Teil 3

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Nach dem Soundcheck liefen Lea und ich nebeneinander zurück in den Backstage Bereich. ,,Kann es sein, dass es dir immer noch schwer fällt?" Lea musste nicht weiterreden, um zu wissen, was sie ansprechen wollte.

,,Du weißt ganz genau, dass die ganze Sache nicht ganz spurlos an mir vorbei gegangen ist und ich weiß, dass es morgen zwei Jahre her ist. Ich hab diesen Mann geliebt und hab gedacht, dass er der Mann fürs Leben ist!" erklärte ich.

Lea nahm mich in den Arm und ließ den Tränen freien Lauf. ,,Ach Süße! Du musst nach vorn schauen und du kannst nicht ewig an ihm festhalten."

Ich wusste, dass sie Recht hatte und war ihr unglaublich dankbar, dass sie immer für mich da war.

,,Danke!" flüsterte ich und löste mich langsam von ihr. ,,Wofür?" hakte sie nach. ,,Für alles! Es ist nicht selbstverständlich, dass du immer Zeit für mich findest. Du bist auf Tour, spielst Open Airs und hast auch sonst einiges zu tun und trotzdem noch ein eigenes Leben, aber bist trotzdem immer da, wenn ich dich brauche!"

,,Du bist meine beste Freundin und wie eine Schwester für mich. Natürlich bin ich immer für dich da!" erwiderte sie und zog mich erneut in eine Umarmung.

,,Komm! Wir gehen mal schauen, wo Wincent und Ella sind!" meinte sie und wir liefen zu einem Zelt unweit von Leas. Auf dem Schild stand Wincents Name und Lea steckte den Kopf durch den Eingang und grinste mich dann an. Sie trat ein und ich folgte ihr.

Das Bild, was sich bot, ließ mich lächeln. Ella lag mit Wincent auf der Couch und beide schliefen. Es sah unglaublich süß aus und ich konnte nicht anders, als ein Bild zu machen. Wincent hatte ein Arm schützend um Ella gelegt und hielt sie im Arm. ,,Es ist schon süß!" grinste Lea und ich nickte.

,,Wäre Wincent nicht was für dich?" fragte sie und ich sah sie überrascht an. ,,Dunkle Haare, brauen Augen, sympathisch und er kann gut mit Kindern!" erklärte sie weiter und ich konnte mir ein kichern nicht verkneifen.

,,Willst du mich verkuppeln? Er hat doch bestimmt eine Freundin und außerdem hat er einmal eine Stunde auf Ella aufgepasst!" bemerkte ich.

,,Wincent ist Single und er wäre voll dein Beuteschema!" grinste sie und ich schüttelte den Kopf. ,,Ich weck jetzt Ella und geh dann mit ihr in dein Zelt, wenn das okay ist!"

Lea nickte und ich ging langsam auf das kleine Sofa zu. Ich versuchte Ella aus seinen Armen zu befreien, jedoch hielt Wincent sie so feste, dass es mir nicht gelang. ,,Ich lass euch mal allein!" grinste Lea, welche von mir noch einen vielsagenden Blick zugeworfen bekam und dann das Zelt verließ.

Langsam strich ich über Wincents Arm und hoffte, dass er sich regte. Er brummte etwas unverständliches und öffnete vorsichtig die Augen. Er sah auf und dann zu Ella, welche immer noch friedlich in seinen Armen schlief. Langsam  richtete er sich auf, um die Kleine nicht zu wecken.

,,Alles gut bei euch?" fragte ich und sah zwischen den beiden hin und her. ,,Wir haben Fußball gespielt und dann sind wir eingeschlafen!" flüsterte er.

Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz schmolz. Es war unfassbar süß, wie Wincent mit Ella umging.

,,Willst du was trinken?" wollte er wissen und ich nickte. Er stand vorsichtig auf und lief auf einen kleinen Tisch zu, wo sämtliche Getränke standen. Er griff nach zwei Flaschen und gab mir eine davon. Ich sah ihn dankbar an und er schenkte mir ein süßes Lächeln, welches ich erwiderte.

,,Woher kennst du eigentlich Lea?" hakte er nach und ich grinste, als mir die Geschichte wieder in den Sinn kam.

,,Wir kennen uns seit über zehn Jahren und waren in einer Klasse. Am Anfang mochten wir uns gar nicht, aber mir der Zeit ist sie zu meiner besten Freundin geworden. Ich bin ihr dankbar für alles, was sie für mich getan hat und will sie als Freundin nicht mehr missen!" erzählte ich die Kurzfassung.

Langsam regte sich auch Ella und sah verschlafen und mit zerzausten Haaren zu Wincent, welchen sie sofort anlächelte. ,,Guten Morgen süße Maus!" grinste er und bekam ein freudiges Quitschen von Ella zu hören, welche dann zu mir sah und lachte.

Sie krabbelte auf der Couch zu Wincent, welcher sie dann auf seinen Schoß hob. Sofort stellte sie sich auf seinen Beinen auf und ließ sich in seine Arme fallen.

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