C-18 Der Restbestand || Maze Runner FF

Kapitel 1

"Wo sind wir?", hörte man ein leises Murmeln aus einem der Stockbetten. Langsam wachte der Rest auf. "Was zur Hölle?! Das ist nicht unsere Bruchbude!", stellte Nick fest. Er kletterte aus seinem Bett heraus und schaute sich um. "Hat irgendwer eine Ahnung, wo wir sind?", fragte Nick, nachdem er sich einen Überblick verschafft hatte. "Nicht auf der Wiese", meinte Paul und grinste schief. "Nein, jetzt mal im Ernst. Hat jemand eine Ahnung?"

"Wir sind aus dem Labyrinth raus und wurden hierher gebracht", erklärte Jacob und setzte sich auf seine Bettkante. Nick überlegte und erinnerte sich an das, was geschehen war.
Kurz bevor er weiter redete, hörte man einen lauten Knall. Alle duckten sich und hielten sich die Ohren zu. Nun war auch der Rest erwacht. Als alle wieder standen und sich nach dem Wohl der anderen erkundigten, war der ganze Raum in pinken Nebel gehüllt.
Man hörte nur die Rufe der Anderen. "Bleibt ruhig und versucht eure Luft anzuhalten. Wir wissen nicht was das ist!", rief Liam. Als sich der pinkfarbene Nebel langsam legte, erkannte man vage Umrisse. "Das ist nicht giftig. Das ist Aerosol. Farbloses und geruchloses mit Farbpigmenten. Wir können ganz normal Atmen", beruhigte Jacob. "Dann geht raus. Wir nehmen die Tür!", erklärte Liam und ging voran. Alle drängelten durch die Tür und befanden sich in einem Flur. Nick verließ als letzter den Raum und schloss die Tür hinter sich.
"Moment mal. Wo sind die Mädchen?", fragte Liam und zählte noch einmal durch. "Wir sind nur 14. Die vier Mädchen fehlen", fügte er hinzu. "Hinter mir war keiner, da bin ich mir ganz sicher!", erklärte Nick. "Nehmt doch einfach die Tür, die genau hier ist. Geht rein, guckt und dann sind die Mädchen entweder weg oder nicht", meinte Paul und deutete genervt auf die Tür gegenüber. Nick musterte die Tür. "Wir können da doch nicht einfach rein. Wir wissen ja nicht, was dahinter ist", meckerte Nick herum und sah die Gruppe an. "Aber um herauszufinden was dahinter ist, machen wir diese verflixte Tür auf!", fauchte Paul ihn an.
Alle starrten sich an. Keiner wusste genau was sie machen sollte. Sie standen in einem grell weißen Flur, er schien ewig lang und leer.

"Wir gehen jetzt rein", beschloss Liam und drehte sich direkt zur Tür. Mit einem Ruck sprangen sie gegen die Tür. Sofort krümmte Nick sich und hielt sich die Hände an den Kopf.
"Was zum Teufel macht ihr hier?!", fragte Izzy, die verschlafen in ihrem Bett saß. "Wir haben euch gesucht und uns Sorgen gemacht", antwortete Tyler und stellte sich neben Nick. "Ist alles gut bei euch?", fragte er die Mädchen, doch Nick gab ein schmerzendes Geräusch von sich, denn er stand immer noch immer mit den Händen an den Kopf gelegt. "Habt ihr das nicht auch gehört, irgendwer hat hier super laut geschrien!", meckerte Nick direkt los: "Mein Kopf, ich habe das Gefühl, er explodiert gleich."

Ethan sah ihn sehr verwirrt an, denn es war kein Schrei zu hören gewesen, doch Nick versicherte ihm und den anderen, dass jemand geschrien hätte.
"Ja, ich habe geschrien", meldete sich Jas schließlich zu Wort und setzte sich. "Aber ich habe mich eher innerlich erschrocken", fügte sie hinzu und sah ihn an. "Nur mal so nebenbei. Warum seid ihr pink?", fragte Jas und musterte alle ganz genau. Nick trat an das Stockbett heran und strubbelte sich durch die Haare. "Das ist Farbe. Jacob sagt, Farbpartikel mit Gas. Aber nicht giftig", erklärte er.
Izzy, die im Bett unter Jas schlief, pustete den pinken Farbstaub von ihrer weißen Decke. "Eins muss ich ja sagen, das passt überhaupt nicht zu deinen Haaren, Nick. Die Farben beißen sich", bemerkte sie und sah alle an. "Izzy, das ist unwichtig! Wir müssen erstmal das komische bei Jas und Nick herausfinden. Nick hört Jas in seinem Kopf", fasste Jacob zusammen und dachte stark nach.
"Vielleicht Telepathie", fügte er stirnrunzelnd hinzu. "Telepathie? Das gibts doch gar nicht", sagte Jas direkt. "Jas, versuch doch bitte nochmal irgendetwas in deinem Kopf zu sagen!", bat Jacob sie.
"Als würde dieser Quatsch funktionieren. Telepathie?! Der hat bestimmt zu viel pinken Staub eingeatmet", sprach sie in ihrem Kopf. Nick sah sie erschrocken an: "Das war nicht nett!"

Nachdem Nick dann auch realisierte, dass er Jas gerade in seinem Kopf hören konnte stammelte er: "Das ist gruselig." Jacob sah beide abwechselnd an.
"Hats funktioniert?", fragte er erstaunt. Jas weitete ihre Augen und nickte erschrocken. "Heißt das jetzt also, dass Jas und Nick eine Verbindung im Kopf haben? Also, dass Nick Jas im Kopf versteht und andersherum?", fragte Izzy erstaunt und sprang von ihrem Bett auf. "Ja, Izzy das heißt es", antwortete Jas mehr schockiert als begeistert. "Naja gut, wenn wir das geklärt hätten, die Mädchen auch gefunden haben und jetzt will ich essen!", mischte Paul sich ein und legte seine Hand bedeutungsvoll auf seinen Bauch. "So schwer es mir auch fällt, stimme ich Paul zu", sagte Liam.

Das Thema mit der anscheinenden Telepathie wurde schnell beiseite geschoben und sie versuchten nun etwas zu essen zu finden. Alle gingen raus, Nick und Liam voraus.
"Ich will ja nicht beunruhigend wirken, aber es hängen Menschen von der Decke, die vorhin ganz sicher nicht da waren", meinte Ethan, der aus der Tür trat und den Flur entlang sah. Alle starrten die hängenden Menschen an, die noch sehr leicht schwanken.
"Sind die noch am leben?, fragte Nick und ging auf die hängenden Personen zu. "Nick, lass das. Ich mach das, ich war Arzt", hielt Jacob ihn auf und ging zu ihnen. Jacob zögerte nicht lange und legte seine Finger an den Hals einer Person. "Tot", murmelte er und schritt sofort weg. Die Gruppe, die näher gekommen war, wich direkt wieder nach hinten. "Wie kann das sein? Die hingen hier nicht. Die waren nicht hier, als wir zu euch gekommen sind", versuchte Ethan den Mädchen zu versichern, die völlig schockiert auf die hängenden Leichen starrten.
"Nicht nur die Leichen sind das was mich hier am meisten schockiert", fing Jas an zu reden und ging auf Jacob zu. Sie drehte ihn mit dem Rücken zu den anderen und deutete auf seinen Nacken. "Das macht mir mehr Angst. Wusstet ihr davon?", fragte sie und zeigte auf den Schriftzug.

Eigentum von ANGST. Gruppe C, Proband C-9.
Das Lexikon

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Nick und sah Jacob an. "Ich weiß es nicht. Habt ihr es denn auch?", Jacob stellte sich hinter Nick und las seinen Schriftzug. "Du bist C-1. Der Anführer? Aber wieso mit Fragezeichen?", murmelte Jacob. Die Wieslinge fingen an gegenseitig ihre Tattoos vorzulesen. "C-4, die Planerin", las Izzy das Tattoo von Jas vor. "Paul, C-8, der Stille."
"Izzy, du bist Proband C-3, die Brücke."
"Du bist Proband C-10", sagte Nick zu Ethan.
"Ich glaube ich weiß, wieso Nick das Fragezeichen hat. Liam hat auch eins", sagte Tyler und sah die Gruppe an. "Er ist Proband C-2, der Anführer?"

Nick und Liam sahen sich stirnrunzelnd an. "Das heißt wohl, dass ihr beide zu unfähig seid Anführer zu sein", warf Paul ein und grinste. "Sollten die Tattoos der Wahrheit entsprechen, dann bist du ganz bestimmt nicht der Stille", fauchte Maddie ihn an.
"Ganz ehrlich, mir geht es nicht darum, was das für Tattoos sind, sondern wer sie uns gemacht hat. Und wieso wir das nicht gemerkt haben. Leute, wir haben geschlafen und wurden mit einem Tattoo versehen", meckerte Liam. Und somit begann die Diskussion, was die Tattoos zu bedeuten hatten und wie sie dort hingelangt waren. Doch viel wichtiger war, dass sie nun keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Sie standen in einem Flur mit von der Decke herunterhängenden Leichen, mit pinkem Farbstaub übersät und mit unerklärlichen Tattoos.
Für einen Moment, dachten die Wieslinge, dass sie dem Alptraum entkommen waren, doch wie sich herausstellte, waren sie noch mittendrin.

~C3