Ich sehe alles

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So, entschuldigt die lange Wartezeit zum nächsten Kapitel! Jetzt, wo ich endlich einen eigenen Laptop besitze, komme ich wieder öfter zum Schreiben. Ich hoffe, euch gefällt die Geschichte von Ava und Cole weiterhin und freue mich immer über eure Meinungen!

Lg!

Liv klammerte sich noch immer fest an mir fest, doch ihre Kraft lies langsam nach. Also sank ich der Erde wieder entgegen und verlangsamte meinen Flug. Vorsichtig passierte ich die Baumkronen und setzte schließlich in der Nähe meiner Hütte wieder auf dem Boden auf.

Plötzlich fiel Liv von meinem Rücken und rührte sich nicht mehr. Erschrocken stürzte ich zu ihr, nur um erleichtert aufzuatmen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht. "Das. War. Der. Wahnsinn!" Wie eine Irre begann sie zu lachen. Ich legte den Kopf schief und blies ihr etwas warme Luft entgegen. Liv jauchzte erfreut auf und stand schließlich auf wackeligen Beinen auf. Ihr sonst so ordentliches Haar war völlig durcheinander und stand in sämtliche Richtungen ab. Ich hickste kichernd und blies ihr noch etwas warme Luft entgegen. Nicht, dass sie sich erkältete.

Plötzlich wurde sie ernst und trat zu mir. Vorsichtig legte sie eine Hand auf meine Nüstern und ein warmes Gefühl verbreitete sich in meinem Innern. Was tat sie da? War das Elfen Magie? Ihre grünen Augen verschleierten sich und ihr Gesicht wurde ausdruckslos. "Du hast mir das größte Geschenk gemacht, denn du hast mir gezeigt, was Freiheit bedeutet. Dafür möchte ich dir etwas zurück geben." Liv schloss ihre Augen und schien tief konzentriert. Ihr plötzliches Verhalten ängstigte mich etwas.

Gerade als ich von ihr zurückweichen wollte, durchflutete mich auf einmal eine unglaublich Hitze. Sie erfüllte mich bis in die Schwanzspitze, doch war nicht schmerzhaft. "Du sollst keine Angst mehr haben!" Plötzlich riss sie ihre Augen weit auf und ich erstarrte. Sämtliche Farben spiegelten sich in ihren Iriden und ihr Pupillen waren gespalten! Wie bei uns Drachen!

Mein Körper begann zu beben. Mein Blut geriet in Wallung und ich begann, mich unglaublich erhaben zu fühlen. Liv's Augen fixierten die meinen und hielten mich gefangen. Ich fühlte eine unglaubliche Macht durch mich fließen und meinte gleich zu explodieren. Wie im Rausch lies ich es geschehen, Blitze tanzten vor meinen Augen!

Plötzlich löste Liv ihre Hand von mir und das Gefühl verschwand, als wäre es nie da gewesen. Schockiert sah ich sie an. Ihre Augen hatten wieder ihre normale Grünfärbung angenommen und ihre Pupillen waren wieder rund. Liv zitterte leicht, doch schien in Ordnung. Verwirrt blickten wir uns an. "Was war das?" Ich legte den Kopf schief und verwandelte mich in einen Menschen zurück. Abwartend standen wir uns gegenüber in der Hoffnung, jemand könnte das gerade geschehene erklären.

"Ist dir das schon mal passiert?" begann ich schließlich. Sie schüttelte ihren Kopf und sah fassungslos auf ihre Hand. "Nein." "Deine Augen. Sie waren ... " Ängstlich sah sie mir entgegen. "Ich sollte gehen." Sie wollte sich umdrehen, da hielt ich sie an der Hand fest. Aufmunternd lächelte ich ihr entgegen. "Kommst du morgen wieder?" Sie nickte leicht lächelnd und verschwand lautlos im Wald.

Absolut ratlos und verwirrt wand auch ich mich zum Gehen um. Was war das? Dieses Gefühl, als könnte ich die ganze Welt besitzen. Beängstigend.

Als ich einen Fuß aufsetzte, schien plötzlich eine gewaltige Macht aus meinen Körper in den Boden zu fliesen. Die ganze Luft entwich aus meiner Lunge, meine Augen verdrehten sich. Auf einmal konnte ich alles sehen! Der Wald wurde vor meinen Augen lebendig! Ich sah alles, jede Pflanze, jedes Tier. Konnte alles genauestens orten und jeden Herzschlag fühlen! Eine schier unglaublich Energie pulsierte unter meinen Füßen.

Wie von Sinnen begann ich zu lachen und mich um mich selbst zu drehen. Nichts blieb mir verborgen! Ich hörte jeden Pulsschlag in jedem Tier, ob nun weit unter der Erde, oder hoch oben in den Baumkronen. Ich fühlte die Wurzeln der Bäume und wie weit sie vernetzt waren. 10 Kilometer Südlich arbeiteten Menschen. Sie unterhielten sich über ihr Abendessen und gruben mit schweren Maschinen den Boden auf.

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