Kap. 7 - Familiengeschichte

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Mir war gerade langweilig, also hab ich ein bisschen weiter geschrieben :D Viel Spaß beim neuen Kapitel, BD XD

falls ich mal wieder zu blöd war, um das richtig hinzubekommen, ich hab nebenbei Das Zelda Medley von Lindsey Stirling gehört xD

Nach meinem Auftauchen und der übermittelten Botschaft behielt mich einer ganz besonders im Auge, Inuyasha. Er war wohl nicht so positiv der Tatsache eingestellt, dass ich nun mehr oder minder in der Hölle arbeitete, aber gerade deswegen bekam er die Chance, seinen Vater kennenzulernen und seine geliebte Mutter wieder zu sehen.

Nach dem Essen lehnte er sich kurz zu mir herüber und fragte: „Laya-onee-san, können wir nachher kurz reden?“ Kurz war ich überrascht, nickte dann aber. Inuyasha stand auf und entschuldigte sich, dann verschwand er, wohin konnte ich mir denken. Eine Weile nachdem er verschwunden war, ging auch ich und folgte meinem ganz kleinen Bruder. Wie ich mir gedacht hatte, saß er auf dem höchsten Baum hier auf dem Grundstück und starrte, mir den Rücken zugewandt, den Horizont an.

„Was wolltest du besprechen, Kleiner?“, fragte ich, nachdem ich mich neben ihn gesetzt hatte.

„Bevor ich Vater kennenlerne wollte ich zwei Sachen wissen, erstens wie er so war und zweitens, wie er Mutter kennengelernt hat“, sagte er ganz ruhig und sah mich am Ende an.

Kurz dachte ich darüber nach, wie viel ich ihm erzählen konnte, entschied mich dann aber, ihm die volle Wahrheit zu sagen.

„Um auf deine erste Bitte einzugehen, Vater war ein sehr stolzer und mächtiger Dai-Youkai, weshalb die meisten Youkai Sesshomaru und mich fürchten. Vater war der Herrscher der westlichen Länder und auch wenn er sehr mächtig war, war er immer fair. Er handelte nach dem Grundsatz 'Tust du mir nichts, so lasse ich auch dich zufrieden' und hat auch nur zu Waffe gegriffen, wenn ihm keine andere Wahl blieb. Vielleicht weißt du von Sesshomarus und meiner Mutter, Inu no Kami. Sie war Vaters erste Frau und ist unmittelbar nach Sesshomarus Geburt verschwunden, aber Vater hat sie nie versucht zu finden und zu Rechenschaft zu ziehen. Stattdessen half er mir, Sesshomaru zu erziehen und hat sich stets um uns gesorgt. Er war mit uns immer geduldig, ist selten laut geworden und hat sich jede unserer Sorgen angehört, er war alles in allem ein liebevoller und fürsorglicher Vater“, erzählte ich und mein Blick schweifte zum mittlerweile rötlichen Himmel.

„Und wie hat er meine Mutter kennengelernt?“, hakte Inuyasha nach.

Jetzt biss ich mir leicht auf die Lippe, weil ich nicht wusste, ob ich ihm wirklich die Wahrheit erzählen sollte. Letzten Endes entschied ich mich dafür, immerhin war es sein guten Recht, das zu erfahren.

„Als Sesshomaru schon älter war, ungefähr 100 Jahre, machte er wieder einen seiner üblichen Rundgänge, um über sein Land zu wachen. Dieses Mal blieb er aber ungewöhnlich lange weg. Als er wieder kam, erzählte Vater mir, er habe eine Menschenfrau in einem Schloss gesehen und sie eine Weile beobachtet. Er sagte, sie wäre schön wie der junge Morgen gewesen und ihr Lachen hätte geklungen wie der Gesang der Vögel am frühen Morgen. Auf Anhieb merkte ich, dass er in sie verliebt war. Anfangs war ich sehr skeptisch was sie betraf, aber er ging immer wieder zu dem Schloss hin und beobachtete sie heimlich. Wenn er dann zurück kam sah er glücklich aus.“ Ich stockte und schweifte kurz in die Vergangenheit ab, nur um dann ruckartig durch Inuyasha zurück in die Gegenwart gerissen zu werden.

„Und was passierte dann?“, fragte er ungeduldig. Ich seufzte und erzählte weiter.

„Eines Abends kam er wieder und erzählte, er habe mit ihr gesprochen. Erst habe sie Angst vor ihm gehabt, aber nachdem er versprochen hatte, ihr nicht näher zu kommen, hatte sie sich ein wenig beruhigt. Nach diesem Abend hatte er jeden Tag mit ihr gesprochen und über die Zeit hinweg hatte sich eine Freundschaft und sogar ein wenig mehr entwickelt. Glücklicher denn je kam Vater an jenem Abend nach Hause und war die ganze Zeit in Gedanken wo anders, ich denke mal bei Izayoi. Den Abend danach kam er vor Glück übersprudelnd nach Hause und erzählte mir, Izayoi habe ihn als ihren Geliebten akzeptiert und er beabsichtigte, sie zur Frau zu nehmen. Ich war zwar noch immer skeptisch, ob daraus etwas werden würde, freute mich aber auch für Vater, weil er seit einer gefühlten Ewigkeit wirklich glücklich war. Nach dieser Nacht verging ungefähr ein halbes Jahr in dem er jede Nacht bei ihr war. Ich fand es schön, dass Vater so glücklich war und kümmerte mich allein um Sesshomaru und den Haushalt. Aber nach diesem halben Jahr kam Vater eines Nachts zu mir ins Zimmer und erzählte mir, er habe Izayoi unwissentlich geschwängert. Die Eltern von Izayoi waren damals schon verstorben, aber dem Hauptmann Setsuna no Takemaru gefiel es gar nicht, dass 'seine' Izayoi-sama von einem Dai-Youkai schwanger war, er liebte sie nämlich selbst und hatte gehofft, sie selbst zu Frau nehmen zu können. Er wollte das Kind, also dich, und Izayoi töten, aber die alten Frauen, die ebenfalls in dem Schloss lebten, stellten sich entschlossen gegen ihn und verhinderten erfolgreich ihre und deine Ermordung. Als Vater davon erfuhr, wollte er sie sofort zu sich holen, aber die Alten verweigerten ihm diesen Wunsch mit der Begründung, wenn Izayoi ihr Kind bekäme, wäre niemand da, der es sicher auf die Welt holen könnte, also ließ Vater Izayoi in ihrem Schloss, besuchte sie aber wie gehabt jede Nacht.

Als es dann endlich so weit war, dass das Kind auf die Welt kommen sollte, machte sich Vater sofort auf den Weg, wurde unterwegs aber angegriffen, konnte seine Widersacher aber spielend besiegen und lief weiter zu Izayoi. Izayoi lag mittlerweile in den Wehen und wartete sehnsüchtig auf ihren Geliebten und den Vater ihres Kindes. Da Setsuna no Takemaru wusste, dass Vater kommen würde, ließ er das Schloss und alle Ein- und Ausgänge bewachen, damit 'das Monster, das Izayoi-sama beschlafen hatte sofort umgebracht wurde'. Vater ließ sch davon aber nicht beeindrucken und preschte einfach durch, um zu seiner Geliebten zu gelangen. Kurz bevor er ankam, hatte Setsuna no Takemaru sie aber schwer verletzt und bevor sie ihren letzten Atemzug ausgehaucht hatte, hatte sie ihr Kind zur Welt gebracht. Sobald Vater bei ihr ankam, belebte er sie mit dem Tenseiga wieder und schickte sie fort zu unserem Anwesen, weil mittlerweile der verschmähte Hauptmann in ihren Raum eingedrungen war und zuvor befohlen hatte, das Schloss mit dem 'Monster' niederzubrennen. Vater legte ihr das Fell der Feuerratte und gab den Kind noch seinen Namen, dann schärfte er Izayoi ein, zu unserem Anwesen gehen. Sie lief mit ihrem Kind in den Armen fort und als das Schloss schon fast aus ihrer Sichtweite verschwunden war, stürzte es ein, ohne, dass Vater herausgekommen wäre. Izayoi unterdrückte ihre Trauer und kam zu uns, wo sie von Sesshomaru und mit empfangen wurde. Sesshomaru war abgestoßen von der Vorstellung, Vater könnte etwas mit einem Menschen gehabt haben, aber ich wusste schon Bescheid und ließ sie ein. Sesshomaru stellte ich vor eine Wahl: entweder er akzeptierte Izayoi und dich oder er ging. Ohne ein Wort zu sagen verschwand er und ich führte Izayoi in unser Bad, damit sie nicht ernsthaft krank wurde und kümmerte mich um dich.“

Inuyasha sah mich mit Tränen in den Augen an und starrte dann wieder in den Nachthimmel, an dem die ersten Sterne funkelten.

„Also hat Vater sein Leben für Mutter und mich geopfert“, flüsterte er und ich sah eine Träne über seine Wange rollen, seine goldenen Augen wurden von seinen Haaren verdeckt.

„Vater gingen seine Kinder über alles, er liebte uns so sehr, dass er lieber gestorben wäre, als dass uns etwas passierte“, erzählte ich und nahm Inuyasha in den Arm.

„Als Vater nach dir fragte und ich ihm alles erzählt habe, was ich weiß, war er sehr stolz auf dich, Kleiner“, murmelte ich in sein Ohr und drückte ihn ein wenig fester.

„Sobald ich mich ausgeruht habe, können wir drei ihn und Izayoi gerne besuchen.“

 Inuyasha sah mich mit großen Augen an und wischte sich mit de Ärmel seines Kimono die Tränen weg. Dann nickte er und erwiderte meine Umarmung. Dabei spürte ich, wie er wieder anfing zu weinen, aber das war nicht schlimm.

Watashi no Onee-san (Meine große Schwester)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt