6: Sie

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"Was willst du denn hier?", fragte mich eine mir zu bekannte Stimme. Mir lief es kalt den Rücken runter.
"Das gleiche könnte ich dich fragen.", sagte ich und sah meine wundervolle Exfreundin Janina an. "Das ist das Restaurant von meinem Dad.", antwortete diese und sah mich arrogant an. Ups.
Neben ihr stand ihr offensichtlicher Neuer. Er sah aus wie ein kompletter Idiot. Passt ja zu ihr.

Es war eine äußerst merkwürdige Situation. Cassie, die Janina schon rein aus Prinzip nicht mochte, BTS, die kein Wort verstanden, Janina und ihr Neuer sowie ich. In einem Raum. Haha.
"Es wäre schön, wenn ihr euch verpissen könntet und unsere Gäste nicht belästigen würdet." Wie ich diesen Tonfall vermisst hatte. Nicht. "Zu dumm dass eure wertvollen Gäste uns überhaupt herbestellt hatten.", fauchte Cassie, mir war die Situation unglaublich unangenehm. Wenn man so drüber nachdachte, hatte ich mich unglaublich kindisch verhalten. Genau dass sagte auch Janinas Blick aus, als sie die Wasserpistolen sah. Sie schnaubte abfällig lächelnd. "Aha. Ich verstehe."
"Lass uns verschwinden.", raunte ich Cassie zu, welche mich empört ansah. "Jetzt wie ein Hund mit eingezogenem Schwanz flüchten? Ganz bestimmt nicht. So habe ich dich nicht erzogen, meine Liebe." "Cass..." "Nichts da. Ich habe Hunger, also werden wir hier wohl was essen." Schon stapfte sie los zu einem Tisch.

"Alles in Ordnung?", erkundigte sich RM, den ich zwischenzeitlich vergessen hatte. "Ich weiß auch noch nicht so genau.", antwortete ich ausweichend. Über Janina wollte ich im Moment nicht reden. "Ich muss zu Cassie, sorry." Schon folgte ich meiner Freundin.
"Tu mir das nicht an. Lass uns gehen.", bat ich sie, sie sah mich herausfordernd an. "Warum? Fühlst du noch immer was für sie?" Ja. "Nein!" "Dann können wir ja hier bleiben, ohne dass es dich stört."
"Weil es ja auch gar nicht seltsam ist, im Restaurant meiner Ex zu sitzen."
"Das Restaurant gehört ihrem Vater."
"Ändert nichts."
"Cassie..."
Es half nichts. Sie bestellte trotzdem Essen.

Während ich auf Cassie wartete, unterhielt ich mich mit Nomnom. Der Appetit war mir vergangen.
Er schien eine echt entspannte und nette Person zu sein und man merkte, wie wichtig ihm seine Freunde waren. Die Art und Weise, wie er sich auch um sie kümmerte und auf sie aufpasste, während wir uns unterhielten. Süß.
Irgendwann war ich so ins Gespräch vertieft, dass ich die Umgebung kaum noch mitbekam. Er erzählte von Songs und Auftritten, bei denen einiges schief lief und schaffte es, meine Gedanken von meiner geliebten Ex abzuwenden.

"Okay, wollen wir gehen? Der Spaß hier geht gleich los und ich hasse Menschen.", sagte Cassie und stand plötzlich neben uns. "Äh, ja, klar."
"Ja, es wäre besser wenn ihr endlich verschwindet. Dustin stört eure Anwesenheit.", meldete sich auch mein liebevolles Exweib wieder zu Wort. "Ob uns das vielleicht egal ist?", fauchte Cassie, Janina grinste süßlich. "Tamara scheint das nicht ganz so egal zu sein."
Beide sahen mich an, ich bemühte mich um einen neutralen Gesichtsausdruck. "Warum sollte es mir nicht egal sein? Ich bin durch mit dir." Haha, wer's glaubt.
"Das stimmt. Außerdem gehen unsere süße Tink und unser kleines großes Monster mit einander aus.", verkündete meine hirnverbrannte Freundin auf Englisch.
"Was?"
Wie ich Cassie manchmal hasste.

water pistol | RM | shortstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt