Kapitel 101 -

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Abwartend spielte ich mit seinen Fingern.

Was wollte er mir über Kyron sagen? Etwas gutes? Etwas schlimmes?

Wieso wollte er mir überhaupt etwas über Kyron sagen?

"Was ist mit Kyron?"fragte ich und verglich gerade meine Hand mit seiner. Wow war sie groß

Ich bekam keine Antwort.

Als es immernoch still war, setzte ich mich auf und sah ihm in die Augen. Er schien noch zu überlegen. Nachdenklich sah er sich um und hielt meine Hand fest mit der ich vorhin noch spielte.

"Halte dich fern von ihm!"sagte er in einem ernstgemeinten Ton und blickte mir genauso ernst in die Augen.

Nun setzte er sich auch und lehnte sich nach hinten mit dem Rücken auf mein Kissen.

Meine Hand ließ er nicht los, stattdessen drückte er sie fest.

Verwirrt öffnete ich mein Mund doch schloss in wieder. Als würde ich nichts checken schüttelte ich langsam mein Kopf und sah ihn in die Augen.
Ich sollte mich von Kyron fernhalten? Was hat er denn getan?

"Wieso...wieso sollte ich mich von ihm fern halten?"fragte ich.

Ich hatte kein Grund dazu.

Jack atmete einmal tief ein und aus, ging sich durch die Haare und ließ sein Blick nicht von mir.

"Sky, Kyron ist nicht der für den du ihn hälst. Er könnte gefährlich sein. Kyron verbreitet Lügen und versucht von jedem hier sein Vertrauen zu gewinnen."

Meine Augenbrauen zuckten zusammen.

"Das ist Schwachsinn" meinte ich.

Kyron wie eine andere Person?

Der Kyron mit dem ich Momente am Strand verbrachte, der jenige mit dem ich mitten in der Nacht ein Spaziergang in New York machte, der der mich ins höchste Gebäude New Yorks brachte, der der die ganze Nacht auf mich aufpasste als ich nicht auf mich selbst aufpassen konnte?

Nein, nein das kann nicht sein.

"Du irrst dich" sagte ich als ich mich an jeden einzelnen Augenblick mit ihm erinnerte.

Jack trat näher und nahm nun auch meine andere Hand in seine.

"Nein ich irre mich nicht Sky. Als diese fremden Jungs plötzlich in unserer Halle aufgekreuzt waren hatte ich über jeden einzelnen recherchiert.
Kyron fiel mir am meisten auf weil ich so einiges über ich heraus fand." Er sprach so schnell und versuchte mir es zu erklären da er wusste ich würde ihn unterbrechen wollen. Doch dazu hatte ich keine Chance.

"Erinnerst du dich noch an die Prügelei zwischen mir und ihm?"fragte er und versuchte mit mir den Augenkontakt zu halten doch ich schaute weg.

Ich nickte.

"Ich hatte dir damals nicht den Grund erzählt weil ich mir noch nicht sicher war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich sehr wenig über ihn gefunden und wollte ihn drauf ansprechen doch er verdrehte unser Gespräch und plötzlich warst du das Thema. Sky er wollte mich provozieren indem er Sachen sagte wie 'Wer ist denn die kleine? Die sollte ich näher kennenlernen' und dann hatte er diesen perversen Blick drauf und ich...ich hatte ihm eine reingehauen...Sky du bist meine beste Freundin ich kann das nicht ab wenn ein Junge so über dich redet...oder dich so ansieht."

Immer wieder schüttelte ich mein Kopf...

Nein, so war Kyron nicht...bitte nicht...

"Ich habe also weiter recherchiert und endlich alles über ihn gefunden." Sagte er und machte eine Pause.

"Was? Was hast du über ihn herausgefunden?" Ich wurde lauter und ungeduldiger.

Ich wusste nicht ob ich es unbedingt wissen wollte damit ich Jack danach sagen konnte dass das alles nicht wahr war oder

weil ich seine Version glauben schenkte.

"Er wurde bei seiner Geburt zur Adoption frei gegeben auf Grund armer und sehr junger Eltern. Mit vier Jahren ist er adoptiert worden und ist von L.A , seinem Geburtsort nach San Diego gezogen. Da er sich mit der Familie nicht verstand und erst recht nicht mit seinen drei Adoptivbrüdern ist er mit Sechszehn zurück nach L.A abgehauen und hat für zwei Monate auf der Straße gelebt bis er von der L.A.D erfuhr und später mit siebzehn ein Mitglied wurde um zu überleben."

Während Jack mir das sagte floss mir die erste warme Träne herunter.

Ich glaubte ihm das. Jack lügt nicht.

Und wenn er es tat dann würde ich es direkt merken, denn ich kenne ihn gut genug.

Außerdem würde er mich niemals anlügen oder mir etwas schlechtes wollen. Das hatte er selbst gesagt und bewiesen. Deshalb war er mein bester Freund. Weil er für mich da war, mich beschützt und mit mir einiges durch gemacht hat.

Ich glaubte ihm das. Ich wollte nicht...aber ich musste.

Das war also der Grund wieso Jack was gegen Kyron hatte. Er war ein Lügner.

"Aber wieso?"fragte ich unter Tränen.

Ich schniefte.

Kaum zu glauben dass ich gerade am heulen war...

Wieso?

Weil ich angefangen hatte Kyron zu mögen.

Doch das konnte ich gleich wieder vergessen...

"Ich weiß es nicht" sagte er im ruhigen Ton und nahm mich in seine Arme. Wir legten uns hin. Eine Hand lag um mein Kopf und strich beruhigend meine Haare. Die andere wischte sanft meine kommenden Tränen weg.

"Aber das werde ich am besten dein Vater weiter geben." Sagte er

"Nein!" Meinte ich sofort

"Wir müssen erst herausfinden was er für ein Grund hat sich Dinge auszudenken und mit welchen Gedanken er hier ist. Wieso er hier ist und was er vor hat. Was ist wenn er ein Spion einer anderen Mafia ist?" Den letzten Satz sagte ich lauter und schreckte deshalb hoch und sah Jack in die Augen.

Was ist wenn es so war? Er war ein Spion und folgte unsere Pläne.

"Na gut. Wir werden erst sicher gehen in dem wir herausfinden was er wirklich hier zu suchen hat und dann sprechen wir mit den anderen darüber. Das bedeutet so lange wir nichts haben werden nur du und ich etwas damit zu tun haben, verstanden?"

Ich nickte.

"Aber wie sollen wir uns jetzt verhalten? Wenn er merkt dass wir seine wahre Identität kennen?"fragte ich

Er dachte nach.

"Wir werden so tun als wären wir ahnungslos. Ich verhalte mich gegenüber ihm wie es bis jetzt sonst war und das gleiche tust du auch."
Sagte er

Ich lehnte mich zurück zu ihm und schaute auf die Decke

"Jack, ich hatte ihn vertraut" flüsterte ich als die nächste Träne herunter floss und ich ein zweites Mal an die gemeinsamen Momente dachte.

Die MafiatochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt