Cole strich über meine Hüfte und zog mich enger an sich, dabei hinterließen seine Finger eine glühende Spur auf meiner Haut. Hungrig küsste ich ihn auf seine geschwollenen Lippen, was er ebenso erwiderte. Meine Gedanken waren bereits viel weiter als mein Körper. In Gedanken hatte ich ihn schon lange in mir aufgenommen und nochmals als den meinen markiert...
Plötzlich berührte er eine empfindliche Stelle an meinem Arm, meine Narbe. Sofort wurde ich zurück in die Realität befördert. Ich verlor die Kontrolle über mich! Abermals! Seufzend küsste ich ihn sanfter. Er merkte den Stimmungsumschwung sofort und sah mich besorgt an. "Was ist?" seine heißere Stimme hinterließ wie immer ein angenehmes kribbeln auf meiner Haut.
Ich schloss meine Augen und lehnte meine Stirn gegen seine. "Es tut mir leid. Bitte lass es uns dieses mal etwas langsamer angehen. Wir kennen uns im Grunde ja gar nicht." Mein Drache schrie in mir frustriert auf und befahl, diesen Mann zu nehmen. Doch jetzt war ich ein Mensch und bei etwas mehr klarem Verstand.
Cole stöhnte auf und legte den Kopf zurück. "Ich hörte ja, dass Drachenfrauen kompliziert sind, aber ich habe es nie richtig geglaubt." Amüsiert zog ich eine Augenbraue hoch. "Und jetzt schon?" lächelte ich ihn an. Er nickte verträumt und strich mit den Fingerspitzen über meine Hüfte. "Ava, wenn du meine Selbstbeherrschung nicht auf die Probe stellen willst, dann bewegst du deinen schönen Körper jetzt schleunigst von mir runter. Sonst garantiere ich für nichts..." Einen kurzen Moment dachte ich tatsächlich darüber nach es darauf ankommen zu lassen, doch dann schnappte ich mir frustriert seufzend die Decke auf dem Boden und band sie mir wieder um.
"Glaube nicht, dass das für mich leicht ist. Ich muss mir nur selbst etwas beweisen und zwar, dass ich kein Sklave meiner Instinkte bin." Mit Elan zog ich den Knoten fest und sah Cole an. Er hatte sich auf die Seite gelegt. An seinem Blick erkannte ich, dass er meine Decke hasste.
Die letzten Sonnenstrahlen berührten ihn und ließen seine Haut in einem sanften Karamel ton leuchten. In diesem Licht erkannte man seine vielen Narben noch deutlicher als sonst, doch trotzdem war er der schönste Mann den ich jemals in meinem Leben gesehen hatte.
"Bist du sicher, dass du diesen Kampf nicht schon verloren hast? Immerhin waren wir beide ja schon ... intim." Er grinste mich verschmitzt an.
Schon wieder rot wie eine Tomate griff ich nach einem Kissen und warf es nach ihm. "Du weist genau, dass das nicht das selbe ist. Die Vereinigung wird erst komplett, wenn man sich als beide Wesen, also Mensch und Drache, markiert hat." Cole legte den Kopf zurück. "Denkst du das wirklich? Denn ich glaube, unsere Drachen haben sich lange entschieden und du kannst genau spüren, dass unser Bund schon längst besiegelt ist." Verwirrt ging ich zu meinem Kleiderschrank. Er hatte Recht, etwas in mir hatte sich verändert. Doch ich konnte nicht genau benennen was es war. Cole wusste wohl schon mehr als ich.
"Doch trotzdem, wir kennen uns kaum. Ich möchte mehr über dich erfahren, genau so wie du bestimmt mehr über mich wissen möchtest. Wer weis, vielleicht bin ich ja ein Serienmörder?" Plötzlich umarmten mich zwei starke Arme von hinten, sofort erstarrte ich in meiner Bewegung und lehnte mich gegen ihn. "Dann bist du ein sexy Serienmörder und ich würde es gerne mit dir aufnehmen. Ich muss dich aber warnen, ich bin stärker als ich aussehe." Eine Gänsehaut zog sich über meinen Rücken. Mir Ehrfurcht dachte ich an den Moment zurück, als ich zum ersten mal auf ihn traf. War das wirklich erst heute morgen? Cole hatte mich ohne Anstrengung auf Abstand gehalten und war nicht einmal zum Angriff über gegangen. Trotzdem hatte ich versagt.
In seinen Armen drehte ich mich um reckte mein Kinn nach oben, um ihn in die Augen sehen zu können. "Kannst du es mich lehren? Zu kämpfen? Oder wenigstens, dass ich mich verteidigen kann." Seine unergründlichen grüne Augen sahen tief in meine. Leicht legte er den Kopf schief und dachte darüber nach. "Eine Kampftechnik zu erlernen dauert Jahre und ist außerdem Schmerzhaft. Man wird öfter zu Boden geworfen, als man am Ende Siege erringt. Doch ich kann dir ein paar Dinge zeigen." Dankbar lächelte ich ihn an. Wenigstens etwas.
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Forever
FantasyDer Krieg ist lange vorbei, doch noch immer lebt die schöne Drachenwandlerin Ava zurückgezogen in ihrem Wald. Zu tief sitzt der Schmerz und der Verlust, der jener Krieg bei ihr hinterließ. Sie liebt die Natur und die Ruhe, weis jedoch nicht, wie ei...