~ 44. Kapitel ~

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~ 44. Kapitel ~

Maudado P. o. V.

Der Morgen graute und ich hatte die gesamte Nacht kein Auge zugetan. Lediglich mein Körper hatte sich etwas ausruhen können, meine Gedanken rasten weiterhin um viele Dinge. Um die Zukunft, um die Vergangenheit, doch am fragwürdigsten ist und blieb die Gegenwart. Meine Hand strich unaufhörlich durch Micha's braune Haar. Dieser schien tief in seinem Schlaf gefangen zu sein. Er brauchte ihn, das fühlte ich.

So saß ich also da, gegen die schlafende Uri gelehnt, mit dem Kopf meines Liebsten im Schoss liegend, darauf wartend... ja auf was?

Ein aufgebrachter Osaft konnte mir dies scheinbar sagen, denn genau jener kam eilig auf mich zugehumpelt und fuchtelte mit seinem gesunden Arm irgendwelche Gesten in die Luft. 

"Es sind Abenteurer gekommen! Nicht viele, aber vielleicht können sie uns helfen! Schnell komm und hör dir Erik's Idee mit an!", sprach dieser schneller als ich verarbeiten konnte. Etwas zwiegespalten sah ich auf den noch immer schlafenden Micha hinab. Wenn ich ihn so betrachtete, unterschied er sich kaumnoch von der Hülle Uri's, kaum noch Leben spiegelte sich in seinen Zügen wieder...

"Könnt... könnt ihr zu mir kommen? Ich kann hier nicht weg...", bat sich leise und Osaft nickte verständnisvoll.

Kurz darauf versammelten sich wirklich noch diejenigen, welche am meisten in das allgemeine Geschehen eingeweit waren. Osaft zusammen mit Wintercracker standen zu meiner linken. Manu und Patrick saßen zu meiner Rechten. Erik mit Pandorya führten eine kleine Gruppe mir unbekannter Abenteurer in unsere Mitte.

Eine sehr eigensinnige Truppe wie ich allein von der Optik feststellen konnte. Ein großer, dünner Mann mit blonden Haar wirkte in seiner globischen Rüstung beinahe fehl am Platz. Doch die Kühnheit in seinem Blick verdeutlichte nur, das er ein gewillter Wächter war. "Ich heiße Tim Bergmann, Wächter auf Level 57 und Gildenmeister der Windschneiderer Gilde."

Der zweite im Bunde, welcher sich eng an des Blonden Seite drängte, war ein sehr kleiner bärtiger Mann, dem Tattoowierungen an seinen Armen und der nomadischen Kleidung zu urteilen, ein Beschwörer höheren Ranges. Dem Brünetten stand die Skepsis ins Gesicht geschrieben. "Kedos... Beschwörer Level 45.."

Auch dem Dritten schien die Situation mehr als für Unbehagen zu sorgen. Von seiner Rasse her schien er dem Katzenvolk zu entspringen, doch war die Blaufärbung seines Fell's mehr als ungewöhnlich. Zu meiner Überraschung, führte er Dolche an seinem Gürtel, welche nicht der Klasse Assassine oder eines Säbelrassler's zuzuordnen war. Einen Dieb in ihrer Mitte, gab auch mir die Hoffnung wieder, das auch Taddl vielleicht irgendwann mal eine Treue Truppe um sich scharen könnte. "Selfie mein Name, Dieb mit dem Level 39. Nett euch kennen zu lernen."

Dem Druiden in ihrem Kreise, war die Erleichterung, aber auch die Sorge anzusehen. Führte er einen Stab mit Efeu umwachsen und in langer Robe gehüllt den Schein, das er am Gesprächigsten von allen war. "Delay, rechte Hand des Gildenmeisters und ich bin Druide mit dem Level 51."

Dem letzten aus ihrer Mitte jedoch war die Abneigung spürbar anzumerken, hatte er sich schützend vor dem Katzenmensch aufgebaut und hielt noch immer seine Säbel angriffslustig erhoben. Als würde jemand den Rothaarigen in dieser Position angreifen wollen, dachte sich Maudado im stillen. "Säbelrassler Level 46. Takaishi."

Auch wir erwiderten die Höflichkeit der Vorstellung, sowie unseren Status. Vertrauen basierte auf Ehrlichkeit.

"Wie kommt es, das ihr von der Dunkelheit in Oribia verschont geblieben seit?", war die erste Frage welche uns alle am allermeisten interessierte, gestellt von Erik. Der Druide ergriff das Wort, ehe der Wächter Anführer ansetzen konnte.

"Man schickte uns eine Nachricht, wir waren nicht in Oribia als... es.. passierte. Wir waren auf einer Mission, brachen diese aber ab, als man uns mitteilte, das unsere Gilde beinahe komplett dem Fluch zum Opfer gefallen war.", die Bitternis und Trauer lag in seiner Stimme, welche alle im Moment zu versprühen schienen. 

Noch eine Gilde hatte zahlen müssen...

"Es ist kein Fluch!", rechtfertigte Patrick aufgebracht, welcher sofort eine Hand von Manu auf die Schulter gelegt bekam. 

"Es ist ein Missverständnis.", korrigierte der brünette Bogenschütze seinen Freund.

Pandorya richtete das Wort wieder an die fremden Abenteurer. "Wer hat euch darüber in Kenntnis gesetzt?!" Die kleine Gruppe im Zentrum sahen sich gegenseitig besorgt an. 

"Der Schamane Sarazar, unser zweitältestes Mitglied der Windschneiderer Gilde."

Erleichterung durchflutete mich, als ich diese Worte hörte. Also gab es noch Hoffnung! Also lebte der Schamane wirklich noch und hatte seinen Verstand noch beisammen! Er würde ihnen helfen können! Ihnen alles erklären und eine Lösung offenbaren können!

...Endlich gab es Licht am Ende des Tunnel's.

Written by -Notizbuch-

Abenteurer aus Oribia #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt