Kapitel 8

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Der Timer ist abgelaufen!, rief Liam laut durch den Raum. Verschlafen und mit noch halb geschlossenen Augen torkelten die Wieslinge zu dem Tablet bei Liam. Auf dem nun mittlerweile weißen Bildschirm war ein graues Dreieck aufgetaucht. Drück drauf, forderte Ethan ihn auf und kurz darauf wurde ein Video abgespielt. Es wurden zwei Experimente erklärt und daraufhin tauchte eine Frage auf. Verwirrung breitete sich über die Gruppe aus, keinem war klar, was sie damit anfangen sollten. Obwohl das in ihrer Situation nie klar war. Und jetzt bauen wir das nach oder was? Es ist ja eine Antwort gefordert, die mit dem Experiment zu tun hat, sagte Nick und stand auf. Bevor wir hier irgendwas aufbauen, müssen wir erstmal alles besorgen. Und so wie die uns das gestern beschrieben haben, befinden uns mitten in der Wüste, hielt Jas ihn davon ab. Ich schlage vor, dass wir uns kurz eine Liste machen, was wir brauchen, fügte sie hinzu. Doch keiner hatte einen Zettel oder einen Stift, weshalb Liam aufstand und zu Matthew und Felix ging, die schon an ihrem Tisch saßen und erneut Karten spielten.
Guten Morgen, sagte Felix und legte seine Karte ab. Wir brauchen einen Zettel und einen Stift, habt ihr sowas?, fragte er. Daraufhin warf Matthew ohne jegliche Vorwarnung ein Stift entgegen und Liam fing ihn. Das kam unerwartet, murmelte er und nahm einen kleinen Notizblock von Felix entgegen. Liam bedankte sich und ging wieder zu den anderen. Während Liam Stift und Zettel holte, versuchten die Wieslinge das Video erneut abzuspielen, doch es gab keine Möglichkeit, das Video zu wiederholen. Auf die Frage an was sie sich erinnerten fingen alle gleichzeitig zu reden. Ein Faden. Eine Stange. Ein Gewicht. Etwas zum Gewichte aufhängen. Ruhe!, rief Liam, der versuchte irgendwem zu zuhören. Zunächst einmal brauch ich Hilfe mit diesem Stift, der funktioniert nicht, beschwerte er sich und kritzelte auf dem Block herum ohne etwas zu hinterlassen. Aus dem 'Wohnzimmer' rief Felix, dass sie drücken müssen. Mit dem Drücken haben wir es ja sowieso nicht so, murmelte Ethan und Nick neben ihm verkniff sich das Lachen. Als Liam dann soweit war, die Liste zu führen, ging er der Reihe nach und fragte jeden. Gut, aber irgendwas fehlt doch. Ich hab da so ein Gefühl, sagte Liam und klickte mit dem Kugelschreiber. Dann hoffen wir mal, dass dieses Gefühl richtig ist, entgegnete Izzy ihm, stand auf und fing an die Decken zusammenzulegen. Jas half ihr und ein Teil fing an die Dinge von der Liste abzuarbeiten. Felix und Matthew wurden über ihre weiteren Pläne und Aufgaben informiert und halfen beim zusammensuchen der benötigten Dinge. Da für die benötigten Dinge, nicht alle helfen konnten, saßen einige noch in ihrem Raum und unterhielten sich oder beschäftigten sich anderweitig, wie Ethan.
Er saß draußen vor der Tür, in der prallen Sonne und malte etwas in den Sand. Vor dem Haus war nichts weiter als Sand, soweit das Auge reicht. Die Luft war staubig und in keinster Weise angenehm, doch Ethan saß trotzdem vor der Tür und ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Ohne dass er es mitbekam, stand Matthew hinter ihm und fragte, was er denn da tun würde, woraufhin Ethan stumpf mit: Malen antwortete. Matthew musterte sein 'Kunstwerk'. Ein Berg, eine Wiese und ein Haus?, fragte Matthew. Erstaunt erstarrte Ethan in seiner Bewegung und nickte. Normalerweise erkannte niemand seine Malereien, für andere sind es immer Bergketten, kein einzelner Berg. Mo stand mittlerweile auch daneben und versuchte mit Mühe zu erkennen, was Ethan wieder malte. Matthew erkannte die Anstrengung in Mos Gesicht und erklärte ihm, was er dort in den Sand malte. Ohne ein einziges Wort zusagen stand Ethan auf und ging wieder rein, dort traf er auf seine Freunde, die schon am zusammenbauen der Experimente war.
Es war eine Art Stativ mit einem herunterhängendem Faden und einem Stift angebunden. Ein weiteres 'Stativ war aufgebaut, doch weiter nichts. Fehlt euch noch was?, fragte Felix, als er noch eine Kiste mit kleinem Krempel als Gewichte für das Experiment holte. Uns fehlt eine Feder, das wissen wir mittlerweile. Habt ihr eine, die groß genug ist?, fragte Jas. Matthew und Felix überlegten und fingen an zu suchen. Während beide suchten, saßen sie auf dem Boden verteilt und warteten. Liam klickte wieder auf seinem Stift weiter und bekam von allen Seiten gesagt, dass er aufhören sollte. Felix hörte mit dem Suchen auf, als Liam aufhörte auf seinem Stift herumzudrücken. Der Stift!, brachte er heraus. Felix setzte sich neben sie und bat Liam ihn aufzuschrauben. Grinsend hielt Liam danach eine Feder hoch. Wir können mehrere aneinander hangen, dann passt das doch, schlug Liam vor. Also bauten sie ihre Experimente weiter und führten sie, wie in dem Video gezeigt, aus. Nach einigen Durchgängen erkannten sie ein Muster hinter dem Experiment. Als sie sich dann schlussendlich bereit fühlten die Frage auf dem Tablet zu beantworten, holte Nick es und legte es in die Mitte der Runde.
Die Frage forderte die Abhängigkeit der Schwingungsdauer. Also auf meiner Sprache, was verändert das Schwingen des Pendels?, fragte Izzy und runzelte die Stirn. Maddi bestätigte ihre Aussage und versuchte einen Lösungsansatz beizutragen. Also, haben wir weniger Gewicht dran, hat es nicht lange geschwungen. Weder auf und ab, noch hin und her. Hatten wir jedoch mehr Gewicht gehabt, hielt es länger an, fasste Nick zusammen und sah Jacob an, um eine Art von Bestätigung zu bekommen, doch er zuckte nur mit den Schultern. Nick atmete tief ein und widmete sich wieder dem Experiment. Er führte mit Hilfe von Ethan und Tyler die Experimente noch einmal durch.
Währenddessen diskutierten die anderen über mögliche Hypothesen, doch in der Zeit der Diskussion hatten sich Maddie und Sophie das Tablet genommen und eine für sie logische Antwort eingegeben. Fertig!, rief Sophie. Alle drehten sich zu ihnen um und schauten sie fragend an. Die Antwort war: Je höher die Masse, desto größer die Schwingungsdauer. Wie Nick gesagt hat, erklärte Sophie daraufhin. Nun war eine weitere Frage mit einem leeren Antwortfeld aufgetaucht.
Macht ein fallender Baum auch dann ein Geräusch, wenn keiner dabei es, der es hört?, las Mo die Frage vor. Und so fing eine weitere Diskussion an.
Die Meinungen waren geteilt und es sah nicht so aus, als würde es in nächster Zeit ein Ende geben, weshalb Ethan wieder nach draußen ging. Dort fand er nur noch Teile seines Bildes vor, die noch nicht von dem Wind verweht wurden. Im Haus wurde es ruhiger, doch die Diskussion war noch lange nicht beendet. Jas, Nick, Jacob und Izzy saßen am Rand der Gruppe und aßen etwas. Hat einer eine Ahnung wo Ethan ist?, fragte Izzy und schaute sich um. Ich glaube er ist vorhin rausgegangen. Er war heute schonmal draußen, stellte Jacob fest. Daraufhin stand Nick auf und fand Ethan draußen. Schon wieder dein Berg?, fragte Nick lachend. Ethan nickte nur und Nick gab es auf ein richtiges Gespräch anzufangen. Nice, Ethan, meinte er nur und ging wieder rein.
Izzy, ich weiß ja nicht wie du das schaffst mit ihm eine normale Konversation zu führen. Bei mir endet es immer mit 'Nice, Ethan', beschwerte Nick sich, als er sich zu ihr setze. Die reden doch auch nicht viel, warf Jacob ein, doch Nick schüttelte den Kopf. Nein, gestern Abend oder Nacht, keine Ahnung ist beides dunkel, haben die noch geredet. Ich hab keine Ahnung über was, aber die haben geredet, erzählte er Jacob. Izzy zuckte aber nur mit den Schultern: Ich hab keine Ahnung. Ich rede einfach. Ich rede mit ihm genauso wie jetzt mit euch. Solltest du vielleicht auch mal probieren. Einfach reden
Nachdem auch dieses Gespräch beendet war, ertönten Jubelschreie, die man auch in zehn Kilometer weiter hören hätte können, gäbe es Nachbarn. Das Tablet war leuchtete nun grün, ohne eine Antwort eingetippt zu haben. Wir haben nichts gemacht und auf einmal leuchtete es grün, berichtete Liam. Heißt es, dass wir fertig sind?, fragte Mo und Liam schüttelte seinen Kopf. Er drehte das Tablet zur Gruppe und es zeigte etwas neues. Was ist denn das?, hörte man ein leises Murmeln.
Das ist eine Reaktionsgleichung, erklärte Matthew stumpf. Als Nick ihn dann fragte, ob er ihnen nicht die Lösung sagen kann, schüttelte er nur den Kopf und setzte sich wieder an den Tisch. Ihr solltet jetzt auch schlafen gehen. Wir haben es schon mitten in der Nacht, meinte Felix und setzte sich zu Matthew. Tatsächlich verflog die Zeit so schnell, dass keiner von ihnen mitbekam, dass es mittlerweile stockduster war. Sie hatten den ganzen Tag damit verbracht die Rätsel zu lösen und ihre Experimente durchzuführen. Also beschlossen sie das Tablet beiseite zu legen und dann wieder schlafen zu gehen

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C-18 Der Restbestand || Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt