Er verschwand dann schließlich und ich starrte aus dem Fenster. Mein Kopf war leer, ebenso mein Herz.
Es tat immer noch so sehr weh. Und wahrscheinlich würde das nie wieder aufhören. Ich musste nun damit leben und damit klar kommen, dass es so war.
Nach ein paar Minuten kam der Typ mit einer weichen Decke und einer Tasse heißem Tee wieder. Er deckte mich sachte zu und reichte mir dann die Tasse.
"Danke.", sagte ich emotionslos und umfasste mit beiden Händen das heiße Getränk, während mir der Typ meine Schuhe auszog.
Wieso tat er das hier und half mir?
"Gib mir auch mal deine Jacke.", meinte er und ich stellte meine Tasse auf dem Tisch ab, als ich einen Schluck getrunken hatte.
Pfefferminz.
"Ich ich hoffe du magst Pfefferminz.", meinte er.
Ich nickte leicht. Ich striff mir dann die Jacke von den Schultern und gab sie ihm. Er legte sie bei Seite und verschwand dann wieder kurz, kam dann mit einem feuchten Waschlappen wieder.
"Für dein Gesicht.", meinte er.
"Danach wirst du dich besser fühlen."
Ich nickte und ließ mir von ihm sanft das Gesicht waschen. Es war angenehm und ich fühlte mich schon etwas besser. Er gab mir dann ein Taschentuch, wo ich einmal heftig reinschnäuzte. Er stellte die Packung mit den Tüchern dann auf dem Tisch ab.
"Okay und jetzt erzählst du mir mal in aller Ruhe, was passiert ist. Lass dir ruhig Zeit.", meinte er mit sanfter Stimme und setzte sich mir gegenüber auf einen Sessel.
"Ach ja ich heiße übrigens Rezo. Und du?"
"Kane.", hauchte ich leise und atmete dann einmal tief durch.
Jetzt musste ich ihm alles erzählen.
Und es fiel mir nicht gerade leicht.
"Also...", fing ich dann an, während mir wieder die Tränen in die Augen stiegen.
Er hörte mir die ganze Zeit aufmerksam zu und immer wenn ich wieder weinen musste, reichte er mir die Packung mit den Taschentüchern.
Er war erschüttert über meine Geschichte. Ich hatte ihm alles erzählt.
"Und er glaubt dir nicht? Ist der irgendwie komplett dumm oder so?", stieß er entsetzt hervor.
"Naja ich habe nicht mit ihm darüber geredet...", meinte ich dann und spürte wieder, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.
"Okay als aller Erstes: Du musst dieses Schwein anzeigen. Und dann musst du mit deinem Freund reden. Wie heißt der eigentlich?", fragte er mich dann.
"J-julien...", sagte ich leise, was Rezo aufhorchen ließ.
"Warte mal, ich kenne doch einen Julien! Wie sieht er aus?", fragte er mich dann.
Dass ich über ihn reden musste, fiel mir schon schwer genug.
Nun aber auch noch sein Aussehen beschreiben zu müssen gab mir den Rest und ich brach wieder in Tränen aus, während ich sprach.
"E-er hat grau gefärbte Haare u-und hat braune Augen... E-er ist Asiate...", schluchzte ich, was Rezo die Augen aufreißen ließ.
"Was, Ju? Er ist mein bester Kumpel! Dann bist du das! Oh mein Gott, ich hatte keine Ahnung... Das tut mir so leid! Aber jetzt mal ehrlich, ist der irgendwie dumm oder so? Ich muss da mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden!", sagte er aufgebracht, während ich mich wieder beruhigte und einen Schluck Tee trank.
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Better Life | Julien Bam Fanfiktion
FanfictionKane hat es nicht leicht... Der Umzug in eine neue Stadt verändert ihr ganzes Leben von Grund auf. Welche Erfahrungen wird das junge Mädchen noch machen? [Abgeschlossen!]