Blut

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In meinem Zimmer angekommen rollte ich mich auf meinem Bett zusammen, immernoch weinend. Warum konnte ich denn nicht einfach normal sein? Was war so schwer daran? Ein weiterer schluchzer entwich mir.

Ich schaute mich in meinem Zimmer um, bis mein Blick an meiner Spitzerdose hängen blieb. Das verlangen mich selbst zu verletzten, mich zu bestrafen überschwemmte mich. Ich war abartig, ich verdiente den Schmerz. Langsam stand ich auf und ging zu meinem Schreibtisch. Ich schraubte die Spitzerklinge aus dem Döschen und schaute sie mir an. Für meine Zwecke würde es reichen.

Ich begab mich ins Bad und schloss die Tür ab. Dann säuberte ich die Klinge und setzte sie an meinen Unterarm an. Ich schloss die Augen und zog durch. Der Schmerz breitete sich wie ein Feuer in meinem Arm aus und als hin schaute, merkte ich das ich die Schärfe der Klinge unterschätzt hatte. Die Wunde war tief und fing sofort an, stark zu bluten. Doch anstatt in Panik auszubrechen, wurde ich plötzlich ganz ruhig. Alle Gedanken waren wie aus meinem Kopf gefegt. Fast schon benommen schaute ich zu, wie das Blut meinen Arm hinab lief und zu Boden tropfte.

Ohne nachzudenken setzte ich die Klinge ein zweites Mal an und zog durch, diesmal mit weniger Druck. Doch ich spürte es nicht. Auch die große Wunde spürte ich nicht mehr. Alles war wie betäubt. Ich zog wieder und wieder durch, bis mein Arm rot von all den Blut war, doch ich spürte immernoch nichts. Es war mir plötzlich seltsam egal.

Ich stand auf und hielt meinen Arm unter kaltes Wasser. Danach wikelte ich ein Handtuch um meinen Arm, fest genug um die Blutung zu stoppen. Dann wickelte ich einen Verband um meinen Arm und stopfte das Handtuch unter das Waschbecken. Wieder in meinem Zimmer nahm ich mir zwei Schlaftabletten, schluckte sie und legte mich in mein Bett, ohne mich umzuziehen. Meine Augen viele zu und ich driftete in einen Albtraum ab.

Mit einem leisen schrei saß ich kerzengerade im Bett. Kurz bildete ich mir ein, das jemand vor meinem Bett stehen würde, doch sofort war das Trugbild wieder verschwunden.

Ich knipste meine Nachttischlampe an und schaute auf meinen Arm. Es hatte durch geblutet, aber es war trockenes Blut, als hatte es schon wieder aufgehört. Ich stand auf und ging ins Bad. Als ich versuchte den Verband zu lösen, merkte ich das er durch das Blut an meinem Arm klebte.

Ich hielt meinen Arm unter kaltes Wasser um das Blut weg zu waschen. Danach ging der Verband besser ab. Ich wickelte einen neuen Verband um die Wunden und schaute in den Spiegel. Ich hatte einen großen blauen Fleck an meinem Kiefer, doch ich war mir sicher das niemand danach fragen würde. Ich hatte oft genug blaue Flecken, das interessierte niemanden mehr. Ich seufzte und ging wieder in mein Zimmer, um mich für die Schule fertig zu machen...

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Okey, ich glaube wir sind uns alle einig, das Mika ein Arschloch ist...

Jetzt fühle ich mich schlecht ;-;

Inspirationsquelle: Love Love Love von Of Monsters And Me

Charlie~

Das hässliche Entlein~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt