8. Die Entscheidung

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Laurens POV

Als ich mich durch die Menschenmassen zur U-Bahn gekämpft hatte und diese dann auch endlich an meiner Zielhaltestelle ankam, erwartete mich Taylor bereits aufgeregt im Hotelzimmer und löcherte mich bei meinem Eintreten in dieses mit tausenden Fragen.

„Beruhig dich erstmal, Schwesterchen. Ich werde dir schon keine Details vorenthalten.", während ich diesen Satz aussprach, wusste ich schon, das war eine glatte Lüge, „Ich soll dir von Camila gute Besserung wünschen und sie hat sich sehr über deinen Brief gefreut. Ja, sogar ich fand sie beim Meet and Greet ganz nett. Ich habe mich extra für dich in die erste Reihe gemogelt, um ein paar schöne Videos für mein Schwesterherz aufzunehmen. Wie geht's dir mittlerweile überhaupt?"

„Wieder etwas besser, aber jetzt zeig mir endlich die Videos. Ich MUSS sie sehen!", schrie sie mir förmlich ins Gesicht.

Lachend setzte ich mich neben sie aufs Bett und spielte das erste Video ab.

Camilas POV

Erschöpft verließ ich die Bühne und war dankbar, als mir Bescheid gesagt wurde, dass der Shuttledienst bereits mit dem Wagen bereitstand. Rasch zog ich mein Bühnenoutfit aus und schlüpfte wieder in meine bequemen Meet and Greet Klamotten. Im Auto angekommen konnte ich die Ankunft im Hotel kaum erwarten.

Ich war erleichtert, dass die Tour jetzt endlich vorbei war, nicht, weil sie mir nicht gefiel, ich war meinen tollen Fans unglaublich dankbar, allerdings war es sehr anstrengend um die ganze Welt zu reisen und fast jeden Tag bei einem Auftritt 110% geben zu müssen, damit auch jeder Fan positiv überrascht ist. Dennoch habe ich noch einige Tage mehr in Berlin verbracht, da ich noch einige Interview-Termine und Shootings hatte.

Im Hotelzimmer angekommen, warf ich mich genüsslich auf das bequeme Wasserbett und versank darin. Nach einigen Minuten rappelte ich mich auf und zwang mich dazu ins Bad zu gehen, um noch zu duschen.

Beim Ausziehen bemerkte ich ein kleines Zettelchen, welches aus meiner Hosentasche fiel und auf dem Boden liegen blieb. Verwirrt bückte ich mich danach und faltete es auseinander. Es stand eine Handynummer darauf mit dem Namen ‚Lauren' darunter. Natürlich wusste ich sofort, von welcher Lauren der Zettel war. Ich war mir nicht sicher, wie ich darauf reagieren sollte, weshalb ich den Zettel erst mal auf dem Waschbecken ablegte, um beim Duschen meine Gedanken zu ordnen.

Kaum drehte ich das Wasser an, flogen mir die Gedanken nur so durch den Kopf. Einerseits war ich während dem Konzert schon etwas traurig, dass ich Lauren nie wiedersehen würde, andererseits hat dieser Schachzug von ihr das Ganze auch nicht einfacher gemacht. Immerhin kann ich ihr nicht einfach so eine Nachricht schreiben, sie könnte meine Nummer veröffentlichen. Außerdem würde ich große Probleme mit dem Label bekommen, wenn ich einfach so einem Fan schreiben würde. Andererseits war sie ja gar kein richtiger Fan, dennoch würde es mit Sicherheit Probleme geben. Vor lauter Nachdenken bemerkte ich jetzt erst, dass ich Duschgel statt Shampoo in meinen Haaren verteilt hatte.

Meine Gedanken drehten sich nur im Kreis und ohne eine eindeutige Lösung gefunden zu haben, verließ ich nun mit gewaschenen Haaren die Dusche und mein Blick fiel sofort wieder auf den Zettel.

Auch das Kämmen meiner Haare und das Anziehen ging viel zu schnell um und nun saß ich da, auf meinem Bett mit meinem Handy in der einen und dem Zettel in der anderen Hand. Ich wusste, ich würde einen großen Fehler begehen, aber sie war nun mal kein Fan und genau das war das, was es so interessant machte.

Camren: Into itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt