1.8 „Geld an die Macht..."

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Ich renne nach Hause. Ich muss das Rose erzählen. Sie wird wissen was zu tun ist.

Völlig außer Atem komme ich an unserem Haus an. Die Tür ist nicht verriegelt und ich trete leise ein.

Rose?",
rufe ich gedämpft.

Keine Antwort.

Ich mache kleine Schritte. Checke die Küche. Sonst ist Rose immer dort. Heute nicht.

Ich laufe ins Schlafzimmer. Das Bett ist ordentlich gemacht. Aber Rose ist nicht hier.

Ich laufe zum Wohnzimmer. Die Tischdecke liegt ordentlich auf dem Esstisch. Rose hat Suppe gekocht.
Kartoffelsuppe. Eines meiner Lieblingsgerichte.

Doch mein Appetit verschwindet sofort, als ich Rose entdecke. Sie liegt auf der Terrasse. Inmitten einer riesige Blutlache. Ihre Augen weit aufgerissen vor Schreck. Die Hände auf der Brust. Wahrscheinlich vor schmerzen.

Meine Beine geben nach und ich knie mich vor sie. Ich kriege kaum Luft und die Tränen laufen nur so über meine Wangen. Ich wippe vor und zurück in der Hoffnung dadurch wieder Luft zu kriegen.

Rose",
flüstere ich traurig,
Nein..."

Sie war alles was ich hatte. Sie wusste was zu tun war. Was jetzt? Wie geht es weiter?
Sofort kommen die Erinnerungen hoch, als ich damals meine Eltern verlor und ich ohne einen Plan hier nach Reno kam. Rose hatte mich damals aufgefangen. Wer würde mich jetzt auffangen?

Sie hat das nicht verdient! Ich habe sie nicht verdient. Es ist alles meine Schuld.

Ich blicke zerstört auf die Wand vor mir, die Bilder die dort hängen.
Eines von Rose und ihrem Mann, ihre Hochzeit. Eines von den Beiden, als ihre Tochter noch sehr klein war. Später ein Bild mit ihrer Tochter und Enkeltochter. Und ganz rechts ein Bild von Rose und mir. Wir haben es im Zoo aufgenommen. Das war ein wunderschöner Tag.

Mir fällt auf einmal auf, dass in der Wand unter dem Bild etwas in der Wand steckt. Ich stehe auf und betrachte das Fundstück. Ein Projektil... Ich versuche es aus der Wand zu kriegen und stecke es in einen kleinen Beutel.
Wer weiß wozu das gut ist. Damit kriege ich vielleicht irgendwas über diese Leute heraus, die mich suchen.

Auch wenn es mir schwer fällt, ich muss hier weg. Sie werden wissen das ich hier bin.

Ich packe das wichtigste in einen Rucksack und renne aus dem Haus. Natürlich durch den Garten, falls sie draußen auf mich warten.

Leider fällt mir nur eine Person ein, zu der ich jetzt könnte...

- - - - -

Bitte mach auf...",
murmele ich vor mir her und sehe mich panisch um.

Marry?!",
fragt Jake verwundert als er die Tür öffnet.

Kann ich bitte rein kommen?!",
frage ich schnell.

Jake tritt einen Schritt zur Seite und lässt mich herein.

Alles okay? Brauchst du was?",
fragt Jake besorgt.

Ich müsste eventuell ein paar Nächte hier schlafen..."

Jake sieht mich ungläubig an:
Klar... Meine Eltern sind für den Monat sowieso noch in Afrika..."

Jake stellt mir ein Glas Wasser hin und sieht mich misstrauisch an.

Im ernst! Was ist los mir dir?",
fragt er unsicher.

Jake es tut mir so Leid... Ich war nicht ganz ehrlich zu dir..."

Into the EyeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt