Epilog

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*Ich habe nicht Korrektur gelesen, tut mir leid, wenn irgendwelche Fehler drinnen sind. Ich schließe dieses Buch mit diesem Kapitel offiziell ab. Ich hoffe sehr, ihr alle hattet Spaß am Lesen und Kommentieren! Und mein Angebot besteht weiterhin: ihr könnt mich immer anschreiben, wenn euch etwas auf der Seele brennt.
xoxo, bye bye.*

Zehn Jahre ist es nun her, seitdem Harry seinen Abschluss gemacht hat. Ron und Hermine waren inzwischen wichtige Personen in der Gemeinschaft der Hexen und Zauberer; Ron hatte gleich nach seinem Abschluss seine Ausbildung zum Auror begonnen, während Hermine alles daran setzte das Zaubereiministerium von Grund auf umzukrempeln und zu einem besseren Ort zu machen (was ihr auch bald gelang). Harry wurde mehrfach angebettelt doch auch als Auror tätig zu werden, aber dieser lehnte jedesmal entschieden ab, was Ron als Erleichterung ansah -aber das gab er natürlich nicht zu-, denn Harry hatte sich fest vorgenommen, den Fluch um den Job des Lehrers für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu brechen und selbst Lehrer an Hogwarts zu werden. Gemeinsam mit Neville, der als Kräuterkunde-Lehrer auf Hogwarts fungierte, beobachtete Harry nun das geschehen in der Großen Halle vom Lehrertisch aus.
Da niemand die Aufgabe des Hauslehrers von Slytherin übernehmen wollte, machte Harry sich auch diese Stelle zu eigen; er selbst wäre schließlich beinahe ein Slytherin geworden. Neville wurde die Stelle des Hauslehrers für Gryffindor angeboten, die er -nach einigem Zögern- dankend annahm.
Wie Harry bald mitbekam, hatte man als Hauslehrer mehr zu tun, als er einst dachte, denn eines Tages klopfte es an der Tür seines Klassenzimmers und als er die Tür aufmachte, stand ihm Ash, ein junges Slytherinmädchen aus dem dritten Jahr, gegenüber.
»Professor Potter, ich hab ein Problem«, sagte sie hastig, sodass Harry sie kaum verstehen konnte. Sie schaute ihren Lehrer mit großen sturmblauen Augen an.

Harry zögerte einen Moment, bevor er sich umdrehte und zwei Stühle einander gegenüber stellte. »Na, dann setzen Sie sich mal hin und erzählen mir, wo das Problem liegt, Miss Harley.« Er setzte sich auf einen der Stühle und lächelte das Mädchen aufmunternd an.

Ash setzte sich, weigert sich jedoch, Harry anzusehen. Stattdessen starrte sie auf ihre Finger, die verknotet in ihrem Schoß lagen. »Also da ist dieses Mädchen und ich mag sie echt gerne, aber sie ist in Gryffindor, deshalb kann ich mit meinen Freunden nicht darüber reden und ich weiß, Sie sind eigentlich auch nicht der richtige Ansprechpartner für sowas, aber ich bin wirklich verzweifelt und ich weiß nicht mehr was ich machen kann; ich glaube, sie mag mich auch, aber es ist wirklich schwer einzuschätzen -sie ist sehr schüchtern, müssen Sie wissen-, aber-« Sie sprach schnell und ohne Punkt und Komma. Harry hatte große Mühe ihren Worten zu folgen.

Er fuchtelte mit den Armen in der Luft herum und versuchte so ihren Redeschwall zu unterbrechen, was ihm schließlich auch gelang. »Ash, Ash, Ash -entschuldigen Sie, ich meine natürlich Miss Harley-«

»Nein, nein, Ash ist schon okay.«

Harry nickte knapp und fuhr fort, »Also, Ash, erstens bin ich dein Hauslehrer, das heißt du kannst immer zu mir kommen, egal bei welchen Problemen; vergiss nicht, ich war auch mal jung und hatte Probleme. Ziemlich ähnliche Probleme, ehrlich gesagt, aber das ist eine andere Geschichte.
Wie wäre es, wenn du mir erstmal den Namen dieses Mädchens verrätst?«

»Ähm« Ash zögerte und atmete einmal tief ein und aus. »Ihr Name ist Emma. Emma Jackson. Sie ist im dritten Jahr, so wie ich, aber sie ist Muggelgeborene, was für mich eigentlich gar kein Problem ist, aber ich weiß einfach nicht, was meine Freunde dazu sagen werden, verstehen Sie?«

Harry nickte. Und wie er verstand. Er hatte schließlich dasselbe durchgemacht vor nun mehr als zehn Jahren. »Ich verstehe sehr gut, Ash. Hast du schon einmal den Namen D-« Harry stockte. Erst in diesem Moment fiel ihm auf, dass er in all den Jahren nach Dracos Tod, seinen Namen nicht einmal ausgesprochen hatte. Aufgeschrieben hatte er ihn oft, ja, aber nie hatte er sich gewagt, den Namen über seine Lippen streifen zu lassen. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Hast du schonmal etwas von Draco Malfoy gehört?«, fragte er schließlich; er spürte einen tiefen, schneidenden Schmerz in der Herzregion, ignorierte es aber. Jetzt war nicht dir Zeit, alte Wunden zu heilen. Trauern konnte er später noch nachholen. Wenn er Ash helfen konnte, ein fantastisches Leben zu führen -und wenn nur für ein paar Jahre auf Hogwarts- dann würde er das tun.

Ash schaute den Mann vor ihr verwundert an. »Ja, natürlich. Er ist doch in seinem letzten Jahr gestorben, oder? Sein Grab liegt neben dem von Dumbledore, richtig?«

Harry nickte. »Ja, ganz genau. Er war außerdem mein Freund. Er ein Slytherin, ich ein Gryffindor. Seine Freunde waren ganz und gar nicht begeistert, meine haben es mehr oder weniger kommen sehen. Jahrelang waren wir regelrechte Feinde -Rivalen-, bis wir uns in unserem letzten Jahr näher gekommen sind und aus Feindschaft schnell Liebe wurde. Ich wünschte sehr, wir hätten mehr Zeit miteinander gehabt, aber das Universum hatte andere Pläne. Aber genug von mir, sag mir, wie ich dir helfen kann, und ich tu's.«

Das Mädchen vor ihm schaute bedrückt, aber gleichzeitig sprühte ein Funken Hoffnung in ihren Augen. »Danke, Professor, dass sie mir das erzählt haben. Es tut mir schrecklich leid für Sie und Ihren Freund. Und vielen Dank, dass Sie mir helfen wollen, aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie-« Sie ließ den Rest des Satzes offen und zuckte die Schultern.

»Also, wenn du willst, frage ich Professor Longbottom, ob er sich mal erkundigen würde oder ob er vielleicht schon etwas mitbekommen hat«, schlug Harry vor und stand auf. »Ich mache mir einen Tee, möchtest du auch etwas?«

»Äh, ja, gern. Danke.« Sie lächelte freundlich und setzte sich etwas entspannter auf ihrem Stuhl hin. »Und ich denke, es wäre keine schlechte Idee mit Professor Longbottom zu sprechen. Sie sind Freunde, nicht wahr?«

Harry nickte. »Ja, das ist richtig. Dann werde ich gleich heute Abend mal sehen, was sich machen lässt, hm?«

Ash nickte und nahm den fertigen Tee dankend an. Die zwei sprachen noch eine Weile über Ash und Emma und sogar ein wenig über Harry und Draco.

Am selben Abend noch sprach Harry mit Neville und fragte, ob dieser irgendwas wüsste.

»Ehrlich gesagt, ja, tue ich. Emma war vor einigen Tagen bei mir. Sie hat sich fürchterliche Sorgen gemacht, was die anderen sagen würden, wenn rauskäme, dass sie auf Mädchen steht, aber ich habe ihr versichern können, dass alles gut werden wird. Aber, Harry, ich war total überfordert mit der Situation! Mich hat noch nie jemand um Rat gebeten. Ich wusste überhaupt nicht, was ich machen sollte. Zum Glück hat sie mehr geredet als ich, aber trotzdem...« Neville's Gesicht wurde immer bleicher.

»Neville, ich bin sicher, du hast nichts falsch gemacht. Sie sind jung und unschuldig; ich bin sicher, es wird alles gut werden.« Harry klopfte seinem Freund auf die Schulter und lächelte ermutigend. »Das wird schon, Kumpel.«

***

Ja, Ash und Emma sind am Ende zusammengekommen. Anfangs mussten sie sich einigen negativen Kommentaren seitens Freunden stellen, aber nach einiger Zeit fanden sie neue Freunde, die sie akzeptierten und bedingungslos liebten. Nach diesen Ereignissen setzte Harry sich mehr mit der Akzeptanz rund um die LGBTQ+ Gemeinschaft in der Zauberwelt auseinander und erfuhr, dass diese recht altmodisch war. Er sprach mit Minerva McGonagall, die Harrys Meinung vertrat, und sie vereinbarten, dass fortan jedes Jahr im Juni eine Art Projektmonat stattfinden sollte, in dem über die verschiedenen Sexualitäten und Geschlechter gesprochen und gelehrt werden sollte. Nach einigen Jahren machten sich deutliche Fortschritte in der gesamten Hexen- und Zauberer-Gemeinschaft von England bemerkbar.

Drarry // I won't let goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt