Das Blut rauschte in meinen Adern. Als könnte ich es hören, so still war es um mich geworden. All der Alkohol, der sich vor wenigen Minuten noch in meinem Körper befunden hatte schien verflogen und ließ mich alles klar sehen. Ihn klar sehen.
Was antwortet man nur auf so eine Aussage? - Dankeschön vielleicht?
Ich schluckte schwer. Wie peinlich musste es sein, dass ich hier saß und meinen besten Freund anstarrte, als wäre er der erste Mensch auf Erden.
"Abs? Alles okay?", fragte Conrad und sah mich besorgt an. War alles okay? - Eigentlich nicht. Plötzlich wurde mir schwindelig und der Alkohol schien meinen Körper in Sturzbächen zu überfluten. Übelkeit kroch meine Kehle empor.
"Mir gehts nicht so gut, glaube ich.", brachte ich hervor. Langsam aber sicher verschwamm vor mir alles. Wurde ich etwa Ohnmächtig?
"Jenny! Trage!", hörte ich Conrad -vermutlich schreien-in meinen Ohren klang seine Stimme gedämpft, so als wäre er Meilenweit von mir entfernt. Meine Beine gaben nach und ich krallte mich an den Armen meines besten Freundes fest um nicht vom Stuhl zu kippen.
"Wir habens gleich Abs.", versuchte Conrad mich zu beruhigen. Ich nickte nur, was mir eine Menge Kraft abverlangte. Plötzlich wurde mir auch noch heiß. Meine Kehle fühlte sich an wie die Sahara. "Was passiert hier?", ich hustete mehr, als das ich vernünftig sprach.
Ich spürte noch wie mich jemand hochhob und auf die Trage legte, bevor alles schwarz wurde.
CONRAD
"Behandung 3, Sofort!", wies ich Jenny an. Mein Herz raste und ich schien kaum noch klar denken zu können. Die Tatsache, dass mir langsam aber sicher bewusst wurde, was Abs hatte ließ Wut in mir aufkeimen.
"Salzlösung! Passt auf das sie nicht dehydriert!", wies ich die Schwester und den zugeteilten Assistenzarzt an. Evan hieß er glaube ich.
"Keine anderen Pharmazeutischen Stoffe Dr.?", fragte Jenny und bereitete einen Zugang vor. Sie suchte die passende Vene an Abs Arm und stach die Nadel hinein. Sofort schoss dunkelrote Flüssigkeit in die Kanüle.
"Wenn ich richtig liege, dann wurden hier KO-Tropfen verabreicht.", ich stimmte Evan zu. "Was können wir dagegen tun?", stellte ich die nächste Frage, ohne auch nur den Blick von Abigail abzuwenden. "Wir können den Patient nur Überwachen und eine Dehydrierung vermeiden, ein eingetragenes Gegenmittel existiert nicht.", erklärte der junge Doktor.
Sicherlich war es irgendeine Phrase aus einem Medizinbuch, welches er rauf und wieder runter gelesen hatte, aber es stimmte. Ich konnte jetzt nur hoffen, das sie ich dazu entschied in den nächsten Stunden wieder aufzuwachen.
"Wir schließen sie an ein EKG an. Ich will ihren Puls, Herzschläge, Sauerstoff, Blutdruck, einfach alles 24 Stunden überwachen." die Schwester nickte und verließ das Zimmer, um ein EKG Gerät zu holen.
In der Zwischenzeit zapfte ich meiner besten Freundin etwas Blut ab, welches auf schnellstem Wege ins Labor gelangen sollte.
"Was tun sie jetzt Dr. Hawkins?", fragte Evan und beobachtete mich. "Notfallambulanz?", der junge Mann nickte. "Na schön. Wenn sie einen Fall haben wie diesen und KO-Tropfen im Spiel sind, dann gibt es unterschiedliche Symptome.", ich schloss die Kanüle in Abs Arm an den Tropf an und stellte die passenden Mengen ein.
Das Gerät piepte jedesmal, wenn ich es mit dem Finger berührte. "Zu einen sind die Patienten sehr desorientiert, so als hätten sie einfach zu viel getrunken. Die Droge ist also noch nicht allzu lang im Körper des betroffenen.", ich hängte den Flüssigkeitsbeutel in seine Position und ließ das Gerät, Flüssigkeit in Abbys Körper pumpen.
"Dann gibt es Fälle, in denen plötzliche Übelkeit, Schwindel und Schüttelfrost auftreten können. Genau wie in Abigails Fall hier. Allerdings und das ist das schlimmste Symptom, Patienten die eine ungewöhnlich hohe Menge der Tropfen aufgenommen haben, fallen unkontrolliert in den Schlaf. Im schlimmsten Fall werden diese Patienten Komatös." erklärte ich de jungen Arzt.
"Dann hoffen wir das dies hier nicht der Fall ist.", er sah meine beste Freundin an. "So ist es.", ich nahm ihre Hand. Alles würde gut werden, Abs würde locker mit diesen Tropfen fertig werden.
"Soll ich vielleicht die Polizei verständigen Doktor?", fragte Evan. Ich nickte. "Sagen sie denen, dass wir uns melden, sobald sie wach ist. Der Assistenzarzt nickte und verließ das Krankenzimmer. In der Zwischenzeit kam die Schwester mit dem EKG Gerät, Liz und Alex ins Zimmer.
"Was ist mit ihr?", fragte Liz, welche noch etwas wackelig auf den Beinen war. "KO-Tropfen.", antwortete ich und half Jenny die EKG-Kleber an Abbys Körper anzubringen.
"Aber wie zum Teufel, kam sie an diese Tropen. Wir haben zu jeder Zeit auf ihr Glas aufgepasst." Alex schien fassungslos. "Höchstens der Barkeeper selbst, hätte ihr die Tropfen verabreichen können.", Liz rieb sich die Stirn.
Um das weiße Pflaster, welche Ihre Naht verdeckte bildete sich bereits ein leicht bläulicher Rand. "Wir können nur hoffen, das Abs noch etwas weiß wenn sie aufwacht. Außerdem muss ich auf die Auswertung der Blutprobe warten, um sagen zu können wie hoch die Konzentration des Mittels war.", erklärte ich den beiden.
"Wäre es möglich das ich heute Nacht hier bleiben kann?", fragte Liz un betrachtete ihre beste Freundin mitleidig. "Ich denke das lässt sich einrichten. Ich frage mal nach einem Bett.", sagte Alex und verließ das Zimmer.
"Habt ihr wirklich niemand bekanntes gesehen?", fragte ich und verfolgte die Anzeigen auf dem EKG. Ihre Werte waren stabil, das hieß das sie noch bei uns war.
"Abs begrüßte den Barkeeper freundschaftlich, möglicherweise kannte sie ihn. Ich habe den Typen allerdings noch nie gesehen. Ansonsten waren wir nur unter uns.", erklärte Liz. "Vielleicht erinnert sie sich, wenn sie aufwacht.", seufzte ich.
"Es wird alles gut werden.", versuchte Liz mich zu besänftigen. "Hoffen wir mal das du Recht hast."
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Heartbeat
Teen FictionAbigail und Conrad sind ein Leben lang befreundet. Wie das geht? Verliebe dich einfach nicht in den anderen. Doch manchmal passieren Dinge, die man am liebsten vermieden hätte.