13.Kapitel

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Grace

Als die Limousine vor Temple hält, traue ich meinen Augen kaum. Vor dem Gebäude stehen mindestens 15 Übertragungswägen. „Mum was wollen die alle hier?“ fragt mich Nick. Auch Caroline sieht mich fragend an. Normalerweise nehme ich die Beiden nicht mit nach Temple, aber heute schon. Weil Glenda wieder am Explodieren ist, Charlotte nicht auszustehen und Mum muss die Beiden wieder beruhigen. Deshalb ist auch ausnahmsweise Tante Maddy kommen. Weil sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten hat. Vor dem Eingang steht eine große Menschenmenge. Am Eingang stehen ein paar Wachen, der Wächter. Wir kämpfen uns nach vorne. „Ihre Namen bitte.“ Sagt der eine zu uns. „Grace Shepard. Caroline und Nick Shepard und meine Tante Madeleine Montrose.“ Sage ich leicht an genervt. „Welchen Anlass haben sie?“ fragt er mich. Der andere sagt etwas in sein Funkgerät. Dann schüttelt er den Kopf. „Tut mir Leid aber die Herren wissen nichts von ihnen. Genervt krame ich mein Handy aus der Jackentasche und wähle Falks Nummer. „Falk, würdest du uns bitte reinlassen, deine Türsteher verweigern uns den Zutritt.“ Sage ich als Falk sich am anderen Ende meldet. „Ich komme.“ Sagt er und legt auf. Kurz darauf, knackt es in dem Funkgerät der Türsteher. „Ja natürlich… Verzeihung.“ Sagt der eine und öffnet uns die Tür. In der Eingangshalle stehen mindestens zehn Kamera Teams und Reporter. Falk steht auf der Treppe und winkt uns zu. Ich sehe mich um. Mrs. Jenkins, die Arme sitzt hinter ihrem Tresen und hat alle Hände voll zu tun. Die Telefone klingeln und vor ihr stehen ein paar Reporter. Oben am Treppen Absatz stehen Gideon und Mr. George. Wir drängen uns durch die ganzen Reporter hindurch und werden von neugierigen Blicken verfolgt. Falk begrüßt uns kurz. „Gideon. Du bleibst hier, damit niemand hochkommt. Thomas du bringst den Apparat und das Buch weg.“ Ordnet er an. Mr. George eilt zurück zum Drachensaal. „Ist etwas mit Gwenny?“ fragt Caroline. Falk schüttelt den Kopf. „Warum mussten wir dann her kommen?“ frage ich. „Mir wäre es recht, wen Nick, Caroline und die Ms. Montrose in den Drachensaal gehen. Den Gang entlang und dann die große Tür. Ich denke Thomas wird auch noch da sein.“ Sagt Falk und ich schiebe Nick und Caroline hinter Tante Maddy her. Die spaziert schnurstracks den Gang entlang. „Die Dame ist einfach unglaublich. Sie war das letzte Mal hier kurz vor Lord Montroses Tod und weiß immer noch wo der Drachensaal ist.“ Kopfschütteln geht Falk weiter. Ich folge ihm. „Wen nichts Mit Gwendolyn ist, warum hast mich dann angerufen?“ frage ich. „Es ist etwas sehr seltsames passiert, im Drachensaal ist ein Mädchen aufgetaucht. Sie hat deinen Namen gesagt und war verletzt. Wir wissen gar nichts über sie. Nur dass sie deinen Mädchenname kennt.“ Sagt Falk. Er bleibt stehen, genau vor Dr. Whites Tür. Ich hole tief Luft. Er öffnet langsam die Tür. Auf einem Stuhl neben Dr. White sitzt Gwendolyn und bekommt gerade Pflaster auf ihren Arm. „Gwendolyn geht es dir gut?“ frage ich sie und sie nickt. Aber ihr Gesicht ist ganz bleich. „Mrs. Shepard gut dass sie da sind. Vielleicht haben sie ja eine Antwort auf unseren kleinen Patient.“ Sagt er und ich entdecke sie. „Oh nein.“ Ich schlage mir die Hand vor den Mund. Die Arme Luna. Mir läuft eine Träne die Wange runter. Arme Lucy sie macht sich sicher schreckliche Sorgen. Ich trete langsam an die Liege heran. Ihre Augen sind geschlossen und ihr Arm hängt an einem Tropf. Vorsichtig streichle ich ihre Wange, sie zuckt zusammen. „Mama?“ fragt sie mit schwacher Stimme. „Nein, kleines. Ich bin es, Grace.“ Flüstre ich ihr zu. Sie lächelt mir halb offenen Augen, dann fallen sie ihr wieder zu. „Sie scheint viel Blut verloren zu haben. Ich musste sie künstlich beatmen und ihre Wunde nähen.“ Sagt Dr. White und wäscht sich die Hände. Dann schaltet er ein gerät ein und die kleine fährt hoch. „Mama.“ Schreit sie und ihr laufen Tränen über die Wangen. Ich nehme sie schnell in den Arm. „Scht, scht. Luna, es wird alles gut. Ich bin ja da.“ Beruhige ich sie. Sie beruhigt sich schließlich und schläft ein. Vorsichtig lege ich sie wieder hin. „Woher kennst du sie Mum?“ fragt Gwendolyn leise. „Ich … ihr Name ist Luna Marie Estrelle Aurora, sie ist eine Verwandte von Nicolas Familie.“ Lüge ich. Ich kann die Wahrheit einfach nicht sagen. Es wäre alles verloren, wenn… aber wie kommt sie überhaupt hierher? Ich kann meine Tränen kaum noch zurück halten und verlasse schnell den Raum. Ich höre wie Falk zu Dr. White sagt: „Versuch so viel wie möglich über dieses Mädchen heraus zu finden.“ Gwendolyn ist mir gefolgt. „Mum ist sie wirklich eine Verwandte von Dad?“ fragt sie mich. Ich schüttle meinen Kopf. „Wir reden zu Hause darüber.“ Sage ich und gehe wieder hinein. Inzwischen hat sich Dr. White wieder an den Geräten neben Luna zu schaffen gemacht. „Ich nehme sie mit zu mir. Sie wird mit Caroline zur Schule gehen und bei uns wohnen.“ Sage ich mit fester Stimme. „Sollte sie nicht lieber hier bleiben?“ fragt Falk, aber ich schüttle heftig meinen Kopf. Vorsichtig zieht Doktor White die Kanüle aus Lunas verbundenem Arm. Sie zuckt zusammen und öffnet die Augen sie setzt sich auf. „Wer bist du?“ fragt sie und sieht dabei zum Fenster. Ich suche Gwen, aber sie ist weg. Vermutlich ist sie zum Drachensaal gegangen. „Freut mich ich heiße Luna.“ Sagt sie und sieht immer noch das Fenster an. „Luna, da ist niemand.“ Sagt Dr. White. „Doch natürlich dort sitzt ihr Sohn Robert. Er sagt er sieht ihnen gerne beim Arbeiten zu.“ Sagt sie und Dr. White hält mitten in seiner Bewegung inne. „Mein Sohn lebt nicht mehr.“ Sagt er traurig. „Bist du ein Geist?“ fragt Luna das Fenster. Es sieht sehr komisch aus. „Oh verstehe.“ Sagt sie. „Deine Wunde musste ich nähen. Also müsst ihr morgen wieder kommen.“ Sagt Dr. White zu mir. Ich nicke und Luna hüpft von der Liege. „Wo ist denn mein Kleid?“ fragt sie. Und sieht an sich hinunter. Sie trägt ein altmodisches Unterkleid. „Dein Kleid war kaputt. Es ist bei Madame Rosini.“ Sagt Falk. „Wer ist das? Eine Schneiderin?“ fragt sie neugierig. Ich nicke: „Ja komm mit Luna, ich bin sicher Madame Rosini hat etwas für dich. So kannst du ja nicht vor die Tür treten.“ Ich lächle sie an und reiche ihr meine Hand. Sie zögert, dann nimmt sie aber meine Hand. „Jacke, hast du ihr Blut?“ höre ich Falk aus wir hinausgegangen sind. Warum will er den ihr Blut? „Bist du nicht Mamas Tante, die uns immer Sachen vorbei bringt, wen wir wieder in der Gegenwart sind?“ fragt sie mich plötzlich. Ich sehe sie an. „Ja, wie geht es deinen Eltern, ich habe sie schon seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen?“ frage ich sie. Sie hat meine Hand losgelassen und sieht sich staunend um. „Mama vermisst ihre Familie sehr. Sie weint oft abends, wen sie alleine ist.“ sagt sie und bleibt vor einem Gemälde stehen. „Wer ist das?“ fragt sie und zeigt auf den Mann. „Das ist der Gründer dieser Loge, der Graf von Saint German. Bestimmt haben deine Eltern dich schon vor ihm gewarnt.“ Sage ich. „Ja richtig. Mama hat mir erzählt, er hätte sie erwürgen können. So ein gemeiner Dreckskerl. Oh Pardon.“ Entschuldigt sie sich. „Ist deine Familie nett?“ fragt sie mich als wir bei Madame Rosini ankommen. „Ich bin sicher du wirst dich mit meiner Tochter Caroline gut verstehen.“ Lächle ich und öffne die Tür zum Atelier. „Madame Rosini, sind sie da?“ rufe ich. „Aber natürlich. Ich komme. (französischer Akzent)“ hört man eine Stimme und hinter einem der vielen Kleiderständer taucht sie auf. „Madame Shepard, sie haben sich überhaupt nicht verändert. (französischer Akzent)“ sagt sie und legt ein Kleid über einen Stuhl. „Oh dann musst du wohl die Mädchen sein die vom Himmel gefallen ist, we? Lass dich anschauen. Oh was für ein bezaubernder Engel. Hier ich habe dir dein Kleid geflickt. Echt 1912 was für ein bezauberndes Stück. (französischer Akzent)“ sagt sie und dreht Luna einmal um sich selbst. „Sie sind ja eine wahre Meisterin Madame.“ Sagt Luna und sieht sich die Kleider an. Madame Rosini errötet leicht. „Du bist ein bezaubernder Engel. Stell dich doch bitte kurz auf die Hocker. (französischer Akzent.)“ sagt sie und Luna stellt sich brav auf den Hocker. Madame Rosini vermisst sie und notiert sich die Maße. „Warum müssen sie mich den Messen?“ fragt Luna höfflich. „Die Herren haben beschlossen, dass du wohl eine Zeitreisende sein musst und morgen werden sie dich zu die Grafen schicken. (französischer Akzent)“ sagt sie und holt ein paar Stoffrollen. „Was?“ schreie ich. „Luna bleib hier ich muss kurz nach oben.“ Sage ich und rausche nach oben. „Falk de Villiers.“ Brülle ich auf halber Strecke und Mr. George kuckt mich völlig entgeistert an. „Also wirklich Grace für eine Dame gehört sich das doch nicht.“ Sag er. „Wo ist Falk? Wer von ein Pseudoesoterikbessenenen Wissenschaftler hat entschieden, dass Luna den Grafen besuchen muss?“ fahre ich ihn an. „Nun das haben wir gemeinsam beschlossen, Grace.“ Ertönt Falks Stimme hinter mir. „Wie bitte? Sag mal habt ihr noch alle Tassen im Schrank?“ schreie ich. „Nun wir wollen sehen wie der Graf auf sie reagiert, ob er sie schon einmal gesehen hat. Lässt du uns bitte kurz alleine Thomas.“ Sagt er und Mr. George geht. Ich lasse mich auf das herum stehende Sofa fallen. „Ich fasse es nicht, ihr wollt ein kleines Mädchen zum Grafen schicken?“ murmle ich und Falk setzt sich neben mich. „Grace, es ist die einzige Chance, etwas über dieses Mädchen zu erfahren. Gwendolyn wird doch auch dabei sein und Gideon. Er wird die Beiden beschützen.“ Sagt er und legt einen Arm um meine Schulter. Lucy und Paul würden mich umbringen, wen sie wüssten das Luna zum Grafen soll. Ich lehne mich gegen Falks Schulter. Mich durchfährt ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe. Ich sehe ihn an und verliere mich in seinen Augen.

MorganitrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt