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"Viel zu klein

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"Viel zu klein.", meckerte Conrad und lief mit verschränkten Armen durch die Räume. Seit wir hier angekommen waren, hatte er schlechte Laune. Er bemäkelte alles und brachte mich dadurch in eine ziemlich missliche Lage.

Mit einem peinlich berührten Grinsen musterte ich die Maklerin, welche so langsam auch die Lust verlor.

"Conrad können wir vielleicht mal reden?", forderte ich meinen besten Freund auf und zog ihn einfach mit mir in das Badezimmer. Wenn ich mich umsah, war es tatsächlich sehr klein.

"Was soll das?", fauchte ich und zwang ihn dazu mich anzusehen. "Du kannst nicht jede verdammte Wohnung schlecht machen, die ich mir aussuche.", ich verschränkte die Arme vor der Brust.

Conrad seufzte. "Warum willst du auch unbedingt ausziehen?", fragte der blonde vor mir und fixierte meinen Blick.

Er machte mich nervös, wenn er das tat. Das Verlangen, mich einfach nach vorn auf ihn zu stürzen und meine Finger in seinen Haaren zu vergraben, wurde dann immer größer und unerträglicher.

Genau deshalb, brauchte ich meine eigenen vier Wände.

"Weil ich dir nicht ewig auf der Tasche liegen will. Ich habe lange genug Unterschlupf gesucht.", verteidigte ich meinen Standpunkt.

"Du kannst dir ruhig eine Wohnung suchen, aber du hast Zeit. Außerdem hab ich dich gern in meiner Nähe." damit ließ er mich stehen.

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Nachdem ich der Maklerin schlussendlich abgesagt hatte, fuhr ich zur Arbeit. Ich war erstaunt, als ich am Empfang Amber und nicht Liz entdeckte.

Hatte Sie vielleicht irgendwas von Urlaub erwähnt? Den ganzen Weg zu meinem Büro grübelte ich darüber. Als ich aus dem Fahrstuhl stieg begrüßten mich einige meiner Kollegen freundlich. War ich heute vielleicht im falschen Film gelandet?

Ich öffnete die Tür zu meinem Büro. "Oh mein Gott!", schrie ich und drückte mir die Hand aufs Herz. "Bist du wahnsinnig?", fragte ich Liz und atmete schwer.

Meine beste Freundin saß nur grinsend hinter meinem Schreibtisch. "Schön, dass du wach bist.", sagte sie nur und konzentrierte sich wieder auf meinen Computer.

"Wach? Ich bin froh, dass ich nicht tot bin.", herrschte ich sie an und schlug mit meinem Fuß die Tür hinter mir zu.

"Jetzt im Ernst, was willst du hier?", fragte ich und stellte meine Tasche neben meinem Schreibtisch ab. Ich nahm mein Brötchen, was ich mir heute Morgen noch beim Bäcker gekauft hatte heraus und fing an zu essen.

"Im Moment seh ich mir lustige Katzenvideos an.", erklärte meine beste Freundin. "Allerdings wollte ich mit dir reden.", sie schloss den YouTube Tab und wand sich mir zu. Mich zu fragen, woher sie mein Passwort kannte, verschob ich auf einen anderen Zeitpunkt.

"Und was?", wollte ich wissen und pflanzte mich in einen Sessel, welcher eigentlich für Mandanten gedacht war. Liz rutschte ein Stück zur Seite, um mich direkt ansehen zu können.

"Glen, der Sicherheitsbeauftragte erzählte mir, dass er Nachts öfter einen Mann hier umherschleichen sieht.", erzählte sie. "Ich habe ihn gefragt, wer das sein soll und.", sie bedeutete mir mit dem Finger zu warten und zog ein gefaltetes Papier aus ihrer Hosentasche.

"Sieh es dir an.", sie gab mir den Fetzen. Gespannt faltete ich das Foto, wie ich erkannte auf und verschluckte mich im nächsten Moment. "Tyler.", Liz nickte.

"Irgendwas hat der Typ vor.", meine beste Freundin lehnte sich in meinem Drehstuhl zurück. "Oder er ist so durchgeknallt, das er jetzt anfängt dich zu stalken."

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Am Abend lag ich eingekuschelt auf der Couch und wartete auf die Pizza die mir Conrad, als Entschuldigung versprochen hatte.

Allerdings war ich, um ehrlich zu sein, sehr beruhigt, das ich noch nicht alleine wohnte. Die Tatsache das Tyler Nachts um mein Büro schleicht, machte mich ziemlich nervös.

Ich kannte diesen Mann und er war unberechenbar.

Die Haustür ging auf. Einen kurzen Moment später kam er mit zwei Kartons ins Wohnzimmer. "Hawaii wie bestellt.", er gab mir einen der Kartons. Der Duft von Schinken und Ananas, welcher mir in die Nase stieg, machte mich augenblicklich noch hungriger.

"Dankeschön.", ich klappte den Karton auf und begann zu essen. "Bist du mir immer noch böse?",fragte Conrad kindlich und setzte sich im Schneidersitz hin.

"Wie könnte ich nur.", lachte ich und biss in ein Stück Pizza. Ich überlegte schon die ganze Zeit, ob ich Conrad von Tyler erzählen soll. Im Grunde könnte er auch nichts tun, außer mir sagen, dass ich zur Polizei gehen sollte.

Vielleicht sollte ich ihm erzählen, wie sehr mich dieser Vorfall ängstigte. Doch er würde sich dann nur wieder unberechtigte Sorgen machen und mich nicht mehr aus den Augen lassen.

"Abs? Alles okay?", fragte mein bester Freund skeptisch. Vermutlich hatte ich wieder an die Wand gestarrt, während ich nachgedacht hatte.

"Ja klar. Alles bestens.", ich lächelte gespielt und aß weiter meine Pizza.

HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt