Kapitel 16

198 5 3
                                    

Wir rannten ohne zu gucken, wohin der Weg uns führte.

Irina: "Kennst du den Weg? Wohin rennen wir?"

Bilal: "Renn einfach. Rede nicht!"

Die Männer rannten uns hinterher. Das hat man gehört.

Ich konnte wirklich nichts sehen, da es sehr dunkel war. Ich hatte echt angst, dass ich stolper und nicht mehr weiter kann. So ist es doch in den Filmen. Das Mädchen stolpert und die bösen Männer fangen sie...

Irina: "Bilal, ich kann langsam nicht mehr."

Bilal: "Irina, wir schaffen das. Denk dran du bist frei. Wir dürfen uns nicht erwischen lassen. Wir sind gleich am Staßenrand."

Man konnte die Männner hören. Sie riefen nach mir. Bitte lieber Gott. Hilf uns...

Als auch Bilal die Puste ausging versteckten wir uns in einem Gebüsch.

Bilal: "Sssssch. Sei leise."

Ich versuchte gleichmäßig Luft zu holen und nicht zu weinen, damit die uns nicht hören.

Wir hörten die Schritte der Männer. Sie suchten wie verrückt nach uns. Wann geben die auf? So wie es aussieht werden die mich nie in Ruhe lassen. Ich war echt am zweifeln. Ich betete jede Sekunde.

Bilal: "Hab keine angst. Die verschwinden gleich. Die werden uns nicht finden. Es ist dafür zu dunkel. Beruhige dich bitte Irina."

Irina: "Ich versuchs ja. Bitte Bilal lass mich nicht im Stich. Überlass mich nicht diesen Männern. Ich will nicht zurück in dieses Drecksloch."

Bilal: "Bist du verrückt. Ich bin bei dir und diese Dreckskinder kriegen dich niemals. Das lasse ich nicht zu. Solange ich bei dir bin passiert dir nichts. Wenn die uns kriegen dann verprügel ich beide Männer, wenns nötig ist. Das schwöre ich dir."

Er ist so ein toller Junge. Er schafft es immer wieder mich zu beruhigen. Ich liebe es, wie er sich um mich kümmert, obwohl er mich kein bisschen kennt.

Irina: "Wieso tust du das für mich?"

Er gab mir keine Antwort. Er schaute mir einfach in die Augen und umarmte mich. Es fühlt sich so gut an. In dem Moment hatte ich alles um mich vergessen. Sein Duft ist wunderschön. Ich fühlte mich so sicher bei ihm. Ein Knall erschreckte mich und ich zuckte zusammen. Er umarmte mich jetzt noch fester.

Bilal: "Hör nicht hin. Mach die Augen zu. Stell dir vor du bist nicht hier. Du bist am Strand. Der Wind weht dir deine ganzen Sorgen weg. Das Meer riecht unheimlich gut. Du fühlst dich gut dabei. Du bist frei. Während du über dem Sand läufst hinterlässt du deine Fußspuren und das Meer wischt es wieder weg. Die Sonne geht unter und du schaust zu."

Es tat so gut ihm zu zuhören. Es fühlte sich für einen Moment echt an. Bis mich seine Stimme wieder aus dem Traum riss.

Bilal: "Ich hör die Männer nicht mehr. Ich glaub die sind weg."

Irina: "Ich hoffe. Warten wir noch ein bisschen, damit wir uns sicher sind. Vielleicht verstecken die sich."

Bilal: "Hast recht."

Als wir nach einer Weile keine Stimmen und Schritte mehr hörten, liefen wir weiter.

Irina: "Bilal?"

"Ja?"

Irina: "Gib's zu wir haben uns verlaufen und du kennst den Weg gar nicht."

Bilal: "Lauf einfach. Irgendwie kommen wir hier raus."

Eine Frage der EhreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt