Kapitel 9

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   Der nächste Tag war bereits angebrochen und ein Großteil der Wieslinge saß schon wieder vor dem Tablet und versuchte das Rätsel zu lösen, welches gestern aufgetaucht war. Es war
nervenaufreibend und spaßig zugleich, denn obwohl sie fast keine Ahnung von dem hatten, was sie taten, machte es ihnen Spaß willkürliche Zusammenhänge herzustellen.
   Doch eine Sache gab
es, die weniger Spaß machte. Jacob war normalerweise derjenige, der gerne bei solchen Dingen
mitmachen würde, doch er saß nur am Rande der Gruppe und beteiligte sich in keinster Weise.
   “Jacob, was sagst du denn dazu?”, fragte Nick und wandt sich zu ihm. Jacob sah ihn an und
zuckte nur desinteressiert mit den Schultern. “Du hast wirklich keine Ahnung?”, hinterfragte Maddi und runzelte die Stirn. Mo mischte sich ein: ”Du hast doch sonst von allem immer eine Ahnung” “Ich
verstehe es nicht, es ist zu kompliziert!”, genau damit stand Jacob auf und verließ die Gruppe.
“Weglaufen bringt nichts”, wurde ihm hinterhergerufen, als er zum Tisch von Felix und Matthew
ging. Weiter wurde nicht mit Jacob diskutiert, denn er spielte eine entspannte Runde Karten.
   Es dauerte nicht lange und sie rätselten weiter. Sie nutzten unmengen an Schmierpapier und
ließen sie überall herumliegen, ob es auf dem Boden, dem Tisch oder sonstige Möbelstücke
waren, im ganzen Haus, lagen Notizen von jedem.
   “Aber nehmen wir an, dass dieses H einfach wegfällt, auch wenn es das nicht kann, fällt es weg, dann geht es doch”, schlug Bratt vor, woraufhin er von einigen kritische Blicke abbekam. “Du kannst nicht einfach irgendwas
vernachlässigen”, erklärte Paul, der ausnahmsweise Recht hatte.
   Normalerweise brachte er nur
unnötige Kommentare, die in keinem Fall weiterhelfen. Auch wenn er schon damals auf der Wiese nicht viel gemacht hatte, machte nun noch weniger als zuvor. “Und wenn wir etwas dran basteln,
durch irgendeinen anderen Schritt? Also wenn wir das einfach dazu geben und sich das verbindet und sowas”, schlug Izzy vor und blickte erwartungsvoll in die Runde. Es dauerte bis sich eine
Reaktion bemerkbar machte, doch es war nichts ausschlaggebendes, nur ein Murren von Liam.
   “Als Falsch würde ich das nicht beschrieben, aber ich habe halt echt keine Ahnung wie”, sagte
Liam schließlich, doch in dem Moment, in dem er seinen Satz beendete, stand Jacob auf und
verließ den Raum. “Ich geh mal kurz was klären”, sagte Nick und folgte ihm.
   Währenddessen
nahm Ethan sich das Tablet und tippte Dinge ein, die eigentlich nichts mit der Frage zu tun hatten.
“Was tust du da?”, fragte Mo ihn. Ethan erklärte ihm daraufhin, dass es vielleicht gar nicht um die Lösung der Frage geht, sondern um etwas ganz anderes, was sie nur noch nicht erkannt hätten.
   Ein schlechter Ansatz war das nicht, denn wenn sie zurück dachten, waren ihre Rätsel im
Nachhinein zu einfach.
   “Wir sind eine Gruppe und du gehörst dazu. Also komm jetzt”, bat Nick Jacob, der mit dem Rücken zu ihm gekehrt im Sand saß. “Jacob? Du machst es so nicht besser. Wir brauchen deine Hilfe."
   Jacob sagte weiterhin nichts und rührte sich auch nicht von der Stelle. “Na gut, wenn du meinst nichts zu tun, dann bleib hier draußen”, er setzte an wieder zu gehen, doch schenkte ihm noch einen Blick. Die Hoffnung gab er dann auf, als Jacob ihn weiterhin ignorierte.
   Nick öffnete die Tür und traf auf Jas, die diese Tür gerade öffnen wollte. “Wenn du versuchst mit ihm zu reden, dann ist es hoffnungslos”, meinte er genervt und ging wieder rein, wo es viel angenehmer war, als in der prallen Sonne draußen.
   Drinnen waren sie gar nicht mehr mit dem eigentlichen Rätsel beschäftigt, sie beschäftigten sich nun mit der Methode von Ethan. “Hilft Jacob jetzt mit oder macht er sein
eigenes Ding?”, fragte Tyler und grinste. “Hier macht niemand sein eigenes Ding. Er beruhigt sich bestimmt irgendwann. Ihr haltet zusammen, wie vorher auch. Es ist einfach nur ungewohnt”, mischte sich nun Felix ein. “Versuch sonst nochmal mit ihm zu reden, aber vielleicht etwas anders. Also anders als gerade”, riet ihm Matthew.
   Nick entschied sich erneut raus zu gehen und traf auf Jas, die in der gleichen Position wie er selbst da stand. “Jacob, was ist denn los?”, fragte Nick
zuerst ruhig. Jacob zuckte nur mit den Schultern. “Es ist für uns alle nicht leicht, aber wir
versuchen drüber hinwegzusehen und halten zusammen. Wir haben sonst niemanden”, erklärte Nick. Er gab sein Bestes, doch es war offensichtlich zwecklos. Jas sah, dass Jacob etwas schrieb
und erkannte sofort, was es war.
   “Nick es bringt nichts, wenn du dich aufregst. Wir gehen jetzt rein, lassen ihn sich beruhigen. Vielleicht braucht er einfach Zeit für sich”, sagte Jas und ging näher zu Jacob, um zu sehen, was genau er schrieb. Nick war schon drinne, als Jas der Gruppe wieder zustieß.
   “Und sind wir weitergekommen?”, fragte sie voller Euphorie und Izzy erklärte, dass Ethans Methode sie nicht weiter brachte. Jas versuchte die Gruppe zu motivieren, um weiterzumachen.
   Schleppend und eher fad sammelten sie weiter Ansätze und Ideen. “Ethan, gibst
du mir mal das Tablet”, bat Jas ihn, als sie ihren Stift und ihren Zettel beiseite legte. Sie tippte
etwas ein und das Tablet leuchtete wieder grün. Pure Freude füllte den Raum in weniger als einer Sekunde. Sie hatten es tatsächlich noch geschafft. Sogar Felix und Matthew freuten sich mit, denn
auch wenn sie ihnen in keinster Weise geholfen hatten, konnten sie die Freude der Jungen und
Mädchen vollkommen nachvollziehen.
   Doch so schnell wie die Freude gekommen war, verschwand diese auch, denn die Nachricht, die statt des Rätsels auf dem Tablet auftauchte ließ
alle schlucken.
Herzlichen Glückwunsch!!!
Ihr habt es geschafft alle drei Rätsel zu lösen. Doch das Ende ist es lange nicht.
Eure Aufgabe war es in 14 Tagen 100 Meilen nördlich zu laufen. Eure Aufgabe bleibt,
lediglich die Zeit verkürzt sich auf 10 Tage.
Gebt euer Bestes und viel Glück!!!
   “Wir sind schon seit vier Tagen hier, heißt also, dass wir in weniger als sechs Tagen ankommen sollen?”, fragte Liam und sah in die auf das Tablet starrende Gesichter. Er bekam keine richtige
Antwort, nur leichtes Nicken konnte er ihnen entnehmen. “Wir sollten noch heute losgehen”,
murmelte Nick und sprang auf.
   “Ihr geht heute nirgendwo hin. Erstmal klärt ihr die angespannte
Stimmung zwischen euch und Jacob, dann schlaft ihr euch aus, damit ihr morgen fit seid”, mischte sich Felix ein. “Und holt mal einer den Jungen rein, der bekommt noch einen Stich”, sagte Matthew und Max ging ihn herein holen. Als Jacob mit Max wiederkam, sah Nick ihn nur genervt an. “Du brauchst ihn nicht so angucken. Du hast ihn angemeckert”, sprach Jas in Gedanken zu ihm.
Erschrocken sah er sie an und antwortete kurz darauf: ”Er hat aber nicht mitgeholfen und saß nur draußen”
“Es war trotzdem nicht richtig. Wir kommen alle an unsere Grenze und er brauchte vielleicht
einfach eine Auszeit. Außerdem haben wir es ja auch ohne ihn geschafft”, erklärte Jas und stand
auf. “Du wirst dich noch bei ihm entschuldigen”, fügte sie hinzu.

~ C03

C-18 Der Restbestand || Maze Runner FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt