15.Kapitel

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Gwendolyn

Egal wer dieses Mädchen ist, sie ist mir ein bisschen unheimlich. Ihre Augen wechseln die Farbe. Sie kann Gideon ohne viel Kraft überwältigen. Sie taucht auf dem nichts auf und trotzdem kennt sie meine Mutter. Sie bestaunt die uralten Gegenstände in Temple, die eine seit Ewigkeiten dort stehen. Mr. Bernhard öffnet uns die Tür und ist erstaunt als er die kleine Luna sieht. „Da werde ich wohl noch ein Gedeck auflegen müssen.“ Sagt er höfflich. „Komm mit Luna. Ich zeige dir unser Haus.“ Sagt Caroline und die Beiden gehen Hand in Hand nach oben. „Jetzt hab ich die Aufgabe, dem Rest zu erklären wer sie ist.“ seufzt Mum und macht sich auf den Weg ins Musikzimmer. Ich gehe in mein Zimmer und schalte mein Handy an. 30 Anrufe in Abwesenheit. Steht auf dem Display. Das kann nur Leslie gewesen sein. Ich wähle ihre Nummer. „Gwenny bin ich froh das du noch lebst. Hast du auch den Bericht über den Stromausfall gesehen? Wie geht es dir? Gideon war irgendwie sehr besorgt um dich.“ „Leslie Hay jetzt hol erst einmal tief Luft. Ich muss dir nämlich auch etwas erzählen.“ Sage ich und erzähle ihr die Geschichte mit Luna und den beiden neuen Steinen. Auch Xemerius hört gespannt zu. „Wow, das ist wirklich unglaublich. Der Chronograf hat aufgeleuchtet und dann ist dieses Mädchen aufgetaucht.“ Sagt Leslie. „Wie sagst du heißt sie?“ fragt Leslie. „Luna, Luna Marie Estrelle Aurora. Sie hat gesagt sie ist auch eine Montrose.“ Erzähle ich ihr. „Gut ich kucke was ich über sie finden kann. Also ihr Name ist Luna und sie ist eine Zeitreisende, ihr Edelstein ist der Morganit. Ihre Namen Bedeuten Mond, Schön oder Geliebt, Stern und Morgenröte. Was für komische Namen.“ Sagt Leslie und hängt auf. „Das ist ja wie in solchen Filmen.“ Sagt Xemerius und hängt sich kopfüber von der Decke herunter. Die Tür geht auf und Caroline und Luna platzen herein. „Das ist das Zimmer meiner Schwester Gwendolyn.“ Sagt Caroline. „Caro, kannst du nicht klopfen.“ Sage ich genervt. „Uih der Zimmerbrunnen hat schlechte Laune.“ Sagt Xemerius und grinst. Luna lacht laut los. „Nennt er dich immer so?“ lacht sie. „Hä mit wem redest du?“ fragt Caroline. „Moment. Du kannst Xemerius sehen?“ frage ich sie. „Wen du den kleinen Wasserspeier dort oben an der Decke meinst und der dich gerade Zimmerbrunnen genannt hat. Ja.“ Sagt sie und zeigt auf Xemerius. „Juhu. Du kannst mich sehen.“ Jubelt Xemerius und fliegt um ihren Kopf. „Kannst du das bitte lassen.“ Sagt sie und Xemerius setzt sich brav auf mein Bett. „Was ist mit Robert?“ frage ich sie. Sie nickt. „Das ist unglaublich.“ Murmle ich. „Was kannst du noch?“ fragt Caroline und sieht sie gespannt an. Als ob Luna Gedanken lesen könnte. „Warum sollte ich das nicht können?“ fragt sie mich. „Was? Ok du bist mir zwar schon unheimlich aber das ist echt krass. Fast so wie der Graf.“ Sage ich. „Keine Sorge. Es ist eigentlich eher selten, das ich Gedanken Lese. Ich kann es einfach ausstellen. Klick und schon ist es aus. Aber wen ich aufgeregt bin oder Angst habe, gerät es außer Kontrolle. Manchmal bin ich dann ohne es zu wollen in den Gedanken meines Gegenübers.“ Erklärt Luna. Ich kann es immer noch nicht fassen. „Cool. Nur Schade, dass wir nicht in dieselbe Klasse gehen werden.“ Sagt Caroline und sieht traurig aus. „Ich glaube, deine Lehrer werden mich unterschätzen. Ich bin hochbegabt, wie meine Mutter immer sagt.“ Grinst Luna. Wer ist ihre Mutter und woher kenne ich sie? Woher kenne ich ihr vieles reden und ihr lächeln? Luna sieht mich an. „Pardon.“ Murmelt sie und sieht auf den Boden. Da gongt es zum Essen. „Komm Luna, jetzt stellen wir dir den Rest unserer Verrückten Familie vor.“ Grinst Caro und ich folge den Beiden nach unten. Im Esszimmer haben sich schon alle Versammelt. Mum wartet schon auf uns. „Mutter, ich möchte dir Luna Marie vorstellen. Sie ist… eine Verwandte. Sie wird eine Weile bei uns bleiben.“ sagt Mum und legt ihre Hände auf Lunas Schultern. Die Kleine stellt sich neben Lady Aristas Stuhl und macht einen höfflichen Knicks. „Es ist mir eine Freude sie kennenzulernen, Lady Montrose.“ Sagt sie. Zum ersten Mal sehe ich ein kleines Lächeln in dem Gesicht meiner Großmutter. „Du bist aber ein bezauberndes Mädchen. Aber bitte nenn mich doch Lady Arista.“ Sagt sie und sieht Luna genauer an. Mum stellt ihr die Anderen vor. „Luna das sind Glenda, meiner Schwester, Charlotte und Tante Maddy.“ Sagt Mum. Luna macht vor jedem einen höfflichen Knicks. Dieses Mädchen, hat ja Manieren aus dem 19. Jahrhundert. Tante Maddy schreit auf als Luna vor ihr steht. „Du…du bist das Mädchen, aus meiner Vision.“ Sagt sie und reist die Augen auf. „Was?“ fragen Mum und ich gelichzeitig. „Ja genau diese Augen und genau das gleiche Gesicht. Diese Augen die die Farbe von Bernstein über Saphirblau bis hin zu Morganitrosa. Deine Haare eher rot als Schwarz und dein Lächeln das gleiche wie sie.“ Sagt Tante Maddy und streichelt Luna über die Wange. „Wen meint ihr mit sie?“ fragt Luna und sieht in Tante Maddys aufgerissene blaue Augen. „Ich glaube wir sollten Essen bevor es kalt wird.“ Sagt Mum plötzlich. Als ob Tante Maddy irgendein Geheimnis ausplaudern würde. Luna dreht sich zu mir um und zuckt zusammen. Ihre Augen werden Rosa und sie starrt einfach nur vor sich hin. Plötzlich hört man einen Schrei. Luna. Ihre Augen werden wieder blau und sie weint. „Mama.“ Schluchzt sie und Mum nimmt sie schnell in den Arm. „Alles wird gut.“ Sagt sie und streichelt ihr über das Haar. „Sie hat Schmerzen.“ Schluchzt sie. Grace hebt sie hoch und setzt sie auf ihren Schoß. „Das war ja genauso gruselig wie wen Tante Maddy ihre Visionen hat.“ Sagt Nick und setzt sich neben mich. „Grace.“ Zischt Lady Arista. „Ich glaube du verschweigst uns da etwas.“ Sagt sie und sieht Mum an. „Ich kann es nicht sagen, es würde einen zu hohen Preis haben. Aber Luna ist ein Mädchen wie Gwendolyn. Nur mit mehr Kraft.“ Sagt Mum und ich frage mich woher sie es weiß. Was weiß sie was wird nicht wissen? Luna hat aufgehört zu zittern und setzt sich auf den freien Stuhl neben Mum. Mr. Bernhard trägt das Essen auf. „Mmm. Das riecht sehr köstlich.“ Sagt Luna und bekommt eine große Portion. Auch wen ich sie erst seit ein paar Stunden kenne, habe ich sie doch schon so lieb wie als wäre sie meine Schwester. Ihre Art ist einfach so Positiv und ihre Ausstrahlung. Man muss sie einfach gerne haben. Ich lächle als sie zu mir kuckt und auch sie lächelt. Nach dem Essen sagt Lady Arista wir sollen alle in das Musikzimmer kommen, damit wir Luna ein bisschen besser kennenlernen. Sie soll sich doch wohlfühlen bei uns. Also finden wir uns alle im Musikzimmer ein. Tante Maddy sitzt bereits in ihren Lieblingssessel und Häkelt. Lady Arista hat ein paar Brettspiele auf dem kleinen Sofatisch platziert und steht vor dem Fenster. Draußen ist es schon dunkel und im Kamin brennt ein warmes Feuer. Charlotte ist auch da, leider auch Tante Glenda. „Also ich finde es ja wirklich nicht gut, das du die kleine einfach ins Haus bringst ohne uns Bescheid zusagen.“ Fängt Tante Glenda an. „Glenda, es reicht. Unser Gast soll sich wohlfühlen.“ Sagt Lady Arista und setzt sich auf einen der Sessel. „Komm Luna setzt dich doch.“ Sagt sie. Luna hat die Hand meiner Mutter umklammert. Caroline setzt sich und Luna setzt sich neben sie. „Können wir Mensch Ärger dich nicht spielen?“ fragt Caroline. „Also ich passe.“ Sagt Charlotte. „Ich werde ins Bett gehen.“ Und mit den gleichen Worten verschwindet auch Tante Glenda. „Mum. Darf Luna bei mir im Zimmer schlafen?“ fragt Caro und Luna nickt eifrig. Also stimmt Mum auch zu. „Was ist dieses Mensch Ärger dich nicht?“ fragt Luna. „Das kennst du nicht?“ fragt Nick. Ich beobachte das Geschehen. Es ist als wär unsere Familie komplett. Auch Lady Arista hat sich zurück gelehnt und beobachtet, Mum, Nick, Caro und Luna. Tante Maddy schaut ab und zu mal zu ihnen. Wir haben so viel spaß, das wir gar nicht merken, wie die Zeit vergeht. Bis Luna gähnt und ihren Kopf auf Mums Schoß legt, die auf Lunas anderer Seite sitzt. Grace streichelt ihr über das Haar. „Nick, Caroline macht euch bitte Bettfertig.“ Sagt sie schließlich. Luna ist eingeschlafen. Ich will meinen Geschwistern folgen. Sehe zu Mum und setzte mich auf ihre andere Seite. „Mum. Weißt du das du die beste Mum auf der ganzen Welt bist?“ flüstre ich ihr ins Ohr. Sie lächelt. Und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Dann gehe ich in mein Zimmer und schlage das Tagebuch von Lady Tilney auf.

5.Mai 1911

Liebes Tagebuch,

Lucy und Paul haben mich wieder Besucht. Bei Lucy ist schon deutlich eine Wölbung zuerkenne. Sie haben mir erzählt, es wird ihr letzter Besuch für eine unbestimmte Zeit sein. Sie haben entschieden den Chronografen zu stehlen und sich bei Lucys Tante Grace in Durham zu verstecken. Oh welches Schicksal das kleine Baby doch haben muss. Lucy tut mir so leid. Sie haben mir ihren Plan erzählt. Aber ich kann ihn nicht aufschreiben. Es ist alles so traurig.

27.September 1911

Liebes Tagebuch,

seit Lucys und Pauls letzten Besuch sind nun über vier Monate vergangen. Ich hoffe es geht ihnen gut. Ich habe Angst, wen dieses Tagebuch in falsche Hände gerät, ist auch das Leben des Kindes in Gefahr. Es war so leichtsinnig alles Aufzuschreiben.

24. Dezember 1911

Leibes Tagebuch,

es ist Weihnachten. Ich habe vorhin, beim Elapsieren einen schrecklichen Gedanke gehabt. Diese Ungewissheit, sie nagt so an mir. Wir alles gut gehen?

Wow, jedes Mal wenn ich das Tagebuch lese, komme ich der Lösung ein bisschen näher.

MorganitrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt