Kapitel 6

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Bilal:

Wie vesprochen habe ich keinen Tropfen Alkohol angerührt. Die Jungs tranken bis in die Nacht. Mich stört das nicht. Ich hatte meine Weiber um mich herum. Eine da eine dort. Sie kommen immer. Ich muss sagen, ich sehe verdammt gut aus und bin breit gebaut. Ich spanne meine Muskeln an und schon kleben sie wie verrückte. Sie vergöttern meinen Körper.

In meinen Augen sind Frauen wie Papier. Wenn man sie gelocht hat, kann man sie abheften. So sehe ich das. Sobald meine Lust verfliegt hefte ich sie ab und mach mich an eine andere ran.

[...]

Spät in der Nacht war ich auf dem Weg nach Hause. Ich verspürte Hass als ich meinen Vater in der Spielhalle sah. Er verzockt wieder mal das ganze Geld. Ich beschloss zu ihm zu gehen und parkte.

Yousef: "Was willst du! Geh nach Hause."

Bilal: "Du kommst mit. Du verschenkst schon wieder unser ganzes Geld für deine sinnlose und erfolglose Spiele. Wie kann man so verantwortungslos sein? Merkst du nicht, dass das nichts bringt? Komm jetzt!"

Yousef: "Haywaan! Wie redest du mit deinem Vater!"

Bilal: "So wie du es verdienst. Denkst du denn nicht an uns? An Mama. An deine Tochter. Hast du dich jemals gefragt, wie wir uns fühlen während du hier das Geld verzockst. Hast du mal darüber nachgedacht, wie Mama sich fühlt? Deine Frau, die für uns die Mutter und den Vater gleichzeitig gespielt hat! Du warst nie da. Wir sind ohne Vater aufgewachsen. Ich rede gar nicht von mir. Ich war immer das schwarze Schaf. Aber guck dir deine Tochter an. Hat sie so einen Vater verdient? Du müsstest stolz auf sie sein aber du bist ja zu sehr beschäftigt mit anderen Sachen, was dich glücklich macht. Komm endlich zu dir! Das hier ist ein Spiel des Teufels. Du musst aufhören. Du hast auch eine Familie. Wir können dir helfen. Baba wir schaffen das alle zusammen."

Er schaute mich verwirrt an. Selbst ich konnte es nicht fassen, was ich da gerade aufgezählt habe. Er sagte die ganze Fahrt nichts. Ich glaube, ich habe ihm die Augen geöffnet.

Eine Frage der EhreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt