mitbringen was er auch isst. Nach dem Essen geht die Party erst richtig los. Eine Band kommt auf die Bühne und fängt an zu spielen. Fast alle Rennen auf die Tanzflächen um zu tanzen außer ich, mit meinem Fuß wäre das nicht so gut. Leon bemerkt es, habt mich hoch und trägt mich zur Bar. < Zwei Cuba libre bitte. >. Heute ist mein 18ter Geburtstag, aber ob er das weiß? Weiß das überhaupt jemand? Naja egal. < Ähm… ist das nicht vieeel zu stark?>, frage ich ihn. Ich meine er kann ja nicht wissen dass ich noch nie was getrunken habe.

Er lächelt <Warte, wie alt bist du eigentlich? Darfst du schon trinken.>

<Doch ich bin 18 das ist nicht das Problem nur->

< Das Problem ist dass du noch nichts getrunken hast weil du noch nicht lange 18 bist? >

< Ja, ja genau. Das ist es. > Natürlich ist das nicht die ganze Wahrheit. Aber ich wollte ihm jetzt nicht erklären dass ich in einer Klinik für Kinder bzw Jugendliche mit einer schlimmen Vergangenheit aufgewachsen bin.

<Seit wann bist du denn 18?>

<Muss ich das jetzt wirklich sagen>. Es kommt doch bestimmt voll cringe rüber wenn ich jetzt sage dass heute mein Geburtstag ist.

<Ja, ich bestehe darauf. > er lässt nicht locker.

<Ok… Ich habe heute Geburtstag. Ich bin seit-> Ich schaue kurz auf die Uhr. <- seit genau 22 Stunden und 34 Minuten 18>

<Ohaaa Warum hast du nichts gesagt? >

Ich erkläre ihm wie komisch das wäre und er stimmt mir zu. Wir müssen lachen. Ich hab diesen Tag so oft gelacht wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Nach ein paar weiteren Drinks wird mir langsam schwindelig.

Ich muss wohl zu viel getrunken haben.

<I.. Ich geh jetz na… nach hausöö> Lall ich ihm ins Ohr. <Aber nicht allein. Ich werde dich fahren. >

<Uhh..ni...nimmst du mich mit zu d…diiia?>

Er lacht. Dann sagt er dass das eigentlich die beste Idee wäre da er keine Ahnung hat wo ich wohne und er mich in diesem Zustand nicht alleine lassen will. Bei ihm zu Hause angekommen, stolpere ich aus dem Auto. Er fängt mich auf und sofort zucke ich zusammen.

Ich fange an zu weinen. Doch das bemerkt er erst als wir in seiner Wohnung sind.

<Hey, ist alles ok? Hab ich was falsch gemacht? Wieso bist du zusammengezuckt? Hab ich dir weh getan? >

Obwohl ich meine Tränen wegwische ist mein Gesicht immer wieder von ihnen überströmt.

<Nein...nein du hast gar nichts falsch gemacht. Ich hab bloß in meiner Vergangenheit einiges erlebt. Das erklärt warum ich bei Körperkontakt immer zurückschrecke. >

Er legt mir vorsichtig seine Hand auf den Rücken und fragt mich durch einen Blick ob das ok ist. Ich verstehe es sofort und nicke ihm zu.

Er versucht mich zu beruhigen. Das gelingt ihm auch. Doch er gelingt ihm etwas zu gut. Ich schlafe in seinen Armen ein. Ich merke wie er mich in sein Bett trägt doch aus irgendeinem Grund rühre ich mich nicht.

Am nächsten Morgen wache ich in einem viel zu großen T-Shirt auf. Er muss mich umgezogen haben. Normalerweise würde ich jetzt vor Schock zusammenbrechen oder so aber bei ihm macht mir das nichts aus. Ich werde von einem <Ach, ist die Madame auch schon wach?> endgültig aus meinen Gedanken gerissen. Ich schau ihn an und muss lachen.

<Was gibt's da zu lachen?>

<Ach nichts. > Er legt sich neben mich ins Bett. Zärtlich legt er eine Hand auf meine Wange und streichelt sie mit seinem Daumen.

<Hat dir schon mal irgendjemand gesagt wie wunderschön du eigentlich bist?>

Ich lächle ihn an und schau ihm direkt in die Augen. Ihr Funkeln macht mich verrückt nach ihm.

Ein Tag mit Leon Goretzka Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt