Kapitel sechs: Homophober, schwuler Junge pt. 2

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Jisoo war doch wohl knallhart.

Sie zu schmieren war schwerer als gedachte, denn sie wollte kein Geld, die wollte keine Kosmetika, sie wollte mich. Oh heck. Sie wollte unbedingt ein Date und sie ließ sich das auch nicht ausreden. Also traf ich mich wohl demnächst mit einem Mädchen. Ich hatte das Gefühl sie mochte mich nicht mal, aber hey, man konnte gut angeben, wenn der Star des Dramaclubs ein mal mit einem ausgegangen war, was? Seufztend nahm ich es hin, denn es war nicht das erste Mal, dass sich jemand so verhielt.

Aber immerhin hielt sie dicht und somit ihren Teil der Abmachung. Ich fand mich also wieder mit Tae unter der Silberäsche wieder und hoffte, dass er endlich mein Buch ins Fundbüro bringen würde, doch so viel Glück würde ich wohl nicht haben. Ich packte mein Essen aus und reichte automatisch die Schüssel rüber, für den Fall, dass er auch was wollte. Dass er was wollte, konnte man unschwer an seinem Groaking erkennen. "Macht das deine Mutter für dich?", fragte er und ich nickte nur. "Wir wechseln uns ab, an ungeraden Wochentagen ist sie dran, an den anderen mache ich ihr Essen mit", erklärte ich.

Er griff zu und grinste mich an. "Danke", sagte er höflich, bevor er sich über den Reisball hermachte. "Gibst du jetzt auf?", fragte ich und verkniff mir das 'endlich'. Er sah mich an, als hätte ich eine dumme Frage gestellt. "Auf keinen Fall", meinte er und ich hätte am liebsten meine Dose mit Essen nach ihm geworfen, aber er konnte ja eigentlich auch nichts dafür. "Ich kriege noch raus, wer über uns schreibt", kündigte er an, "ich hoffe, sie bekommt das ganze hier mit und kriegt eine Fangirlattacke nach der anderen."

Haha. Hahahaha. AHAHAHAHAHAHAHA!

Und wie sie die bekommt, aber hallo. Ich starb Tag und Nacht, seit dem er in meiner Nähe war. Wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre es lustig. Ach eigentlich war es lustig. Ich lachte leise. "Das auf jeden Fall, denke ich", meinte ich nachdenklich. Konnte man das als Fangirlattacken zählen? Wahrscheinlich ja, sind wir mal nicht kleinlich. "Jungkook, wenn wir wirklich zusammen kommen würden, mussten wir ihr hart dankbar sein."

Bitte was?

BITTE WAS?

Ich verschluckte mich filmreif an meinem Reisbällchen. Hustend sah ich ihn an. "Bitte?", hakte ich nach. Das war doch nicht sein Ernst. "Was?", meinte er nur locker. Schwuler homophober Junge, pt. 2.

"Du kannst sowas nicht sagen...", sagte ich leise und verfluchte meinen Körper, dass er schon wieder Blut in meine Wangen befördern musste. "Warum nicht?", hakte er nach. Na... weil ich sonst drauf ging? Haha? Weil mein Herz das nicht mitmachte? Weil ich garantiert nur noch schlimmer für ihn falle als so schon. Ich sagte gar nichts. "Kooooookieee?" Er wollte also eine Antwort. Was sollte ich ihm sagen? "Wenn das jemand hört?", fragte ich und dachte mir insgeheim, dass uns dann gleich noch ein paar mehr shippen würden, wenn das mal nicht interessant wäre. Er zuckte mit den Schultern.

Ich nahm noch ein Reisbällchen und reichte es ihm rüber, vielleicht auch, um ihm das Maul zu stopfen, ich musste versuchen, mich selbst auf die Reihe zu bekommen. Dringend. Er würde mich nie so mögen und ich sollte aufhören mich an seinen Worten aufzuhängen, er machte nur Spaß. "Ich mag dich, Kookie." Fuck hör auf damit. "Ich mag dich auch, Hyung." Ich brachte nur ein Nuscheln zustande und sah ihn von der Seite kurz an. Mein Blick wurde missbilligend, als er mein Buch hervor zog. Wenn er da Fettfinger dran machte, dann konnte er was erleben. Dann waren wir keine Freunde mehr. Dann wäre mein nächstes Buch ein Krimi.

"Wollst du das echt machen, wenn du isst, ich mein... du könntest es schmutzig machen", machte ich ihn aufmerksam und er schüttelte den Kopf. "Nein, ich woll dir nur was vorlesen, wenn wir fertig sind." Das war ja noch schlimmer als Fettfinger! "Warum solltest du das tun?" Er grinste mir zu und brachte mein Herz damit leicht aus dem Tritt. "Weil ich glaube du könntest es mögen."

Picture Me. || Jungkook Version ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt