Kapitel sieben: Du bist ein Brot, Jungkook.

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Mentalbreakdownalert.

Hello, it's Jungkook speaking and I am a freaking dumbfuck.

Ich stand an meinem Spint und versuchte auf die Reihe zu bekommen, was ich endlich tun sollte, um diese Situation zu bereinigen, aber alle Einfälle, die mir kamen waren entweder hirnrissig, oder würde nicht funktionieren. Ich wollte mein Buch wieder haben, aber solange Taehyung es hatte, hatte ich eine Ausrede, mich in seiner Nähe aufzuhalten.

Tatsächlich verbrachten wir viel Zeit miteinander, was ich wirklich begrüßte. Doch eigentlich lernte er mich gar nicht richtig kennen, denn ich hielt mich zurück. "Du bist so brav", hatte er zu mir gesagt. Ich schlug meinen Kopf leicht gegen meinen Spint. Wenn er wüsste, dass ich in Wahrheit ein ziemlicher Crackhead bin, was würde er sagen?

Es war nicht so, dass ich ihm was vorspielte, das nicht. Aber ich zeigte ihm sorgfältigerweise auch nicht alles, was das Paket beinhaltete, welches mit mir mitgeliefert wurde. Die Wahrheit kannte nur einer und der kam gerade extrem schwul durch den Gang gerannt, brüllte nach mir und als er bei mir angekommen war, wurde ich erst mal kräftig gespankt. Mein Kopf schnellte zu ihm rum und ich zog die Mundwinkel nach unten. Ich schniefte auffällig damit mein Herr von und zu bester Freund gleich merkte, dass meine mentale Gesundheit den Bach runter ging.

"Nicht heute, Hyung!", sagte ich und er neigte den Kopf. "Owwwwww, hat mein Baby einen schlechten Tag?" Er schlang die Arme um meinen Nacken und kraulte mir diesen auch gleich. "Was ist los?" Ich seufzte gestresst. "Ich dachte es läuft gut? Du verbringts in den letzten Tagen viel Zeit mit deinem Traummann." Ich nickte und dann schüttelte ich den Kopf. Hoseok zog die Augenbraue hoch. "Zum Glück sind deine Aussagen immer so klar und deutlich und nicht kaum interpretierbar", kommentierte er das und ich verzog den Mund.

"Ich habe das Gefühl, ich verrenne mich in irgendwas Merkwürdiges", meinte ich und er ließ mich los. Wir setzten uns in Bewegung. Bis zur ersten Stunde war noch ein bisschen Zeit und ich wollte die nicht auf dem Flur verbringen, zumal das Wetter heute wirklich schön war, also zog es uns nach draußen und wir setzten uns in die Sonne, auch wenn es noch relativ kühl war. "Was meinst du damit?", hakte Hoseok nach und ich überlegte. "Naja, du kennst mich. Aber er lernt jetzt die Stockversion von mir kennen. Ist das nicht furchtbar unehrlich?"

Hoseok lachte leise auf. "Du bist nicht unehrlich, du bist schüchtern, mein Schatz." Er nahm meine Hand und öffnete sie. Dann legte er ein Stück von seinem Brot rein. Wann auch immer er sich sowas angewöhnt hatte, Hoseok liebte belegte Brote mehr als Sushi, das war unglaublich. Ich besah meine Hand. Was wurde das wieder? "Schau. Das ist der Teil von dir, den du Taehyung im Moment zeigst." Dann hielt er den Rest von seinem Brot hoch. "Das ist der Rest von dir. Er kann ihn noch nicht haben, aber dieser Bisschen hier", er deutete auf meine Hand, "schmeckt gar nicht so viel anders, als das was ich hier in der Hand habe. Das Einzige, was ihm noch fehlt, ist der Belag." Er klappte sein Brot natürlich auf und deutete fröhlich auf eine Scheibe Wurst und eine Tomate.

"Der Punkt ist", führ er fort und klappte das Brot wieder zu um reinzubeissen, "der Belag ist nur der geringste Teil vom Brot, weißt du?" "Hyung kau erst aus, bitte." "Du bist ein Brot Jungkook." Er schluckte runter und erntete einen irritierten Blick von mir. Ich futterte das Stück Brot, dass er mir in die Hand gelegt hatte. "Du bist nicht 24/7 dein Belag Jungkook und wenn man ein Brot mit Belag isst, schmeckt es zwar etwas anders, aber der Grundtonus ist immer noch Brot. Man kann sich Brot jeden Tag anders belegen und das ist es auch, was du tust. Je nach dem, wie du dich fühlst und mit wem du zusammen bist, ändert sich dein Belag. Aber das Brot ist immer das selbe und du gibst Taehyung im Moment das Brot. Er lernt dich also kennen keine Sorge. Gib ihm einfach weiter Brot und je nach dem, wie du dich fühlst, gibst du ihm ab und zu Belag oben drauf. Du wirst ja sehen, ob er diesen mag, oder nicht." Wieder biss er ab.

Ich dachte darüber nach und war erstaunt, wie akkurate Hosoeks Brot-Theorie eigentlich war.

"Ich wurde aber eher sagen, ich bin Reis... und meine Soße ändert sich", überlegte ich und Hoseok sah mich mit einem Gesicht an, das sagte: Ur gotta be fucking kidding.

"Jeon Jungkook, das Gleichnis ist in dem Fall genau das selbe, also ist die Theorie immer noch von mir." Ich lachte auf. "Ist ja gut Hyung", lenkte ich ein und er riss sein Brot halb, um mir die Hälfte zu geben. Ich nahm sie entgegen und biss rein. Es schmeckte besser, er hatte recht, aber im Prinzip nicht anders. Toppings zum Upgrade, richtig?

"Sind wir etwas beruhigter?", fragte Hoseok und ich nickte mit einem kleinen Lächeln. "Ich will ja nur nicht, dass er am Ende enttäuscht ist", erklärte ich. "Jeder, der dich nicht so akzeptiert, wie du bist, der ist es nicht wert deinen Weg zu kreuzen", stellte er klar und aß auf, "plus: Ich kenne niemanden, der dich nicht lieben würde. Mach dir keinen Kopf." Ich grinste ein bisschen und biss ebenfalls noch mal von meiner Hälfte ab. "Danke Hyung", sagte ich und atmete durch. "Nicht dafür, Jungkook."

Er schien noch weiter zu überlegen und ich neigte den Kopf. "Worüber denkst du nach?" Er befeuchtete sich die Lippen und setzte eine extrem überlegende Mine auf. "Ich denke, ich hab noch was wichtiges zu erledigen." "Das denkst du?", hakte ich nach. "Ich weiß nur noch nicht, wann..." Wie ich es liebte, wenn er meine Frage ignorierte. "Du gehst aber nicht und versuchst Taehyung auszuquetschen?", stellte ich eine Vermutung an und er erwiderte meinen Blick empört. "Ich?", fragte er theatralisch, "Wo denkst du hin? Warum sollte ich. Ich bitte dich! Jungkook!"

Gott, hab Erbarmen.

"Hyung. Bitte. Nein." Er sah mich an und seufzte. "Na schön, Baby, aber nur weil du brav bitte gesagt hast."

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