Ich atmete tief durch, um nicht gleich wieder los zu heulen.
Mit zitternden Fingern faltete ich den Brief auf, so wie alle anderen in diesem Moment. Beim Anblick seiner Schrift sammelten sich schon wieder Tränen in meinen Augen, so das ich mich erst beruhigen musste, bis ich den Zettel lesen konnte.
Hey Shoto,
erstmal will ich sagen das es mir unglaublich leid tut, aber ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich hoffe du verstehst mich, wenn du den Brief zu Ende gelesen hast. Ich werde dir jetzt die Wahrheit erzählen. Über mein Gewicht, über meinen Dad, die blauen Flecken und meine Berührungsängste. Wie du weist, bin ich nicht besonders mutig, eher bin ich ein Feigling, deswegen war ich immer ein leichtes Opfer. Vielleicht wäre alles anderst gekommen, wenn ich am Anfang des ersten Schultages an dieser Schule da gewesen wäre... Vielleicht hätte jemand etwas mit mir zu tun haben wollen... Aber das ist nur Wunschdenken.Ich wurde öfters von einer Gruppe Jungs aus der Parallelklasse verprügelt und auch Kacchan und der 'Bakusquad' haben mir den ein oder anderen blauen Fleck verpasst. Erinnerst du dich an den Tag als du mich im Wald gefunden hast? An dem Tag habe mich Erik und seine Kumpels abgefangen. Ich bin dir immer noch dankbar das du mich nicht einfach liegen lassen hast. Ich hätte nicht gewusst, was ich sonst getan hätte, immerhin konnte ich mich nicht wirklich aufrechterhalten.
Und ja, ich wiege zu wenig, aber ich bin nicht magersüchtig. Ich hatte einfach keinen Appetit und wenn ich etwas gegessen habe, habe ich es sofort wieder ausgekotzt. Ich konnte nichts dagegen tun... Ich weiß nicht, ich glaube es gibt einem Namen für diese Krankheit.
Mein Dad hat wegen mir suizied begangen, jedenfalls glaube ich das. Meine Mutter ist sehr früh gestorben und mein Vater musste allein mit mir klar kommen. Ich wusste schon immer, das er es nicht leicht hatte, aber ich glaube, ohne mich hätte er es geschafft, wieder auf die Beine zu kommen. Ich glaube, auf irgendeine Art und weiße hat er mich auch geliebt, denn er behandelte mich nie schlecht oder sonst etwas. Aber irgendwann viel mir auf, das sein lächeln in meiner Anwesenheit gespielt war und die Freundlichkeit nur mir zu liebe aufgelegt.
Herrn Simons, der mich nach dem tot meines Dads aufnahm, schien am Anfang echt nett zu sein. Er sorgte dafür das es mir gut ging, das ich sowas wie Glück spürte und er war sehr zuvorkommend und freundlich. Aber auch nur, bis er mein Notizbuch gefunden hatte. Das hatte alles verändert. Ich weiß nicht, ob es an mir lag, daran das ich schwul war, oder ob er die ganze Freundlichkeit nur gespielt hatte. Egal woran es lag, er verabscheute mich nach dem lesen meines Notizbuches so sehr, das er mich regelmäßig schlug, mich beleidigte und mir das Essen, so wie den Kontakt mit dir verbot.
Es tut mir leid, das ich bei deinen Berührungen so geschrien habe, aber ich hatte immer ihn vor Augen, wie er versuchte, mich zu schlagen oder zu treten. Wirklich, es tut mir sehr leid.
Da wäre noch etwas, das du wissen solltest, wie er herausgefunden hatte, das ich schwul bin. Ich habe einer bestimmten Person mindestens hundertmal in diesem Buch meine liebe gestanden, seinen Namen mit Herzen eingerahmt und meinen Namen mit seinem Nachname geschrieben. Findest du nicht auch, das Izuku Todoroki wunderschön kling? Wahrscheinlich nicht, aber trotzdem will ich, das du es weißt: ich liebe dich. Ich liebe dich von ganzem Herzen, aber ich war zu feige, es dir ins Gesicht zu sagen. Und nochmal, es tut mir so leid, wie es gelaufen ist.
Ich hoffe, du vergisst mich nicht...
In liebe
Izuku.Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund, Tränen liefen mir über die Wangen.
Er hatte mich geliebt, wirklich geliebt.
Ich war so dumm! Ich hätte ihn vielleicht retten können, doch das einzige was ich tat, war mich auf einer Party zu betrinken und mit Bakugou zu schlafen.
Der Status..! Er hatte gesehen, wie ich den blonden geküsst hatte! Ich war so ein Idiot! Was hatte ich getan..?! Langsam stand ich auf und lief aus der Halle.
Das machte doch alles keinen Sinn mehr...
Wie in Trance lief ich zurück nach Hause, wo mich mein Vater schon erwartete, und begann, mich an zu schreien, doch ich lief einfach an ihm vorbei in das Bad und schloss ab.
Langsam drehte ich den Wasserhahn auf und ließ Wasser in die Badewanne laufen.
Dann brach ich einer der Rasierer auf und nahm die klinge raus und ließ mich in das kalte Wasser gleiten. Ich krempelte meine Ärmel hoch und setzte an meiner Pulsader an.
Izuku.
Ritzte ich in beide meiner Unterarme.
Ich schrie kurz auf, vor Schmerz, als ich die Klinge noch einmal durch meine Haut zog und dann weg legte.
Benommen schaute ich zu, wie sich das Wasser langsam rot färbte. Ich wurde immer schwächer und auch meine Sicht verschwamm.
Das hätte ich schon viel früher tun sollen, dachte ich, als mich meine Sinne verließen und ich in eine wohltuende Schwärze abtauchte.
Sterben war leicht. Sterben war angenehm, ich verstand nicht, wieso so viele Angst davor hatten.
Ich komme Izuku, gleich bin ich bei dir, warte auf der anderen Seite auf mich...
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Okey, hier müssen wir uns wohl verabschieden.
And yeah, i know das es unlogisch ist, das er jetzt schon stirbt, nicht erst nach sechs Stunden, aber ich dachte mir, das er einfach unmächtig wird und dann über die Nacht stirbt, weil keiner nach ihm sieht....
Ich danke euch treuen Leser von ganzem Herzen, ihr seit die besten ♥
Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen und ich würde mich sehr über ein feedback freuen :3
Also zu letzten mal:
Inspirationsquelle: Mini World von Indila.
Charlie~
DU LIEST GERADE
Das hässliche Entlein~
Fanfiction'Nicht jeder hat ein Happy End, doch jeder hätte eins verdient' das hatte mein Dad jedenfalls gesagt. Er hatte dabei gelächelt und mir den Kopf getätschelt. Das war ein Tag bevor er sich das leben genommen hatte. Und jetzt, wo ich hinter dem Gelände...