9.Kapitel

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Gwendolyn

Was hatte er sich dabei gedacht Was sollte das, dem Grafen zu sagen das ich einen Freund hätte. Nur damit der Graf wieder in meine Gedanken kriechen konnte? Aber er hatte es nicht geschafft. Seltsam! Grr ich hätte ihn erwürgen können. Aber stattdessen habe ich sein Spiel mitgespielt. Ich hätte aus der Haut fahren können. Ich merke gar nicht, dass meine Füße das Atelier von Madame Rosini alleine gefunden haben und ich habe auch nicht bemerkt, dass ich angefangen habe zu weinen. „Ah mein kleines Schwanenhälschen. Hat der Graf dir etwas getan? (französischer Akzent)“ fragt Madame Rosini und knöpft mir die hunderttausend Knöpfe auf. „Nein, Madame Rosini.“ Schluchze ich. „Es ist viel schlimmer.“ „Der kleine Rebell, er verhält sich nicht gerade wie es für einen Gentleman üblich ist. (französischer Akzent)“ Madame Rosini reicht mir meine scheußliche Schuluniform. Ich ziehe sie nicht gerne an, aber es gehört dazu, wen man auf das St. Lennox geht. Gideon kommt herein und ich schnappe mir schnell meine Schultasche um zu verschwinden. „Sie ungezogener Knilch. Ich weiß zwar nicht was sie jetzt wieder angestellt haben Sir Gideon, aber mein Schwanenhälschen ist sehr traurig. (französischer Akzent)“ sagt Madame Rosini als ich rausgehe. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Was würde ich nur ohne Madame Rosini machen? In der Eingangshalle stehen zwei große Koffer. Ich frage mich wem die gehören. Draußen wartet Falk auf mich vor der Limousine. „Gwendolyn, ich weiß zwar nicht was jetzt schon wieder zwischen dir und Gideon vorgefallen ist, aber ihr könntet eure Streitigkeiten wenigstens für die Mission beiseiteschaffen.“ Sagt Falk bevor ich einsteige. Ich gehe nicht auf seine Frage ein und schließe die Tür hinter mir. Da es schon dunkel ist, ist der Verkehr auch nicht so dicht und ich bin schnell zuhause. Im Haus ist es schon still, ich sehe auf die große Wanduhr. Kein Wunder, es ist ja auch schon halb zehn. Tante Maddy und meine Geschwister liegen seit einer Stunde im Bett. Charlotte und Tante Glenda sowieso. Eigentlich müsste Lady Arista auch schon im Bett sein aber als ich in den zweiten Stock komme brennt im Musikzimmer noch Licht. Vorsichtig öffne ich die Tür. Meine Mutter liegt auf dem Sofa und schläft. Während meine Großmutter sie liebevoll mit einer Decke zudeckt. Ich beobachte das geschehen. Meine Großmutter ist gar nicht so kalt und herzlos, sie ist liebevoll und sie macht sich Sorgen. Um jeden aus dieser Familie sogar um mich das schwarze Schaf der Familie. Ich muss lächeln, dann drehe ich mich um und gehe in mein Zimmer. Dort lasse ich mich wie immer auf mein Bett plumpsen und erschrecke damit Xemerius. Der auf meinem Bett geschlafen hat. „He kannst du nicht aufpassen.“ Faucht er und setzt sich neben mich. „Ach Xemi du hast es so einfach. Kannst tun und lassen was du willst. Man muss dich doch einfach lieb haben.“ Sage ich und will ihn umarmen, aber er springt schnell weg. „Jetzt wird bloß nicht sentimental, zeig mal lieber was in dem Buch steht, was du gestern gelesen hast.“ Krächzt er und ich hole Lady Tilneys Tagebuch aus meiner Tasche und schlage den dritten Eintrag auf:

18.September 1910

Liebes Tagebuch,

heute war der dritte Besuch von Lucy und Paul. Es könnte nicht schöner sein. Für sie sind nur drei Wochen vergangen. Für mich war es viel länger. Sie haben noch weitere Infos über den Grafen. Es steht fest, es steht wirklich fest, dass er den Rubin umbringen will. Es ist so schrecklich. Die armen, der arme Diamant. Der mit ihm oder ihr auf reisen seien wird. Lucy hat mir erzählt, das bald ein de Villiers Junge geboren wird. Viellicht ist er der Diamant? Oder er wird erst später geboren? Wen sie mich das nächste Mal besuchen wissen vielleicht mehr.

6.November 1910

Liebes Tagebuch,

ich weiß nicht wie ich das alles verdauen soll. Lucy und Paul denken daran, den Chronografen zu stellen um den Rubin zu schützen. Sie wollen nicht dass ihm/ihr etwas passiert. Inzwischen steht fest, dass es ein Mädchen sein wird, also eine weibliche Erbin.

25.Januar 1911

Liebes Tagebuch,

Lucy habe ich heute beim Elapsieren getroffen. Sie schien sehr aufgeregt zu sein. Sie hat mir erzählt, wie Paul und sie beobachtet haben, wie der Diamant, Gideon de Villiers mit nur 2 Jahren französisch und Menuett tanzen gelernt hat. Der Arme, Junge. Wie gut das keins meiner Beiden Kinder das Gen geerbt hat. Was allerding nur bei zwei Zeitreisenden gehen würde. Wie Timothy und Jonathan festgestellt haben.

31.März 1911

Liebes Tagebuch,

eben hat mich Lucy besucht. Ohne Paul. Sie sah sehr blass aus und sagte sie habe Kopfschmerzen. Das geht ja gar nicht, dass man sie in dieser Verfassung in die Vergangenheit schickt. Dann hat sie mich etwas sehr seltsames, sie hat gefragt, ob ein Vater sein ungeborenes Kind spüren kann. Da ist mir ein Licht aufgegangen. Lucy ist schwanger! Ist das nicht eine wundervolle Nachricht. Ich habe zu ihr gesagt, es kommt auf die Verbindung zwischen Vater und Mutter an. Daraufhin hat sie gelächelt. Ich freue mich so für sie. Aber es ist schrecklich. Dieses Kind, sein Schicksal ist bestimmt und es ist kein schönes. Wenn meine Vermutung stimmt, wird es……..

Das gibt es doch nicht! Lucy war schwanger. Ausgerechnet bei dem Teil wo es spannend wird, ist ein großer Fleck. Man kann die Schrift nicht mehr erkennen. Ich seufze und lege mich hin.

MorganitrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt