Teil 28

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Sicht Luna

,,Ich hoffe, dass du eine findest, die dich glücklich macht! Das habe ich ja nicht geschafft!" Es tat unfassbar weh diese Worte auszusprechen, aber es musste sein. Ich wollte mir nicht vorstellen, was in dem Club noch alles passiert ist, was nicht in dem Artikel aufgelistet war.

Ich hatte gedacht, dass ich mir mit Wincent in den nächsten Jahren eine Zukunft aufbauen könnte. Ein kleines Häuschen mit Garten und vielleicht noch einer gemeinsamen Tochter oder einen Sohn. Ich konnte mir alles mit ihm vorstellen und hatte ihm alles über mich und meine Vergangenheit erzählt. Für ihn war ich wie ein offenes Buch.

,,Luna, was redest du da?" völlig ahnungslos sah er mich an. Ich konnte die Tränen nicht unterdrücken und zeigte ihm den Artikel, welcher immer noch geöffnet auf meinem Handy zu finden war.  Aufmerksam las er diesen durch und schüttelte den Kopf. ,,Ich hab nicht-" fing er an, jedoch ließ ich ihn gar nicht erst ausreden.

,,Du brauchst mir nichts zu erklären, Wincent. Ich möchte meine Schlüssel und dann bitte ich dich zu gehen!" flüsterte ich. ,,Bitte! Lass es mir dir erklären. Ich kann mich zwar an gestern nicht so viel erinnern, aber ich weiß, dass da nicht mehr war und-" ,,Geh einfach bitte!" meinte ich jetzt etwas lauter und er zuckte zusammen.

Ich sah auch bei ihm einzelne Tränen über die Wange laufen, was mir innerlich das Herz zerbrach, aber ich konnte nicht wieder weich werden. Das hatte ich mir geschworen. ,,Ich wollte dich nicht verletzten, Luna! Ich liebe dich!" meinte Wincent geknickt und verließ dann die Wohnung.

Sicht Wincent

,,Ich wollte doch nicht verletzten, Luna! Ich liebe dich!"! schwer kamen diese Worte über meine Lippen, aber ich wusste, dass wenn ich jetzt weiter auf sie einreden würde, dass ich es nur noch schlimmer machen konnte. Langsam griff ich nach meiner gepackten Tasche und lief dann zur Wohnugstür, wo ich meine Schuhe und meine Jacke anzog, welche erst vor wenigen Minuten ihren Platz dort gefunden hatten.

Lunas Schluchzen machte es mir nicht einfacher, aber es war ihre Entscheidung und ich wusste, dass ich um sie kämpfen werde und muss. Ich habe in den letzten Monaten bzw seit Beginn der Beziehung gespürt, was heißt von tiefsten Herzen zu lieben und geliebt zu werden.

Früher hatte ich meine Freizeit mit meinem Jungs verbracht und heute, war ich der glücklichste Mann, wenn Ella und Luna in meiner Nähe waren. Ella hatte es mir bereits am unserem ersten Treffen angetan und ich war schockverliebt, unterbewusst auch in Luna. Beide hatten mir sofort den Kopf verdreht und waren seitdem so präsent in meinem Leben, wie kaum etwas anderes.

Unter Tränen ließ ich mich in mein Auto fallen und zog mein Handy aus der Hosentasche. Zum Vorschein kam der Sperrbildschirm, wo ich grade von der Bühne kam und sofort Luna in die Arme gefallen war. Hütte hatte es gemacht und ich liebte dieses Bild über alles. Schnell entsperrte ich mein Handy, jedoch wurde es nicht besser.

Ebenfalls einer meiner Lieblingsbilder zierte den Hintergrund. Luna hatte es mir zu Beginn der Tour geschickt. Es war ein Selfie meiner beiden Mädels, wie sie in die Kamera lachten. Ich öffnete die Kontakte und fand schnell die gesuchte Telefonnummer.

,,Hey, alles gut? Wolltest du nicht zu Luna und Ella?" hörte ich die vertraute Stimme am anderen Ende der Leitung . ,,Kann ich ne Nacht bei dir pennen?" fragte ich, ohne auf seine Nachrichten einzugehen. ,,Ja klar! Pack deine Sachen zusammen und komm rum!" entgegnete er ohne zu überlegen. ,,Die hat Luna schon gepackt gehabt, als ich nach Hause kam!" erwiderte ich.

,,Soll ich dich lieber abholen?" wollte er wissen. ,,Ne, bin in zwanzig Minuten bei dir!" schon hatte ich aufgelegt. Ich startete den Motor und fuhr zu der bekannten Adresse. Den ein oder anderen Abend hatte ich dort schon verbracht und auch Luna war mit Ella des öfteren dabei gewesen in den letzten Monaten. Ich seufzte und wischte die Tränen weg und parkte dann direkt vor dem Wohnkomplex.

Ich schnappte mir meine Tasche aus dem Kofferraum und lief dann auf die große hölzerne Tür zu und klingelte. Sofort hörte ich das Summen und drückte mich mit dem Gewicht dagegen, um sie zu öffnen. Die Treppen schienen endlos, bis ich endlich im dritten Stock angekommen war und ihn in der Tür stehen sah.

Er ging ein Schritt zurück und ließ mich in seine Wohnung, wo ich alles ablegte und er mich sofort in seine Arme zog. ,,Ich hab Ina angerufen. Sie fährt zu Luna und redet mit ihr!" flüsterte Johannes und ich nickte.

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