"Da hatte jemand aber Hunger...",
lacht Simon, nachdem ich mein Sandwich verschlungen habe.Der Mann, der vorhin die Puppe gebracht hatte, tritt heran.
"Arm ausstrecken und stillhalten!",
sagt er monoton.Ich strecke meinen Arm aus und er scannt meinen Arm mit dem selben Gerät, mit dem sie vorhin meinen Vater gescannt haben. Die ganze Zeit über bricht Simon nicht einmal den Blickkontakt ab.
"Irgendwelche kognitiven Diskrepanzen?",
fragt Simon den Mann mit dem Scanner."Der Scanner zeigt eine Diskrepanz von 96%. Das ist in ihrem Alter so gut wie unmöglich...",
antwortet der Mann verblüfft."Ich will das sie auf ED6 hochgestuft wird!",
sagt Simon und ich versuche zu verstehen worüber sie reden.Der Mann sieht fassungslos zu Simon:
"Sir, sind Sie sicher, dass die kleine auf ED6...""Ich glaube nicht, dass Sie sich in der Position befinden um zu opponieren!",
unterbricht ihn Simon wütend und wendet sich endlich für kurze Zeit von mir ab."Nein, Sir!",
gibt dieser klein bei und tippt etwas auf seinem Gerät herum."Durchsuchen Sie den Bericht nach sonstigen Anomalien!",
befiehlt der Mann mit dem weißen Mantel."Fahren wir gleich zu Mama?",
frage ich verunsichert, da sich das alles doch ziemlich herauszögert."Natürlich. Aber vorher müssen wir noch ein paar Tests durchlaufen und wir müssen uns ein bisschen unterhalten...",
erklärt Simon mir zuckersüß und lächelt mich falsch an."Uhm Sir...?",
fragt der Mann mit dem Gerät."WAS?!",
Simon verdreht mit wütender Miene die Augen und atmet lautstark aus."Die kleine... Sie hat keinen Checkpoint mehr...",
antwortet der Scan-Typ.Simon reißt die Augen auf:
"WIE BITTE?!""Das würde auch erklären, warum sich der Notschalter bei ihr nicht aktiviert hat...",
spricht der Mann seine Vermutung aus,
"Ich denke nicht, dass sie für die Tests bereit, geschweige denn geeignet ist..."Simon dreht sich sichtlich verzweifelt zu dem Mann um. Ich habe keine Ahnung was hier gerade passiert, aber es klingt nicht gut. Und je länger ich hier sitze, desto mehr verschwindet meine Hoffnung, dass sie mich zu Mama bringen...
Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und drehe mich noch einmal zu Simon um. Er reibt sich gerade nachdenklich die Stirn und ist in das Gespräch mit dem Mann vertieft.
Und dann renne ich los. Einfach nur geradeaus, tiefer in den Wald hinein.
Ich höre die aufgeregten Schreie der beiden Männer und wie ein Motor gestartet wird.
Und dann höre ich plötzlich, wie irgendetwas dicht neben mir vorbeifliegt. Schießen die etwa auf mich?!Ich drehe mich beim Laufen kurz um und stolpere fast dabei. Das Auto hört sich ziemlich nahe an, trotzdem entdecke ich es nirgends. Ich nutze den Moment und schlüpfe hinter einen umgekippten Baumstamm. Dort ist eine kleine Kuhle in die ich mich drücke. Ich höre wie die Männer immer näher kommen. Mit Mühe schaffe ich es nur meine Atmung zu beruhigen, um mich nicht schon wieder zu verraten. Irgendwo knackt es ganz laut und ich zucke zusammen.
Nach einigen Sekunden begreife ich jedoch, dass es nur ein Tier war. Doch wenig später höre ich das Knacken im Unterholz und das Rascheln der Blätter, das langsam lauter wird. Jemand nähert sich.
Ich höre sehr nahe die Stimme von Simon:
"DU WIRST SOWIESO STERBEN MASON! WIR WERDEN DICH FINDEN!"Meine Atmung wird wieder schneller. Ich kämpfe mit ganzer Kraft, gegen das Bedürfnis Luft zu holen, an. Direkt neben mir bleibt eine Person stehen. Ich höre den Atem der Person. Jeden Moment wird sie mich sehen... Vor lauter Angst halte ich den Atem an. Gefühlt springt mein Herz aus der Brust.
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Into the Eye
Mystère / ThrillerAmanda Mason ist auf der Flucht seitdem sie 10 Jahre alt ist. Vor wem sie flieht? Das weiß sie nicht. Warum sie flieht? Sie hat keine Ahnung. Doch eine Frage beschäftigt sie ganz besonders: Wer ist sie wirklich? - - - - - „Wie alt sind Sie, wenn...