1.9 "Lauf!"

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Ich lese verzweifelt die letzten Einträge des Protokolls. Immer und immer wieder.

"𝚂𝚞𝚋𝚓𝚎𝚔𝚝 𝚁-𝟼-𝟷: 𝚂𝚝𝚊𝚛𝚔𝚎 𝚔𝚘𝚐𝚗𝚒𝚝𝚒𝚟𝚎𝚗 𝙳𝚒𝚜𝚔𝚛𝚎𝚙𝚊𝚗𝚣𝚎𝚗 𝚛𝚎𝚐𝚒𝚜𝚝𝚛𝚒𝚎𝚛𝚝.
𝚂𝚞𝚋𝚓𝚎𝚔𝚝 𝚁-𝟼-𝟷: 𝙴𝚕𝚒𝚖𝚒𝚗𝚒𝚎𝚛𝚞𝚗𝚐 𝚍𝚞𝚛𝚌𝚑 𝙲𝚑𝚎𝚌𝚔-P𝚘𝚒𝚗𝚝."

Jake sieht mich bemitleidend an:
"Alles okay?"

Ich wische mir eine Träne aus dem Gesicht.

"Ich will wissen was dieser Check-Point zu bedeuten hat!",
sage ich wütend.

Jake beginnt sofort mit der Recherche.

"Jake, damals haben sie mir gesagt, dass ich keinen Check-Point mehr habe! Das war sowas wie eine Katastrophe."

"Hier! So eine Art Leitfaden. Hier stehen allerlei Abkürzungen.",
verkündet Jake triumphierend,
"FS steht für Failed Subject... Interessant."

"Siehst du dort auch wofür ED steht? Das war meine Einstufung.",
frage ich vorsichtig.

"Ja... ED steht für...",
er sieht mich verwundert an,
"Für extremely dangerous..."

Ich schlucke und frage mich, was er jetzt wohl von mir denkt...

"Check-Point - Hier!",
verkündet Jake.

Ich beuge mich über den Bildschirm. Check-Points sind nach diesem Dokument eine Art Anti-Herzschrittmacher... Falls irgendetwas schief geht, wird dieser aktiviert und durch einen Stromschlag wird der Herzmuskel lahmgelegt... Man stirbt sofort."

"Das ist furchtbar!",
flüstere ich mal wieder den Tränen nahe.

"Ja...",
stimmt mir Jake zu,
"Aber vielleicht suchen sie dich deshalb... Wenn du wirklich keinen Check-Point hast, dann haben sie keine Kontrolle über dich. Damit bist du für sie eine Gefahr."

"Aber... Warum?"

Für einen Moment ist es still in dem Raum.

"Da ist noch etwas...",
bricht Jake die Stille,
"Ich denke dein Vater war sowas wie ein Rebell... Sein Protokoll spricht von starken kognitiven Diskrepanzen."

"Mein Dad? Ein Rebell?",
versuche ich die neuen Informationen verarbeiten,
"Dasselbe haben sie bei mir auch gesagt..."

"Jetzt wissen wir schon mal, was für ein Problem sie mit dir haben..."

"Das kann so nicht weitergehen, Jake. Wir müssen irgendwas tun!"

"Auf die Regierung kannst du dich jedenfalls nicht verlassen... Die unterstützen das Projekt ja auch noch...",
bemerkt er.

"Mir ist egal wer mich unterstützt. Wenn es sein muss jage ich den verdammten Laden selbst hoch!"

-  -  -  -  -

"Sie haben das alles über das Internet herausgefunden?",
fragt mich die Autorin.

"Über das Darknet. Jake hat viele verschlüsselte Dokumente gefunden..."

"Verstehe. Im normalen Internet findet man ja auch nichts..."

"Richtig."

"Wie ging es dann weiter?"

"Jake hat mir geholfen einen Ort zu finden, an dem ich erst einmal bleiben konnte. Nach 3 Wochen bin ich dort dann eingezogen."

"Ich vermute sie meinen diese Unterkunft hier?"

Into the EyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt