Into the Eye

1.4 "Du erkennst sie doch, oder?"

"Ach du meine Güte! Ihr Vater ist auch gestorben? Wissen sie woran das lag?",
die fremde Autorin schaut mich wieder schockiert an.

"Ich wusste schon als Kind, dass mein Dad Herzprobleme hatte. Sein Tod könnte damit zusammengehangen haben... Ich denke jedoch eher das es mit dem Check-Point zusammenhängt.",
erkläre ich ihr.

Was ist ein Checkpoint?!",
fragt sie verwirrt.

Das erkläre ich Ihnen später..."

"Nun gut. Und... Ähh...",
beginnt sie,
"Zu dem jetzigen Zeitpunkt wussten sie immer noch nichts über den Verbleib ihrer Mutter?"

"Nein. Ich dachte immer noch sie würde irgendwann kommen und mich finden. Das ist auch der Grund warum ich erst noch bei meinem Vater geblieben bin..."

Schweigend blickt sie mich an und wartet drauf, dass ich meine Geschichte fortsetze...

-  -  -  -  -

"Papa! Nein! Wach auf! Du musst aufwachen!",
schrie ich ihn an, während mir die heißen Tränen wie ein Fluss über das Gesicht liefen.

Mama kommt bestimmt gleich...
Ich stehe auf um etwas Holz sammeln zu gehen und entfache kurz darauf wieder das Feuer. Ein bisschen Wärme tut Papa bestimmt gut... Das Feuer brennt nach kurzer Zeit schon lichterloh und ich frage mich ob Dad wohl stolz auf mich wäre, wenn er das gesehen hätte. Hoffentlich wacht er bald auf...

Ich setze mich etwas abseits vom Feuer und von meinem Vater neben einen hohen Baum. Dort sitze ich einfach nur, meine Beine angezogen und fest umschlungen, und starre in die sich züngelnden Flammen.

Ich sitze einfach nur da und warte auf meine Mom und darauf, dass Dad endlich aufwacht. Das Wasser, dass er gestern von dem Fluss geholt hatte, ist schon seit gestern Abend leer. Ich beschließe kein neues zu holen, da es langsam dunkel wird. Nicht das ich mich noch verlaufe... Dann findet mich Mama nie...

Ich schrecke hoch als ich in der Ferne eine Stimme höre:
"Da ist Licht! Ein Feuer oder so!"

-  -  -  -  -

"Wer ist dieser Mann, von dem sie sprachen? Was wollte er von ihnen?",
fragt sie mit interessiertem Blick.

Ich seufze tief bevor ich erwidere:
"Ich erinnere mich gut an unser erstes Treffen... So einen hasserfüllten Blick..."

-  -  -  -  -

Ich muss wohl eingeschlafen sein... Ich versuche mich an die Dunkelheit zu gewöhnen und sehe wie ein Fuchs an meinem Vater schnüffelt. Ich stehe auf um ihn zu verscheuchen, doch er erschreckt sich bereits bei der kleinsten Bewegung und rennt weg.
Ich will Papa erneut versuchen zu wecken, doch bei dem Anblick, den der Fuchs hinterlassen hat, muss ich mich fast übergeben. Wieder laufen eine menge Tränen aus meinen Augen.

"Ich glaube dort hinten ist sie! Habe Sichtkontakt!",
höre ich irgendwo jemanden rufen.

Meinen die mich? Ich drehe mich in die Richtung, aus der ich das dumpfe Geschrei hören konnte. Ich bekomme nichts um mich herum mit. Meine Beine tragen mich wie von selbst zu dem nächstgelegenen Baum und ich klettere hinauf.

Es dauert nicht lange, bis die komischen Gestalten ankommen. Ich beobachte, wie 3 Männer mit schwarzen Overalls unter meinem Baum stehen bleiben.

Einer der Männer geht auf meinen Dad zu und scannt an seinem Handgelenk irgendwas, woraufhin eine Zahl auf dem Display des Gerätes erscheint.

"Ekelhaft!",
sagt der eine, den Blick auf meinen Vater gerichtet.

"Stell dich nicht so an, Luke! Du weißt wie der Boss mit sowas umgeht...",
antwortet der andere, bevor er einen komischen Kasten mit einer Antenne zückt und hineinspricht:
"Haben R-6-1 gefunden..."