Kapitel 26 🐺

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Jiro POV

Heute war der Tag, der alles entscheiden würde. Heute würde Leano sich mit Samuel treffen. Schon am Morgen waren alle total hektisch und für mich und meinen Mate war es auch nicht gerade einfach, da unser Sohn die ganze Zeit am weinen war. Flo schien zu spüren, dass heute etwas passieren würde. ,,Beruhige dich.", Leano ging mit Flo auf dem Arm immer wieder den Flur auf und ab. Er tat es zum einen um ihn zu beruhigen und zum anderen, um seine eigene Angst zu verdrängen. Er war heute um einiges aktiver als sonst und immer in Bewegung, um sich von dem, was auf ihn zukam, abzulenken. Langsam wurde Flo ruhiger und Leano kam wieder zu uns ins Wohnzimmer. Natürlich wurde er wieder von allen Alphas angesehen, was mich ein lautes Knurren ausstießen ließ. ,,Hat er sich endlich beruhigt?", fragte ich seufzend. ,,Ja, aber er wird gleich bestimmt wieder anfangen zu weinen. Für ihn ist es heute fast genauso stressig wie für uns.", er blieb mitten im Raum stehen und sah mich an. Ich konnte die ganze Angst, die Trauer und auch die Wut in seinem Blick sehen. ,,Gib ihn mir mal und du legst dich hin.", ich stand auf und nahm Flo aus Leanos Armen. Der Kleine lehne sich leicht gegen mich und sah Leanoa aus großen Augen an. ,,Ich kann jetzt nicht schlafen.", mein Mate fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. ,,Du solltest es wenigstens versuchen. Du brauchst die Kraft.", ich zog ihn an der Hüfte an mich heran und legte meine Stirn gegen seine. ,,Du passt auf Flo auf?", flüsterte er. Ich nickte leicht. ,,Ja und jetzt geh ins Bett okay. Ich wecke dich in einer Stunde wieder, dann wollen wir los.", ich setzte einen leichten Kuss auf seine Stirn und entließ ihn ins Schlafzimmer. Dann setzte ich mich mit Flo auf dem Arm wieder in meinen Sessel. ,,Dein Kleiner ist wirklich niedlich.", Adrian, ein Alpha aus Frankreich, grinste mich an. ,,Welchen kleinen meinst du?", gab ich zurück. ,,Deinen Mate. Er ist irgendwie süß.", meinte er. ,,Lass das bloß nicht deine Frau hören.", lachte ein anderer Alpha. Ich schüttelte nur den Kopf und konzentrierte mich auf Flo, der auf meinem Schoß leicht hin und her zappelte. ,,Hey, alles gut.", ich strich ihm über die Wange und redete weiter mit ihm, bis er wieder ruhig war und an seinem Finger lutschte. Ich merkte, dass er zu Leano wollte, aber mein Engel brauchte die Ruhe, so gern ich den Kleinen auch zu ihm bringen wollte. ,,Jiro, du wirkst abgelenkt.", stellte Adrian fest. ,,Das bin ich auch.", knurrte ich, ,,Wir schicken meinen Mate gleich zu dem Mann, wegen dem er Nachts schreiend aufwacht und nicht mehr schlafen will. Und wenn hierbei etwas schiefgeht, verliere ich meinen Mate und Flo seinen Papa. Das setzt einen enorm unter Druck."
Jetzt wurde ich von allen angesehen und auch Flo sah mich mit großen Augen an, denn ich war wohl ziemlich laut geworden. ,,Tut mir Leid, ich wollte nicht so laut werden.", betreten senkte ich den Kopf. ,,Ich kann dich verstehen.", der Alpha aus Deutschland legte mir die Hand auf die Schulter, ,,Wenn es um meine Frau gehen würde, würde ich genauso reagieren."
Ich seufzte und lehnte mich zurück. Auch ich brauchte jetzt Ruhe, deswegen ließ ich meine Augen einfach halb geschlossen um Flo im Auge behalten zu können. Als es dann langsam Zeit wurde, uns für das Treffen zu tarnen, ging ich hoch um Leano zu wecken. Ich war glücklich, das er es geschafft hatte, doch noch zu schlafen. ,,Engel, aufwachen.", ich küsste ihn schnell auf die Lippen, um ihn zu wecken. Leano grummelte leise auf und öffnete die Augen. ,,Ist es soweit?", fragte er. ,,Ja, wir müssen uns langsam fertig machen.", gab ich zurück und setzte mich zu ihm aufs Bett. ,,Wie geht es Flo?"
,,Er hat sich beruhigt, mach dir keine Sorgen. Domenic und Katy werden auf ihn aufpassen, solange wir weg sind." , ich strich ihm die Haare aus dem Gesicht und sah ihn an. Er nickte und setzte sich auf. ,,Hey Schatz.", er nahm Flo an sich und lächelte ihn an. ,,Na komm. Wir müssen runter.", ich gab meinem Mate noch einen letzten Kuss, voller Sorge und Angst, dann standen wir auf und gingen nach unten zu den anderen Alphas. Diese  hatten mittlerweile angefangen, sich für die Operation vorzubereiten. Ihre Betas halfen ihnen dabei, da sie selbst schon fertig waren. ,,Da seid ihr ja wieder.", mein Vater lächelte uns an. ,,Ja.", Leano rieb sich mit dem Handrücken über die Augen und gab Flo dann einen sanften Kuss auf den Kopf. Dad nahm mich am Ellenbogen, damit auch ich mich fertig machen konnte. Leano beobachtete uns dabei, vor allem mich. Und ich merkte, wie ich nervös wurde und da ich zu Leano diese besondere Mate-Verbindung hatte, spürte ich, dass er ebenfalls langsam Panik bekam, auch wenn er nach außen hin ruhig wirkte. Nachdem auch ich dann  fertig war, machten wir uns auf den Weg in den Wald. Leano war es mehr als schwer gefallen, Flo bei meinem Bruder zu lassen. Ich hatte ich schon fast wegzerren müssen. Jetzt lag Leano in Wolfsform unter meinem Bauch. Die Alphas, Betas und ich hatten uns der Umgebung perfekt angepasst, das oder besser gesagt der einzige, der noch fehlte war Samuel. ,,Jiro, ich hab Angst.", vernahm ich plötzlich die Stimme von Leano. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm herunter und berührte mit der Schnauze seine Nase. ,,Das wird schon Liebling. Denk einfach daran, dass wir immer in der Nähe sind und sofort dazwischengehen, wenn er dir zu nahe kommt.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ein leichtes Nicken von ihm zeigte mir, dass er verstanden hatte. Und in diesem Moment betrat Samuel die Lichtung. Die Operation konnte beginnen. ,,Es geht los.", flüsterte ich meinem Mate zu, der mit zitternden Beinen unter mir hervorkroch und langsam auf die Lichtung zuging. Zum Glück waren wir nahe genug an der Lichtung dran, um zu verstehen, was die beiden sagten. ,,Da bist du ja endlich. Ich dachte schon du kneifst.", Samuel lachte höhnisch auf. Leano knurrte leise auf.

Der letzte Omega (BoyxBoy) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt