34. Peinlich

4.4K 101 22
                                    

"Lachst du mich gerade ernsthaft aus?", fragte ich ihn wütend, doch er musste noch mehr lachen. Was zum Teufel ist lustig daran? Ich stampfte wütend weg. "Heyyy, warte doch mal!", lachte er und lief mir hinterher. "Jetzt verstehe ich wenigstens, wieso du dich so komisch verhältst.", sagte er ruhig. "Du bist eifersüchtig", grinste er. "Was? Nein!", sagte ich schnell und senkte meinen Blick. Vielleicht ein bisschen. "Das Mädchen, ist meine Cousine also keine Sorge", lachte er weiter. "Oh".

"Darf ich mit rein?", fragte er vorsichtig, doch ich schüttelte schnell den Kopf, mir war die Situation von vorhin immernoch viel zu peinlich. Wir waren gerade bei mir angekommen und ich öffnete die Tür. Ich wollte mich gerade verabschieden, als er sich Zutritt verschaffte. Ich sah ihm empört hinterher. Er zog sich Jacke und Schuhe aus und machte sich dann einfach auf der kompletten Couch breit. Schnell schloss ich die Tür, da es ziemlich kalt war und zog mir auch Schuhe und Jacke aus. Ich stellte mich mit wütenden Blick vor die Couch und sah ihn an.
"Was denn?", er lächelte mich süß an.
"Mach dich wenigstens nicht so breit.", meckerte ich, doch er bewegte sich kein Millimeter. Ja okay, dann eben anders.

Ich setzte mich also einfach auf ihn drauf und machte es mir bequem. "Eyy!", rief er doch ich lächelte ihn nur an. "Selber Schuld.". Was er konnte, konnte ich schon längst. Ich machte mich also genauso breit wie er, doch klappen tat es nicht wirklich, da ich viel kleiner als er war und auch nicht so breit wie er. Die Position musste wirklich komisch aussehen, doch er war sehr bequem. "Ich bin müde, willst du vielleicht gehen?", fragte ich gähnend. "Nö". Ich wollte also gerade aufstehen, um in mein Bett zu kommen, doch er hielt mich an der Taille zurück. "Gerade als ich fragen wollte, was das solle, drehte er mich um, sodass ich nun komplett mit dem Bauch auf ihm lag und ihm in die Augen sehen konnte. Nachdenklich sah ich ihn an, doch war viel zu müde, um irgendwas zu sagen. "Ich möchte mit dir zum Ball.", sagte er ruhig. Ich nickte nur, zu mehr war ich nicht imstande.

Kurz darauf schlief ich ein.

(...)
Okay, ich habe wirklich was komisches geträumt. Dexter war bei mir und ich habe auf ihm geschlafen, allein das klingt verrückt. Ich bin viel zu wütend auf ihn, um das zu tun. In Träumen kann wirklich alles vorkommen. Ich will weiter schlafen.. irgendwie hab ich ja doch gefallen an dem Traum gefunden. Es wäre wirklich schön, wenn er immer noch mit mir zum Ball wollen würde.

Soll ich meine Augen öffnen? Neeein. Oder doch? Plötzlich bewegte sich etwas. EINBRECHER? Meine Eltern sind ja weg bis nach Silvester. Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Irritiert wollte ich mich aufrichten, doch es ging nicht. Ich sah schnell runter und bemerkte Hände an meiner Taille. Langsam bekam ich Panik und drehte mich vorsichtig um.

"Dexter?", flüsterte ich leise. War es kein Traum? Oder ist er bei mir eingebrochen? Wäre ja nicht das erste Mal..

Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, erfolglos. Als ich es fast geschafft hatte, wurde ich ruckartig zurückgezogen. "Wohin willst du denn?", fragte er verschlafen. "Ähmm, in d-die..Küche", stammelte ich. Er brummte nur, doch ließ mich nicht los. "Noch fünf Minuten", meinte er und zog mich noch näher, wenn es überhaupt noch möglich war. Ich versuchte mich zu ihm umzudrehen, was sogar erstaunlich gut klappte und sah ihn an. Er sah wirklich friedlich aus, wenn er schlief. Nach einer Zeit drehte er uns wieder so, dass ich auf ihm lag und nicht mehr neben ihm.

"Du starrst", stellte er belustigt fest. Ich wurde rot, denn er hatte recht. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er deine Augen geöffnet hatte. Ich antwortete nichts. "Du bist wirklich süß", murmelte er. "Was?", fragte ich perplex, da ich mir nicht sicher war, es richtig verstanden zu haben. "Nichts, nichts", er lächelte.

Mein Handy klingelte plötzlich und ich setzte mich auf. Verwirrt sah ich drauf und überlegte dran zu gehen. Olivia rief mich gerade an, doch ich legte auf. Ich würde sie nachher zurückrufen. Ich legte das Handy zurück auf den Tisch, was sich als schwerer herausstellte als gedacht. Verflucht seien meine kurzen Arme!

"Toni?", fragte Dexter nervös. Was ist denn nun? "Hm?", gab ich von mir. "Könntest du dich vielleicht nicht so krass bewegen? Du sitzt da auf einer sehr unpassenden Stelle", sagte er etwas nervös. OH MEIN GOTT.
Ich rutschte sofort runter. "Sorry", nuschelte ich und mein Gesicht müsste die Farbe einer Tomate angenommen haben. Er lachte.
Das ist alles andere als lustig!

"Du musst ja nicht komplett weggehen", lächelte er und setzte sich normal hin. Er hielt einen Arm auf und sah mich abwartend an. Sofort rutschte ich zu ihm und kuschelte mich an ihn. Für ihn war die peinliche Situation wahrscheinlich vergessen, doch mir war es immer noch unglaublich peinlich.

"Wie viel Uhr haben wir eigentlich?", fragte ich irgendwann. Er schaute kurz auf sein Handy. "23 Uhr", sagte er schulterzuckend. "Als ob", gab ich nur von mir. "Apropo, ich hol dich dann morgen um 17 Uhr ab, okay?", fragte er, doch es war nicht wirklich eine Frage. Ich nickte.

Er konnte dich jetzt nicht nachhause. Sein Auto stand noch an der Schule, da er mich bis nachhause begleitet hatte und es ist stockdunkel und kalt draußen. "Willst du hier übernachten?", sprach ich meinen Gedanken aus. "Wenn es dir nichts ausmacht", lächelte er. "Ich muss kurz Olivia anrufen", sagte ich, als ich sah, dass ich um die 145 Nachrichten von ihr hatte.

Anruf zwischen Toni und Olivia

Olivia : ENDLICH! Weißt du wie oft ich versucht habe dich zu erreichen?
Toni : Tut mir leid, ich bin eingeschlafen.
Olivia : Machen wir uns morgen gemeinsam fertig?
Toni : Klaro
Olivia : Gut, ich bin dan Morgen 15 Uhr bei dir!
Toni : Ja bis Morgen!
Olivia : WARTE!! Ist da jemand bei dir? Hast du Männerbesuch?
Toni : Ähh nein, sorry, muss los

Dann legte ich auf.

"Man Dexter!", musste das sein?
"Tut mir leid, aber so wie sie durch das Telefon geschrien hat", lachte er. Olivia hatte ihn wohl lachen gehört, sie wird mich Morgen ausfragen..

Who are you [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt