~ 40. Kapitel ~

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~ 40. Kapitel ~

Maudado P.o.V.

Es dauerte lange bis Micha sich in meinen Armen beruhigte. Doch genoss ich die Zeit ihn einfach nur wieder zu haben. Er vertrieb meine Furcht und die Angst welche ich bis dahin als ständiger Begleiter verspürt hatte...

Noch nie hatte ich den Assassinen so verletzlich und Hilflos erlebt. Sonst machte genau so ein Gefühlsausbruch seine Wahre Stärke aus, doch jetzt... wirkte es als hätte ihn alle Kraft verlassen. Als er zu schluchzen aufhörte, wurde mir erst bewusst wie richtig ich mit meinem vergleich war. Denn er sackte in meinen Armen zusammen und kurz hatte ich Angst das er der selben Seelenlosigkeit verfallen war. 

Doch als er leise zu schnarchen begann, atmete ich erleichtert auf und wirkte den selben Runenzauber, welcher auf Taddl und Ardy lag, sodass sie mir schwebend folgte.

Etwas überfordert und desorientiert sah ich mich nun um. ...Wohin jetzt? Zwar hatte ich zu Micha zurück gefunden, doch war Oribia wie ausgestorben. Auch spürte ich kein zupfen an meinem Geist der mir einen Stubs in Uri's Richtung gab. 

...Ein Stück die Straße hinab fand ich schließlich Erik und Pan und andere meiner Gilde, selbst zwei der Stärksten von uns, hatte diese seltsame Kraft heimgesucht... Auch meine Gefährten wirkte ich die Rune um sie an einen sicheren Ort zu bringen. Doch beanspruchte das soviel Mana das ich nun nicht mehr in der Lage im falle eines Kampfes etwas zu bewirken. 

Und jetzt überlegte ich. Raus aus der Stadt gehen, auf freies Feld um vielleicht auf Uri zu stoßen? ...Oder tiefer in die Stadt?

Spontan fiel mir die Kathedrale ein, in welcher jeder Abenteurer geboren wurde. ...Durch die erste Träne eines Leidenden, wie es in der Saga der Helden hieß.

Vielleicht waren an so einem heiligen Ort wenigstens ein paar verschont worden. Das hoffe ich zumindest.

~

Majestätisch erhob sich die marmorne Kuppel in den Himmel und spiegelte die Sonne wieder. Tatsächlich wirkte sie nicht halb so verwüstet wie der Rest von Oribia. Doch auch die Wachen an den Toren saßen gegen die Mauer gelehnt, erschlafft und ohne Halt.

Unter dem hellen Gewölbe befand ich eine Art Plattform welche von reinem Wasser eingefasst war. Wasserfälle spendeten aus jeder Himmelsrichtung ihr heilsames Wasser. Goldene Symbole zierten die Wände und den weg zum Altar. 

Sanft legte ich meine Gefährten in nähe des Altars und sah mich weiter um. Hieran erinnerte ich mich nicht mehr, damals war ich zu jung gewesen. Und doch fühlte es sich vertraut an.

Plötzlich durchschoss mich ein stechender Schmerz der von meiner Ferse ausging und meinen ganzen Körper heimsuchte. Als ich mir mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Ferse anssah, erkannte ich, das die Lotusblüte auf meinem Knöchel zu leuchten begann. 

Ein schmerzerfülltes Stöhnen ging von Micha auf und sofort lagen meine Augen auf ihn. Auch seine Ferse leuchtete schwach, eine Mohnblüte welche sich langsam entfaltete.

Langsam sickerte Taddl's Worte wieder in meinen Geist. 

War dieses leuchten ein gutes Zeichen..? 

Eine erneute Schmerzwelle erfasste mich, es fühlte sich an als würde sich mein inneres aufbäumen, von innen leuchten und mich von innen heraus verbrennen!

Es...

...wollte...

...RAUS!

Ich wehrte mich dagegen so gut ich konnte und robbte zu Micha. Ich wollte seine Hand ergreifen, doch da übermannte mich der Schmerz und mir wurde Schwarz vor Augen.

Written by -Notizbuch-

Abenteurer aus Oribia #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt